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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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zu kämpfen. Ihr eigener Sohn, der versucht hat, die bösen Mächte des Obelisken zu entfesseln, hätte Lilith ihrer Herrschaft berauben oder sie zumindest schwächen können. Wohingegen ein Dämon als Gegner bewirkt, dass sämtliche Vampire versuchen werden, sich mit ihr zusammenzutun.«
    »Ich denke, mit dieser Einschätzung liegst du vollkommen richtig. Die Vampire würden sich auf Liliths Seite schlagen, mit Ausnahme der wenigen, die sich im Anschluss an Nedas’ Untergang mit Regalado verbündet haben. Selbst Beauregard und seine Anhänger würden Lilith folgen; er ist schließlich kein Narr.«
    »Du hast Recht. Es gibt kaum Vampire, die sich einem Dämon anschließen oder ihn in irgendeiner Weise unterstützen würden, es sei denn, sie wären sehr unzufrieden mit ihrem Vampirherrscher. Regalado konnte nur eine sehr kleine Gruppe davon überzeugen, sich mit ihm zu solidarisieren. Allerdings gibt es auch unter den Mitgliedern der Tutela noch immer ein paar Sterbliche, die früher von Regalado angeführt wurden und ihm bis heute treu ergeben sind.«
    »Das stimmt«, pflichtete Wayren ihm ein weiteres Mal bei. »Zwischen den Dämonen und den Vampiren tobt die Schlacht um die Hölle, und nur sehr wenige würden jemals auf die andere Seite wechseln.«
    »Also muss die Bedrohung, die von Akvan ausgeht, groß genug sein, dass er zumindest einige der Untoten - unter ihnen auch Regalado - davon überzeugen konnte, sich seinen Reihen anzuschließen.«
    »Sein Einfluss ist gewaltig. Solange er sich noch in der Hölle
versteckt gehalten hat und nur sein Obelisk hier war, hätte die Möglichkeit bestanden, diesen zu aktivieren, sodass seine enorme Macht - die Macht, aus den Seelen der Toten eine Armee Unsterblicher zu rekrutieren - auf seinen Besitzer übergegangen wäre. Was natürlich Nedas’ Plan war, der allerdings von dir zunichtegemacht wurde, als du auf Liliths Wunsch hin den Obelisken zerstörtest. Nun ist Akvan zurückgekehrt und mit ihm genau dieselbe Macht, die jedoch nicht erst aktiviert werden muss, da sie ein Teil von ihm ist.«
    »Warum haben wir, wenn er schon seit drei Monaten hier ist, bislang keinerlei Hinweis auf ihn entdeckt?«
    »Er ist noch immer schwach und muss erst zu Kräften kommen, was vermutlich mithilfe von Regalado, seinen Anhängern und der Tutela geschieht.«
    »Das ist also der Grund für den Zwischenfall in der Villa Palombara. Er musste fressen.«
    »Wir können nicht abwarten, bis die Vampire sich verbündet haben, um ihn zu bekämpfen. Er muss vernichtet werden, bevor er seine einstige Stärke wiedererlangt.«
    »Ich bin derjenige, der ihn zurückgeholt hat. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Es wird keine leichte Aufgabe werden, Max.« Wayren sah ihn so lange und ernst - fast schon kummervoll - an, dass er beinahe zusammengezuckt wäre.
    »Was ist los?«
    »Es steht geschrieben -«
    »Dass ich dabei sterbe? Davor habe ich keine Angst. Du weißt das, Wayren.« Es war die Wahrheit. Er wäre dann frei; und er würde sein Leben jederzeit opfern, so wie Eustacia und
zahllose andere es getan hatten, wenn er damit die Welt der Sterblichen retten könnte. »Als Venator bin ich dazu verpflichtet, mein Leben im Kampf zu verlieren.«
    »In einer von unserer Lady Rosamund Gardella aus dem Persischen übersetzten Prophezeiung heißt es: ›Kein Venator und auch kein Dämon wird Akvan erschlagen; es wird die Hand eines bloßen Sterblichen sein, die ihn, indem sie seine eigene Stärke gegen ihn richtet, für immer in die Eingeweide der Hölle verbannt.‹«
    Max’ Kehle war plötzlich wie ausgedörrt, und er fühlte, wie die Energie aus ihm herausströmte. Wer sonst würde gut genug ausgerüstet, trainiert und vorbereitet sein, um einen Dämon zu erschlagen? Auf keinen Fall ein Sterblicher. Nur ein Venator konnte so etwas vollbringen, würde tapfer genug sein. Hätte die entsprechenden Fähigkeiten.
    Nur ein Venator, der kein Venator war.
    Wayren beugte sich nach vorn, um seine Hand zu berühren, aber er entzog sie ihren schlanken Fingern und griff stattdessen nach seinem schwarzen Pflock. »Du wusstest, dass es dazu kommen würde. Du wusstest es schon, als ich dir damals die Salbe brachte.« Obwohl er es versuchte, konnte er seinen Zorn nicht beherrschen. Er hatte keine Wahl. Sein Weg war vorgezeichnet.
    Kurz hob er den Kopf und sah ihr in die blaugrauen Augen. Dann nickte er. »Morgen.«

Kapitel 15
    In welchem sich unsere Heldin recht provozierend gibt
    A ls es Zeit wurde zu gehen, beschlich

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