Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
- ein Manöver, das ihm trotz der niedrigen Decke des Raumes gelang.
    Alles wurde undeutlich, während er kreiselte und schwebte, durch die Luft sprang und schlitterte, bevor er Starcasset schließlich mit einem gezielten Tritt seiner Stiefelspitze außer Gefecht setzte (er hatte keine Bedenken, dem Einfaltspinsel wehzutun)und dann zu Sara hechtete, sie an der Taille packte und durch eine nahe gelegene Tür stieß.
    Inmitten seiner mühelosen und befreienden Arbeit bemerkte Max auf einmal, wie Victoria in dem hauchdünnen, rosafarbenen Kleid, das sie für diesen Anlass gewählt hatte, davonstürzte.
Es sah ihr nicht ähnlich, sich einem Kampf zu entziehen; doch er wusste ganz genau, weshalb sie weggelaufen war.
    Kaum dass Max wieder Boden unter den Füßen hatte, schleuderte er Starcasset zu Sara in die Kammer, dann schob er einen schweren Tisch vor die Tür, verkeilte ihn unter dem Knauf und rannte Victoria nach. Sein Genick war kalt, und seine Finger kribbelten. Falls seine Wahrnehmung ihn nicht trog, waren jede Menge Untote in der Nähe.
    Und sie trog ihn nie.
    Er schaffte es nur deshalb, Victoria einzuholen, weil sie - welch Überraschung - falsch abgebogen und in einer Sackgasse gelandet war.
    Er musste sie nicht erst fragen, wo sie hinwollte, denn sie drehte sich zu ihm um und rief: »Meine Mutter!« Ihre Augen waren voller Sorge, doch ihr Mund zeigte grimmige Entschlossenheit, als sie sich an ihm vorbeidrängte.
    »Hier entlang.«
    Aber sie kamen nicht weit, denn als sie gerade um eine Ecke bogen, um einem anderen Gang zu folgen, wurde plötzlich eine Tür geöffnet. Mehr als ein Dutzend Gestalten strömten heraus, und mindestens ein paar von ihnen waren Vampire.
    Max sah, wie Victoria direkt in sie hineinrannte, und noch bevor sie reagieren konnte, sprang eine der Kreaturen sie von hinten an. Sie ging in einem Bündel rosafarbener Seide und violetter Rosetten zu Boden, doch zog sie den Vampir mit sich nach unten, bevor sie ihn mit einer einzigen kraftvollen Bewegung über ihren Kopf katapultierte.
    Danach sah Max nichts mehr von ihr, denn er war gezwungenermaßen voll und ganz mit den vier Untoten beschäftigt,
die sich nun auf ihn stürzten. Den ersten erledigte er kurzerhand mit seinem Pflock, als schon zwei weitere seinen Platz einnahmen. Etwas wurde von hinten gegen seine Beine gerammt, sodass seine Knie nachgaben und er auf dem Boden landete.
    Er kam schwankend wieder auf die Füße, als ein scharfer Knall durch den Korridor schallte. Ein glühender Schmerz fraß sich direkt unterhalb seines Schlüsselbeins in die Schulter, gefolgt von einem weiteren knapp über seinem Knie. Keuchend hechtete Max nach vorn, holte dabei mit seinem unverletzten Bein aus und drosch es gegen seinen Angreifer, während er versuchte, sich mit seinem guten Arm abzufangen.
    Er rollte zur Seite und sprang auf die Füße, als von hinten etwas gegen seinen Kopf geschmettert wurde. Dann herrschte Dunkelheit.

    »Ich schwöre, dass ich das Gefühl habe, als würde uns jeden Moment ein Vampir anfallen!«, flüsterte Lady Nilly ziemlich laut. Eine schlanke Hand gegen ihren flachen Busen gepresst, führte sie sie einen dunklen, staubigen Korridor entlang, der nur von der einen Kerze, die sie in die Höhe hielt, erleuchtet wurde.
    Der Gang war breit genug, dass die Damen, falls sie es denn gewünscht hätten, zu dritt nebeneinander hätten hergehen können, wenngleich der eine oder andere Tisch, an dem sie vorbeikamen, womöglich ein Ausweichmanöver erforderlich gemacht hätte. Vasen und Statuen, viele von ihnen zerbrochen oder umgestürzt, dekorierten die wenigen Möbelstücke. Die
Decke war hoch, die Wände vertäfelt, und überall hingen verstaubte Spinnweben. Mehr als einmal erschraken die Damen durch das plötzliche Auftauchen blinder Spiegel, die sie zu beobachten schienen.
    »Vampire?«, keuchte Lady Winnie und schlug sich die Hand lautstark und dabei eine Puderwolke aufwirbelnd gegen den Busen. Ängstlich kauerte sie sich hinter ihre zierliche Freundin und deren Kerze. »Ich trage mein Kruzifix nicht! Und dann habe ich auch noch mein Täschchen mit dem Knoblauch zu Hause vergessen! Genau wie meinen Pflock!«
    »Beruhige dich, Winnie«, ertönte Lady Mellys Stimme von hinten. »Ich muss dich wohl kaum daran erinnern, dass es keine Vampire gibt und dieses lächerliche Kruzifix daher völlig überflüssig ist. Es ist viel zu groß, außerdem poltert es jedes Mal, wenn du dich bewegst, gegen dein Dekolleté, dass es wie ein

Weitere Kostenlose Bücher