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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Geschäftlichen übergehen? Du hättest mich getötet. Oder es zumindest versucht.« Er musterte den Pflock, der ihr aus der Hand gefallen und davongerollt war. »Nur fürchte ich leider, dass das warten muss. Du hast etwas, das mir gehört.«
    »Und du hast etwas, das mir gehört.« Sie würde seine Scharade für den Moment mitspielen. Bis sie die Chance bekam, dem Bastard den Kopf abzuschneiden.
    »Es ist doch nur eine einzige Seite«, wiegelte er ab und griff dabei wieder nach dem Papier. »Und du darfst es Sebastian wirklich nicht verübeln. Er würde alles für mich tun; seine Loyalität ist seine große Schwäche, sosehr ich auch versucht habe, sie ihm auszutreiben. Aber ich bin nun mal alles, was er hat, und er kann den Gedanken, mich auf ewig in den Fegefeuern der Hölle zu wissen, einfach nicht ertragen.« Beauregard erschauderte leicht. »Auch für mich ist diese Vorstellung nicht gerade angenehm. Deshalb war ich, als die Tür zu Palombaras Labor nach all den Jahren endlich wieder geöffnet wurde, verständlicherweise
sehr daran interessiert, nicht nur mein verschollenes Armband, sondern auch diese spezielle Seite an mich zu bringen.«
    »Wirst du mir auch verraten, was an dieser Seite so wichtig ist?« Victoria bemühte sich um einen leichten, sorglosen Tonfall, während sie sich abwechselnd auf Details des Zimmers, die Suche nach ihrem Pflock und Beauregard konzentrierte.
    Als er sie nun ansah, zeigten seine Augen ein dunkles Rosarot, sodass Victoria rasch den Blick senkte.
    »Bestimmt kommst du, wenn du genau darüber nachdenkst, selbst auf die Antwort.« Seine Worte waren weich und verführerisch, und sie spürte die Fesseln seines Banns so intensiv über ihre Haut streicheln, als ob er sie tatsächlich berührte.
    »Es geht um eine Pflanze. Nachdem Sebastian bereit war, bei dem Diebstahl zu helfen, muss es etwas mit deiner Unsterblichkeit zu tun haben. Oder mit deiner zerstörten Seele«, entgegnete sie. Ihre Stimme klang so fern und dumpf, als käme sie aus einem Tunnel; blinzelnd trat Victoria einen Schritt zurück. Ihr benommenes Gehör wurde wieder klar, und sie fühlte sich ruhiger.
    Sie bekam die Erinnerung an das Blut auf Sebastians Hemd einfach nicht aus dem Kopf. Eine Verletzung, für die sie verantwortlich war.
    »Es ist eine für die Untoten sehr nützliche Blume«, fuhr Beauregard fort, »und, falls man dem alchimistischen Pilger, der zu Palombara kam, Glauben schenken darf, auch für die Sterblichen. Doch sie trägt nur sehr selten, nicht öfter als ein oder zwei Mal pro Jahrhundert, Blüten. Ich brauchte diese Seite, um sie identifizieren zu können, denn tatsächlich soll sie noch
in diesem Jahr erblühen. Und als deine Tante starb, wusste ich, dass es nun leichter sein würde, an den letzten Schlüssel zum Labor zu kommen.«
    Er lächelte. »Ich hoffe, du weißt meine Brillanz zu würdigen. Mein Ziel bestand nämlich von Anfang an darin, deine Aufmerksamkeit auf Akvan zu lenken, während er und seine nichtsnutzigen Anhänger versuchten, die Schlüssel aufzuspüren. Gleichzeitig habe ich dafür gesorgt, dass er von den Aufzeichnungen erfuhr und der eine Schlüssel, den Palombara selbst hatte, von einem Getreuen Akvans gefunden wurde; natürlich hatte ich ihm den bewussten Schlüssel in jener letzten Nacht gestohlen. Ich wusste, dass ich auf die eine oder andere Art mein Armband zurückbekommen würde, sobald die Tür erst einmal geöffnet worden wäre.«
    Den Blick von ihm und seinen pinkfarbenen Augen weiterhin abgewandt, positionierte Victoria sich so, dass der Schreibtisch zwischen ihnen und ihr selbst ein gutes Stück von Beauregard entfernt stand. Sie verspürte keine Angst; sie war schon in viel schlimmeren Situationen und zahlenmäßig weitaus unterlegener gewesen. Doch falls er ein weiteres Mal Verstärkung herbeirufen sollte, so wie er es offensichtlich zuvor getan hatte, als er hinter den Schreibtisch getreten war, würde sie sich in derselben Lage wiederfinden wie Sebastian.
    Oder in einer noch schlimmeren.
    »Du wolltest, dass Sebastian dir den Schlüssel gibt, nicht wahr?«
    Er neigte bejahend den Kopf. »Allerdings war ihm gar nicht bewusst, dass er ihn überhaupt in seinem Besitz hatte, bis du ihn dann viel später darauf angesprochen hast.«

    »Trotzdem hast du zugelassen, dass ich ihn benutze.«
    »Er hat es abgelehnt, ihn mir auszuhändigen, falls das deine eigentliche Frage ist. Doch das war für mich nicht relevant, denn sobald du die Tür erst einmal geöffnet

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