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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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sein fehlendes Kopfhaar stehen ließ - hatte er ein angenehmes Gesicht. Ganz gewiss erweckte er nicht den Eindruck, als könnte ihm gleich ein Satz Fangzähne wachsen, mit denen er sich dann auf sie stürzen würde.
    »Wir haben keine Angst«, erwiderte Melly mit angespannter Stimme, während sie sich aus Winnies Umklammerung zu befreien versuchte. »Wir sind nur kurz stehen geblieben, um einen Blick auf die Karte zu werfen. Nehmen Sie auch an der Schatzsuche teil?«
    »Selbstverständlich. Vielleicht kann ich Ihnen zu Diensten sein? Wollten Sie gerade in den Ballsaal zurückkehren, wo sich der Rest der Gäste bereits versammelt hat?«
    »Sind denn alle anderen schon wieder zurück? Wurde der Schatz gefunden?« Winnie vergaß ihre Nervosität und trat, aus jeder Pore Enttäuschung verströmend, auf ihn zu.
    Noch bevor er darauf antworten konnte, wurden sie von lauten Geräuschen abgelenkt. Es klang ganz so, als würde in nicht allzu weiter Ferne ein Kampf stattfinden. »Was ist das für ein Lärm? Feiern unsere Mitstreiter am Ende schon die Entdeckung des Schatzes?«, verlangte Winnie zu erfahren.
    »Nein, nein, das denke ich nicht.« Der kahlköpfige Mann
bot Melly seinen Arm. »Dafür ist es noch zu früh. Bitte erlauben Sie mir, Ihnen behilflich zu sein. Wenn die Damen mit mir kommen wollen, werde ich Sie in den Ballsaal zurückgeleiten.«
    Mit ihren beiden Freundinnen im Schlepptau ließ Melly sich von ihm fortführen.
    »Aber was, wenn er ein Vampir ist?«, wisperte Winnie Nilly ins Ohr. »Er könnte sich jeden Augenblick in eine Fledermaus verwandeln, von oben auf uns herabschießen und sich in unserem Haar verheddern.«
    »Falls er einer ist, wird er uns wahrscheinlich an irgendeinen geheimen Ort bringen und dort über uns herfallen«, erwiderte Lady Petronilla mit vor Nervosität schriller Stimme. »Ich frage mich, ob es wohl ein Schlafzimmer ist, oder ob er uns zu seinem Sarg führen wird, um zwei von uns darin anzuketten, während er die dritte beißt.«
    Lady Winifred schwankte. »Herfallen? Anketten? Sarg? Oh, wie konnte ich nur so dumm sein, mein Kruzifix zu Hause zu lassen!«
    »Ich werde ihm anbieten, mich als Erste zu wählen«, versprach Nilly tapfer. »Möglicherweise besteht für dich und Melly ja die Chance zu fliehen, während er sich über mich hermacht.«
    »Ein Pflock. Vielleicht finde ich irgendetwas, das sich als Pflock verwenden lässt. Er muss aus Holz sein, nicht wahr?«
    »Ach, du liebe Güte! Er kann gar kein Vampir sein«, verkündete Nilly plötzlich.
    Winnie, die vor Erleichterung einer Ohnmacht nahe schien, drehte sich zu ihrer Freundin um. »Nein? Bist du dir ganz sicher?«

    »Er hat eine Kerze dabei. Aber natürlich weiß jeder, dass Vampire im Dunkeln sehen können. Wozu sollte er also eine Kerze brauchen? Außerdem ist er nicht hübsch genug, und zwar nicht einmal annähernd«, fügte sie hinzu. »Und auch nicht groß genug, würde ich meinen.«
    »Oh … ja, nicht groß genug. Und er bräuchte keine Kerze. Ich bin wirklich froh, dass du so eine Expertin auf dem Gebiet der Vampire bist, Nilly.« Die Herzogin ging nun mit flotteren, fast schon beschwingten Schritten weiter.
    Lady Petronilla wirkte jedoch nicht ganz so erleichtert wie ihre Freundin. »Aber natürlich könnte ich mich auch irren. Schließlich bin ich noch nie einem Vampir begegnet.« Fast schien es, als würde in ihrer Stimme ein Hauch von Wehmut mitschwingen.
    »Wir müssen uns wirklich schlimm verlaufen haben«, sagte Lady Melisande gerade so laut zu ihrem Begleiter, dass auch ihre beiden Gefährtinnen es hören konnten. »Ich kann mich nicht erinnern, dass wir hier überhaupt entlanggekommen sind.«
    Das Lachen des Gentleman klang freundlich und ein wenig amüsiert über Mellys Verwirrung. »Nein, natürlich nicht, Madam. Dies ist ja auch der Weg in den Ballsaal. Oder möchten Sie lieber sehen, wo der Schatz versteckt ist?«
    »Der Schatz?« Lady Winifred eilte nach vorn und gesellte sich an die andere Seite ihres Führers. »Wissen Sie denn, wo er ist?«
    Er lächelte reumütig. »Ich wollte nicht - tja, Sie haben mich ertappt. Ich werde Sie hinbringen. Aber Sie müssen mir versprechen, keiner Menschenseele zu verraten, dass ich es war, der Ihnen den Weg gewiesen hat.«

    »Aber natürlich nicht! Und falls es dort tatsächlich einen Schatz zu finden gibt, können Sie sicher sein, dass wir mit Ihnen teilen werden, Sie guter Mann«, sagte Winnie beschwichtigend. »Abgesehen davon wäre es ganz bestimmt das

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