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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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freien Hand griff Victoria unwillkürlich nach seinem Arm und zog ihn zu sich, so als wollte sie sich vergewissern, dass er es wirklich war. »Ja, du bist es!« Eine Woge der Erleichterung und Freude durchströmte sie, als sie seinen muskulösen Körper unter ihren Fingern spürte. Er war am Leben. Er war zurück.
    »Vielleicht hast du ja eher mit Sebastian Vioget gerechnet«, spottete Max, bevor er ihr Handgelenk losließ und sich dem entzog, was einer Begrüßungsumarmung näher kam als alles, was sie je zuvor miteinander geteilt hatten.
    In Wahrheit hatte sie tatsächlich damit gerechnet, dass es Sebastian wäre. Schließlich hatte sie ihm eben erst über Beauregard ihre Nachricht zukommen lassen.
    »Wo bist du gewesen?« Die Überraschung über sein unerwartetes Auftauchen ließ ihr Herz noch immer wie wild klopfen. Sie sah ihn an, so als könnte sie in seinem Gesicht die Antwort finden. Und vielleicht stimmte das sogar.
    Selbst in dem spärlichen Licht, das ein paar vereinzelte
Sterne und Straßenlaternen spendeten, sah sie die Erschöpfung in seinen Zügen, sah ein leises Zögern. Seine Wangenknochen wirkten ausgeprägter, sein Haar unordentlicher als gewöhnlich, und an seinem markanten, energischen Kinn zeigten sich mindestens drei Tage alte Bartstoppeln. Max’ dunkle Kleidung, die nie so modisch-elegant war wie Sebastians, war zerknittert, und nirgendwo an ihm gab es einen Hinweis auf eine Maske, ein Kostüm oder einen Moccoletto .
    »Es sind fast vier Monate vergangen, Max. Wo hast du nur gesteckt?«
    »An verschiedenen Orten; aber das ist unwichtig.« Er trat einen Schritt zurück, schien jedoch den Blick nicht von ihrem Gesicht abwenden zu können. »Dir scheint es während meiner Abwesenheit allerdings ganz gut gegangen zu sein.«
    Victoria wurde auf einmal bewusst, wie sie sich anhören musste - hilfsbedürftig und unsicher, so als ob sie und die anderen Venatoren ohne ihn nicht zurechtkommen würden. Sie nahm Haltung an und bemühte sich, ebenso reserviert zu wirken wie er. »Bist du mir etwa gefolgt? Oder warst du heute Abend eigentlich auf der Suche nach jemand anderem?«
    Im bläulichen Schein der Nacht wirkten seine attraktiven, gleichmäßigen Gesichtszüge noch schärfer als sonst, sie erschienen wie gemeißelt. Wegen seiner enormen Körpergröße schienen seine Augen, als er jetzt entlang seiner geraden, aristokratischen Nase den Blick auf sie richtete, kaum mehr als dunkle Murmeln in den Schatten seines Gesichts. »Dir folgen? Warum sollte ich?«
    »Gewiss hast du dich nicht in der Dunkelheit verborgen, um mich zu beschützen.«

    Er blieb für einen Moment stumm, dann erwiderte er mit merkwürdiger Stimme: »Du hast deine vis bulla verloren.«
    »Also hast du mich tatsächlich beobachtet, um sicherzugehen, dass mir nichts zustößt? Wie nett von dir, Max. Aber ich verstehe nicht, wie du glauben konntest...«
    … mich ohne deine eigene vis bulla beschützen zu können.
    Victoria wechselte rasch das Thema. »Du hast dein Haar geschnitten.« Bei ihrer letzten Begegnung hatte er es noch zu einem Schwanz in seinem Nacken zusammengebunden getragen. Jetzt war es dafür zu kurz.
    »Freut mich, dass es dir auffällt.«
    Anstatt darauf einzugehen, antwortete sie mit einer eigenen Provokation. »Versteckt sich Sarafina irgendwo in der Nähe? Sie soll sich doch bitte zu uns gesellen. Letzte Nacht bekam ich leider nicht die Gelegenheit, mit ihr zu sprechen.«
    »Ich bin gerade erst angekommen, deshalb habe ich nicht die leiseste Ahnung, wo Sarafina sich aufhält, aber vermutlich erwähnst du sie aus einem bestimmten Grund. Dann sag mir lieber gleich, worum es geht, Victoria. Im Gegensatz zu Vioget komme ich lieber sofort zur Sache, statt wie die Katze um den heißen Brei zu schleichen.«
    »Auf mich wirkt es aber ganz so, als ob du genau das gerade tätest.« Dann beschloss sie, sich nicht weiter auf das Wortgefecht einzulassen, und erklärte: »Deine Verlobte wollte mich letzte Nacht entführen lassen. Hast du irgendeine Idee, warum?«
    Max antwortete nicht sofort; und er stritt auch nicht ab, dass Sarafina seine Verlobte war. Stattdessen sah er Victoria nachdenklich an. »Was ist passiert?«, fragte er schließlich.

    »Sie hat mich und Zavier zu der Gruft der Regalados gelockt, wo vier oder fünf Männer anschließend versuchten, mich in eine große Decke zu wickeln und zu verschleppen.«
    »Aber zum Glück ist Zavier dir zu Hilfe geeilt.«
    »Aber zum Glück war ich in der Lage, mir selbst zu helfen

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