Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
noch unerledigt war.
    »Mrs.Withers, geht es Ihnen gut? Sie wirken recht... erhitzt.« Max hatte sich irgendwie von hinten angeschlichen, und als er jetzt in ihr Ohr sprach, wäre sie beinahe zusammengezuckt.Wieder. »Es ist ziemlich unangenehm, wenn Menschen an Orten auftauchen, an denen sie nicht sein sollten und auch nicht willkommen sind, habe ich Recht?«
    Victoria schluckte, dann wandte sie den Kopf gerade weit genug zur Seite, um zu sehen, wie nahe sein seidiges, blau-graues Halstuch war. Es berührte beinahe ihre Schulter. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen«, war die einzige Antwort, die ihr einfiel.
    Als sie sich anschließend wieder umdrehte, fand sie sich dem Mann, um den es ging, genau gegenüber. »Mrs.Withers, was für eine Freude, Sie wiederzusehen.« In Sebastians Tonfall schwangen so viele verschiedene Nuancen mit, dass Victoria nicht wusste, ob sie erröten oder ihm eine Ohrfeige verpassen sollte.
    »Die Freude ist ganz meinerseits.« Sie machte einen Knicks und gestattete ihm, ihr die Hand zu küssen. Aber als er sie wieder losließ, zog er dabei ihren Handschuh mit, sodass er wie eine ungestärkte Krawatte von ihrem Arm baumelte.
    »Ach herrje«, erklärte Sebastian heiter, während er ihn anstarrte. »Sie neigen wirklich dazu, Ihre Handschuhe zu verlieren, nicht wahr?«
    Natürlich spielte er damit auf jenen Abend an, als er ihr fast auf dieselbe Weise einen anderen Handschuh ausgezogen hatte.
Den sie im Übrigen nie zurückbekommen hatte. »Ich besitze schon einen, der zu keinem anderen passt«, erwiderte sie leichthin. »Ich hoffe wirklich, Sie bescheren mir nicht noch einen.«
    »Aber dann könnten Sie Ihren einzelnen mit diesem hier zusammentun und hätten wieder ein perfektes Paar. Und ich … tja, vielleicht finde ich einen Gefährten für diesen hier.« Damit steckte er ihn ein. »Guten Abend, Maximilian.«
    »Sebastian.« Max nickte kühl und knapp, dann schlenderte er davon.
    Victoria konnte nicht weiter auf ihren Handschuh eingehen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, deshalb musste sie sich damit begnügen, Sebastian einen finsteren Blick zuzuwerfen und ihren anderen Handschuh abzustreifen, was in Rom zum Glück nicht als so großes Vergehen betrachtet wurde, wie es in London der Fall gewesen wäre. Die Italiener waren in Bezug auf derartige Benimmregeln ein bisschen weniger streng als die Engländer.
    Sebastian sah sie mit sanfter Miene an, bevor er sich anschlie ßend den Tarruscelli-Zwillingen zuwandte, die ihrem Händeklatschen und leisem Jauchzen nach hocherfreut sein mussten über seine Ankunft.
    Für einen kurzen Moment fragte Victoria sich, ob Sebastian nach ihrem unbefriedigenden Stelldichein im Salon wohl Ernst gemacht hatte mit seiner Drohung, sich an Portiera und Placidia zu halten.
    Als sie ihn nun verstohlen betrachtete, wie er da zwischen den beiden dunkelhaarigen Schönheiten mit den Grübchen neben den Mündern stand, stellte sie fest, dass ihr die Vorstellung ganz und gar nicht gefiel.Tatsächlich machte sie sie ziemlich nervös.
    Und wütend.
    So wütend, dass sie die traditionelle weibliche Vergeltungsmaßnahme
in Betracht zog, ihnen mit den Nägeln die hübschen Augen auszukratzen. Obwohl sie als Venator vermutlich eher aushöhlen denn kratzen würde und das Ganze damit ein wenig blutiger als normal verlaufen dürfte …
    »Mrs. Withers, sind Sie sich wirklich sicher, dass Sie sich ganz auf der Höhe fühlen? Vielleicht sollten Sie besser nach Hause zurückkehren; es ist unverkennbar, dass Sie sich noch nicht von Ihrer Krankheit erholt haben. Diese Art von Unbehagen überkommt Menschen oft, wenn sie sich in eine Situation begeben, die sie besser meiden sollten.« Max war zurückgekehrt und sah sie mit dieser ausdruckslosen Miene an. Die anderen machten sich bereit, ihre Plätze einzunehmen.
    Die Demütigung, keine rasche Erwiderung parat zu haben - die Dinge waren derart aus den Fugen geraten, dass von ihrer Schlagfertigkeit nicht mehr viel übrig war -, blieb ihr erspart, denn Graf Regalado trat auf sie zu. »Mrs.Withers, darf ich Sie zu Ihrem Platz begleiten?« Er nahm ihre Hand und legte sie in die Beuge seines Ellbogens.
    »Aber mit Vergnügen«, rief sie über ihre Schulter, als sie sich entfernten. Nicht gerade die originellste aller Erwiderungen, aber wenigstens hatte sie das letzte Wort gehabt.
    Doch nachdem Graf Regalado sie zu ihrem Platz in der ersten Reihe der Loge geführt und sich neben sie gesetzt hatte, hörte sie Max, der es sich mit Sara

Weitere Kostenlose Bücher