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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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hinter ihnen bequem machte, unschuldig fragen: »Wann kehrt deine Freundin eigentlich nach London zurück, Liebling? Ich bin sicher, sie kann es gar nicht erwarten.«
    Galliani nahm mit einer kleinen Verbeugung und einem der Tarruscelli-Zwillinge - Portiera, wie sie an ihrem kornblumenblauen Kleid erkannte - am Arm auf ihrer anderen Seite Platz.
Das Mädchen trug stets die dunkleren Farben. Und dahinter saß Sebastian mit Placidia in Himmelblau.
    Durch diese Anordnung war Victoria von einer bunt gemischten Männerschar umgeben: ein unerträglicher Grobian, ein Vater, der im Detail die Brüste seiner Tochter malte und mit Vampiren Umgang pflegte, ein Baron, der Rosen züchtete, und ein Mann, der sie erst vor wenigen Tagen vor Leidenschaft hatte erbeben lassen und der nun mit einer anderen Frau flirtete.
    Graf Regalado verlangte nach ihrer Aufmerksamkeit, was sie wieder an ihren Plan erinnerte, ihm schöne Augen zu machen, in der Hoffnung, mehr über die Tutela zu erfahren. »Die Oper wird gleich beginnen«, sagte er. Er roch nach Wein und Lavendel. »Ich hoffe, Sie werden es genießen.«
    Die Oper war lang, und Victoria wurde immer unruhiger. Sie fragte sich, warum sie überhaupt gekommen war. Der Hauptgrund hatte darin bestanden, dass sie Max wiedersehen und sich vielleicht eine Gelegenheit ergeben würde, mit ihm zu sprechen, aber das erschien ihr nun immer unwahrscheinlicher.
    Als sie am Ende des ersten Aktes eine Bewegung hinter sich bemerkte, drehte sie sich um und sah, wie Sebastian, der den Kopf vertraulich zum Gesicht seiner Begleiterin neigte, Placidia aus der stickigen Loge führte. Leider war es keine offizielle Pause, sodass Victoria sich ihnen hätte anschließen können. Es würde seltsam wirken, wenn sie darauf bestünde, die beiden zu begleiten.
    Wenn sie gewusst hätte, dass Sebastian hier sein würde, wäre sie zu Hause geblieben, allein schon um der Peinlichkeit einer Begegnung zu entgehen.
    Nein, in Wahrheit wäre sie trotzdem gekommen, denn sie konnte einfach nicht aufhören, an ihn, seinen sinnlichen Mund
und seine geschickten Finger sowie an die Tatsache zu denken, dass es wirklich eine Schande war, wie kühl und zurückhaltend er ihr gegenüber geworden war. Und dass er beschlossen hatte, neben einer der Schwestern zu sitzen. Und sie nach draußen zu eskortieren.
    Dann plötzlich schärfte sich ihre Wahrnehmung, und sie merkte, dass ihr Nacken kalt wurde. Die Härchen stellten sich auf, als ob eine eisige Brise über sie hinwegstreichen würde. Vampire. Irgendwo in der Nähe. Einer, vielleicht zwei.
    Mit angehaltenem Atem hielt Victoria den Blick auf die Bühne gerichtet. Dachte nach. Sie musste etwas tun.
    Obwohl Eustacia ihr eingeschärft hatte, wie wichtig es war, sich nicht als Venator zu erkennen zu geben, hatte Verbena ihr nicht erlaubt, die Villa zu verlassen, ohne wenigstens einen Pflock mitzunehmen, den sie unter ihr Strumpfband gesteckt hatte.
    Es war der Beginn des zweiten Aktes; der Vorhang hatte sich gerade gehoben. Die einzige Pause würde erst am Ende dieses Aktes eingeläutet werden, aber bis dahin konnte noch eine ganze Stunde vergehen. So lange durfte sie nicht warten.
    Die Empfindung wurde stärker.
    Max musste es ebenfalls fühlen.
    Sie rutschte auf ihrem Stuhl herum, um irgendwie Blickkontakt mit ihm herzustellen, und stieß dabei gegen Gallianis Arm.
    »Fühlen Sie sich nicht wohl?«, murmelte er, sich nah zu ihr beugend. »Möchten Sie ein wenig an die frische Luft?«
    Dem Himmel sei Dank . Nickend erwiderte sie: »Das wäre wundervoll.« Sobald sie die Logen verlassen hatten, würde sie Galliani irgendwie abschütteln und herausfinden, was vor sich ging.
    Victoria wollte aufstehen, aber sie konnte nicht. Irgendetwas hielt sie an ihrem Kleid fest.Von hinten.Tief auf ihrem Sitzplatz.
    Graf Regalado richtete nun den Blick auf sie. »Stimmt etwas nicht, Mrs. Withers?« Er legte ihr seine schwere Hand auf den Arm.
    »Ich brauche nur... etwas frische Luft. Es ist so stickig hier drinnen. Lord Galliani war so freundlich, mir sein Geleit anzubieten.« Wieder versuchte sie aufzustehen, und wieder gelang es ihr nicht.
    Galliani wartete mit erwartungsvoller Miene.
    Ihr Nacken war noch kälter geworden; eine Gänsehaut überzog die Rückseite ihrer Schultern, woran sie erkannte, dass die Vampire näher kamen.
    Die Diva auf der Bühne unter ihnen sang weiter, ihre Stimme klar und durchdringend, ihre rundlichen Hände vor Ringen und Armbändern funkelnd.
    Victoria musste den

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