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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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kurzer Zeit regelmäßig fürchterlich auf die Nerven.
    Leider fuchtelte das hübsche, fröhliche Ding gerade mit einer Pistole vor seiner Nase herum, deshalb war es wohl besser, seine Zunge zu hüten.
    Als sie nach seiner rechten Schulter fasste, sah er lediglich
mit verärgerter Belustigung zu ihr hinunter. Unwillkürlich schoss ihm die Frage durch den Kopf, ob sie vorhatte, ihn aus Freude über ihr Wiedersehen zu umarmen. Doch als sie dann nach seinem Kragen griff und ihn von seinem Hals wegzog, um seine unverheilten Bissmale zu entblößen, schubste er sie weg.
    »Himmel noch mal, pass doch mit der Pistole auf«, fluchte er, seinen dürftig gestärkten Kragen wieder zurechtrückend. »Du wirst noch jemanden verletzen, Sara. Steck sie weg.«
    Es überraschte ihn nicht sonderlich, dass sie ihm nicht gehorchte, sondern ihm stattdessen den Lauf unsanft in den Bauch stieß. »Also ist es wahr. Du warst bei ihr.«
    Zu spät erinnerte sich Max nun daran, dass es keinen schlimmeren Zorn gab als den einer verschmähten Frau.
    »Vielleicht könntet ihr zwei Turteltäubchen eure Zwistigkeiten auf später verschieben«, wurden sie nun zum Glück von Starcasset unterbrochen. Er musste seine eigene Schusswaffe dabei etwas zu fest in Victorias Körper gedrückt haben, denn sie zuckte zusammen. Den Blick auf Max gerichtet, fügte er hinzu: »Sicher erkennen Sie, dass es zu Ihrem eigenen Besten ist, still und leise mitzukommen.«
    Max nickte. »Gewiss. Es liegt auf keinen Fall in unserem Interesse, die Gäste dort unten in eine Auseinandersetzung zu verwickeln.« Er sah zu Victoria, um festzustellen, ob sie begriff, dass sie sich nicht zu einem Kampf hinreißen lassen durfte, doch sie schaute mit zusammengepressten Lippen zur Seite.
    Bestimmt machte sie sich doch keine Sorgen wegen ihrer momentanen Misere?
    »Gut beobachtet, Mr. Pesaro. Wenn Sie und Ihre ehemalige
Verlobte nun so freundlich wären voranzugehen, werden Lady Rockley und ich folgen.«
    So schritten sie also paarweise die Treppe hinunter, wobei sie außer Sicht der Festgesellschaft in dem Saal hinter dem Vestibül blieben. Dann schubste Sara ihn in die entgegengesetzte Richtung zu der, aus der Max und Victoria ursprünglich gekommen waren.
    Max war mit mehreren Pflöcken - darunter auch sein bevorzugter, schwarz bemalter -, einer Pistole und einem Dolch, der in seinem Stiefel steckte, bewaffnet. Dass weder Starcasset noch Sara Regalado sie nach Waffen durchsucht hatten, bewies, was für Amateure sie waren. Vermutlich nahmen sie an, dass Vampirjäger ausschließlich Pflöcke bei sich trugen.
    Er würde warten, bis sie sich weit genug entfernt hatten, um die Partygäste im Ballsaal nicht zu alarmieren, und dann zuschlagen. Das Letzte, was sie jetzt bräuchten, wäre eine Horde hysterischer Damen und polternder Möchtegernhelden, die sich ihnen in den Weg stellten.
    Während sie weitergingen, wurde die Kälte in seinem Nacken intensiver, woran er erkannte, dass sie zu irgendeiner grö ßeren Ansammlung von Vampiren gebracht wurden. Schließlich traten sie durch eine Tür in einen großen Raum, der, seiner feuchtkalten Atmosphäre nach zu urteilen, zumindest teilweise unter der Erde liegen musste.
    Ganz offensichtlich war in der Villa Palombara eine Gruppe Untoter zusammengekommen. Möglicherweise war das das eigentliche Motiv hinter der angeblichen Schatzsuche: Die Tutela trieb Opfer zusammen, die vermutlich für Sara Regalados Vater und seine Gefolgsleute bestimmt waren. Regalado hatte
eine ganze Gruppe um sich scharen können, nachdem er vergangenen Herbst im Anschluss an die Zerstörung des Obelisken von Beauregard in die Flucht geschlagen worden war.
    Konnten sie, überlegte Max, während er neben Sara weiterschlenderte, die Vampire umso effizienter bezwingen, je näher sie sich an den Ort bringen ließen, wo diese auf sie warteten?
    Doch dann nahm ihm eine plötzliche Bewegung in seinem Rücken die Entscheidung ab. Er wusste, dass es Victoria war, die es irgendwie geschafft hatte, diesen einfältigen Teufel Starcasset zu überraschen. Max wurde aktiv, sobald Saras Aufmerksamkeit abgelenkt und der Druck von seinen Rippen verschwunden war.
    Es ist nicht leicht, eine Frau zu entwaffnen, ohne sie zu verletzen; die Übergänge sind fließend. Deshalb gestattete Max sich bei diesem Kampf ein wenig Feingefühl. Er glitt zur Seite, dann vollführte er einen langgestreckten, geschmeidigen qinggong -Sprung und landete hinter Sara, Victoria und Starcasset wieder auf dem Boden

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