Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
welcher der Dämon saß. Max konnte die Vampire unter ihnen zwar nicht länger identifizieren, doch er erkannte in einigen der Anwesenden Mitglieder der Tutela, woraus er schloss, dass zumindest auch ein paar Untote hier sein mussten.
    Ein schmaler, hüfthoher Steintisch mit einem Haufen Obsidiansplittern darauf stand neben Akvan auf der Empore.
    Man hatte Briyani gezwungen, an der Tür stehen zu bleiben, während Max in die Mitte des Audienzsaales treten durfte.
    »Du wolltest mich sehen«, dröhnte Akvans Stimme aus einem riesigen Sessel. Für seine Rückkehr auf die Erde hatte er Menschengestalt angenommen, dies jedoch auf eine so schreckliche, deformierte Weise, dass jedes Detail seiner äu ßeren Erscheinung übertrieben ausgebildet und missgestaltet war. Und von grauenvoller Hässlichkeit. Er war größer als jeder Sterbliche und überragte selbst Max um die Hälfte seiner Körperlänge. »Und wer bist du?«
    »Ich bin der, der dich zurück auf die Erde gerufen hat«, erwiderte Max und sah ihm dabei unerschrocken ins Gesicht.
    »Er ist ein Venator«, ertönte da eine Stimme, die ihm nur allzu vertraut war. »Und zwar ein sehr mächtiger. Du tätest gut daran, ihn auf Abstand zu halten.«
    »Sarafina.« Max drehte sich zu der blonden Frau um, die er beinahe geheiratet hätte und die sich gerade ihren Weg durch die kleine Menge der Versammelten bahnte. George Starcasset war dicht an ihrer Seite. »Wie ich sehe, hast du keine Zeit verloren. Ist das dein neuer Gefährte?«
    »Sei nicht eifersüchtig, Maximilian. Niemand könnte dich ersetzen.« Sie lächelte, doch in diesem Lächeln schwang nichts
mehr von jener Naivität mit, wie sie sie noch vor einem Jahr gehabt hatte. Das listige, gierige Glitzern in ihren Augen erinnerte ihn stark an den Gesichtsausdruck, den er an ihr gesehen hatte, als er zu einem Einkaufsbummel mit ihr genötigt worden war. »Es freut mich zu sehen, dass du zu uns zurückgekehrt bist. Ich war ziemlich verärgert, als ich feststellen musste, dass du nach unserem letzten Treffen verschwunden warst. Dürfen wir hoffen, dass du erkannt hast, wie falsch deine Entscheidungen waren, und in die Tutela zurückgekehrt bist?«
    »Ein Venator?« Akvans tiefe, knirschende Stimme lenkte Max’ Aufmerksamkeit zu ihrem eigentlichen Thema zurück. »Ein Venator kann mir nichts anhaben - so steht es im Shah-Nameh geschrieben. Lasst ihn näher treten.«
    »Aber er ist der Liebhaber Liliths«, warf Sara ein, geschwätzig wie eh und je. Sie bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit auf ihn zu, als wäre dies ihr Thronsaal und nicht Akvans.
    »Du weißt gar nichts«, entgegnete Max und wandte sich von ihr ab. »Sei einfach still.«
    »Haltet ihn«, befahl sie mit einer herrischen Handbewegung vier der anwesenden Männer, »dann werde ich es beweisen, edler Lord Div.« Sie vollführte eine knappe, fast schon anma- ßende Verbeugung vor dem Dämon, während die herbeigerufenen Wachen Max umringten.
    Ein eisiger Schauder jagte ihm über den Rücken, als vier Händepaare nach seinen Schultern und Armen griffen. Trotzdem gab er sich vollkommen stoisch, während Sara ihm mit grazilen Fingern den Hemdkragen öffnete, um seine neuen Bissmale zu enthüllen.
    »Siehst du? Sie hat ihn als den ihren markiert, und die Wunden
werden niemals verheilen. Kein Untoter würde es wagen, ihn zu verletzen, aus Angst, Liliths Zorn auf sich zu ziehen.« Sie strich ihm mit warmen, glatten Händen über den Hals, dann ließ sie sie, so als würde Max ihr gehören, unter den Stoff seines Hemdes tauchen. »Und hier - Haltet ihn, habe ich gesagt!« Sie zerrte an den Bändern seines Hemds, dann zog sie es über seiner Brust auseinander und schnippte mit dem Finger gegen die vis bulla , die nutzlos an seinem Warzenhof hing. »Oh, wie ich das hier vermisst habe«, murmelte sie verträumt und zog daran - ohne zu bemerken, dass es nicht seine eigene war.
    Es tat weh, doch Max behielt seine ausdruckslose Miene und gleichmäßige Atmung bei. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Sara sich als derart nützlich erweisen und die Dinge so schnell und einfach vorantreiben würde. »Sag deinen Speichelleckern, dass sie mich freilassen sollen«, herrschte er Akvan an. »Ich bin aus freiem Willen zu dir gekommen.«
    Auf Akvans Winken hin zogen sich die vier Männer zurück, doch Sara blieb, wo sie war. »Verschwinde«, befahl Max. »Ich habe etwas mit deinem Herrn zu besprechen.« Sara liebte es gar nicht, von irgendjemandem herumkommandiert zu

Weitere Kostenlose Bücher