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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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problemlos in das in ihr Korsett eingenähte Futteral schieben, sodass der Griff unten nur ein kurzes Stück herausragte, wodurch verhindert wurde, dass er sie beim Gehen oder Bücken ins Bein stechen konnte. Die zweite einzigartige Sache an dem Stilett war, dass auch die Klinge jenseits der Parierstange noch etwa zwei Zentimeter weit mit demselben Silber überzogen war wie der Griff, sodass Victoria die Finger um die Parierstange legen und die Klinge zwischen ihnen hervorragen konnte, ohne dass sie Gefahr lief, sich zu verletzen. Wegen der Kürze des Griffes war dies die einzige Möglichkeit, wie sie das Stilett bequem halten konnte.
    Und seine Effizienz hatte es durch die Leichtigkeit, mit der es die Seile durchschnitten hatte, gerade unter Beweis gestellt.
    »Ich habe Licht«, verkündete Max mit nun etwas festerer Stimme. »Allerdings werde ich ein wenig Hilfe brauchen.«
    Victoria spürte, dass Sebastian sich bewegte, allerdings schien er sich mittlerweile ein Stück von ihr entfernt zu haben. »Sebastian? Was tust du?«

    »Ich überprüfe natürlich die Tür, um herauszufinden, ob sie sich irgendwie öffnen lässt.«
    Victoria wollte einwenden, dass sie seine Unterstützung bräuchte, um Max frei zu bekommen, unterließ es dann aber. Stattdessen fühlte sie auf dem Boden herum, bis sie auf etwas Warmes stieß. Etwas, das sehr, sehr feucht war. Klebrig feucht.
    »Lieber Himmel, Max!«, rief sie erschrocken aus, während sie ihn hektisch mit den Händen untersuchte, um festzustellen, wo genau er verletzt war, wobei sie ihm versehentlich die Finger ins Gesicht stieß.
    »Herrgott noch mal, Victoria. Willst du mir die Augen ausstechen?«
    Sie verlangsamte ihre hastigen Bewegungen und strich ihm vorsichtig über die warme, nasse Wange und dann den Hals hinunter, wobei sie sich von seinem scharfen Mundwerk fernhielt. »Es gibt keinen Grund, zu fluchen. Ich kann nicht die Hand vor Augen sehen!«
    »Offensichtlich«, brummte er mit einem tiefen Seufzer. »Ich habe ein Licht. Sobald du mich von diesen verdammten Fesseln befreit hast.« Sein Atem ging schwer, und sie merkte, welche Kraftanstrengung es ihn kostete, ihn gleichmäßig zu halten.
    Rasch durchschnitt sie die Stricke, mit denen man ihm die Hände auf den Rücken gebunden hatte, dann hörte sie, wie er erleichtert stöhnte, als seine Arme freikamen. »Wo ist jetzt dieses Licht?«, fragte sie nervös, denn das Letzte, was sie wollte, war, an Max’ langem, starkem Körper herumzutasten. Erst recht nicht, wenn er verletzt war.
    »In meinem linken Stiefel.«
    Erleichtert ließ Victoria die Hände mit sachten Bewegungen
an seinen Seiten nach unten gleiten, wobei sie sorgsam darauf achtete, nicht irgendetwas zu berühren, das sie in Verlegenheit bringen könnte, während sie gleichzeitig mit zunehmendem Entsetzen registrierte, dass es an ihm mehrere Stellen gab, die klatschnass waren. Der Geruch von Blut war so stark, dass sie glaubte, das Eisen in ihrem Mund schmecken zu können. »Wurdest du gebissen?«, fragte sie, als sie das untere Ende seiner Wade erreichte und ihre Finger auf das weiche, geschmeidige Leder seines Stiefels trafen. »Noch einmal?«, ergänzte sie, sich daran erinnernd, wie Sara Max’ Hemdkragen zur Seite gezogen hatte.
    »Nein, ich wurde angeschossen.« Er klang, als hätte sie das irgendwie wissen müssen. »Und es tut höllisch weh, wenn du dich also bitte … beeilen würdest.«
    Wie ein Diener kniete sie sich daraufhin vor seine Füße und zog an seinem Stiefel.
    »Nein«, blaffte er. »Weiter unten. Im Absatz. Man kann ihn abnehmen. Darin sind ein paar kleine Holzstäbchen. Lass sie bloß nicht … fallen! Und ein Stück Sandpapier.«
    »Ah, gewiss eine Erfindung des berühmten Miro«, kam Sebastians unverkennbar gelangweilte Stimme von der anderen Seite des Verlieses.
    »Woher weißt du von Miro?«, fragte Victoria überrascht, während sie sich so schnell sie konnte an Max’ Stiefelabsatz zu schaffen machte. Er ließ sich leichter lösen als erwartet, und als sie ihn dann befühlte, stellte sie fest, dass er nicht mehr war als ein kleines Kästchen mit einem Deckel.
    »Ich weiß über sehr vieles Bescheid.«
    Max schnappte hörbar nach Luft, so als hätte er etwas Lustiges
gehört oder als wäre er von einer neuen Welle des Schmerzes erfasst worden, doch er erwiderte nur: »Leider fangen Sie mit Ihrem Wissen wenig an, habe ich … nicht Recht,Vioget?«
    »Ich habe jetzt diese kleinen Hölzchen und das Papier. Was soll ich damit

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