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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Magen brannte, als er ihr den Ellbogen hineinstieß. Er warf den Kopf nach hinten, als sie ihm den Unterarm gegen die Kehle rammte, dann taumelte er, nachdem sie ihm mit einem scharfen
Tritt in die Kniekehlen den Rest gegeben hatte, zu Boden. Kurzerhand schleuderte sie ihn in ein niedriges Gebüsch, dann hielt sie weiter nach irgendeiner Art von Klinge Ausschau.
    »Victoria!« Sie hörte ihren Namen und drehte sich um, als sie auch schon etwas Langes, Glänzendes in der Dunkelheit auf sich zufliegen sah. Mit einem kurzen, dankbaren Blick zu Zavier fing sie das Schwert in der Luft auf, wobei sie kaum spürte, wie es ihr in die Handfläche schnitt.
    Einen Augenblick später stürzte sie sich, die Finger sicher hinter dem Handschutz verborgen, auf die Kreatur und durchtrennte ihr mit einer weit ausholenden Bewegung den Hals. Anstatt zu beobachten, wie der Dämon erstarrte und zu einer dunklen Masse verschrumpelte, die in der Erde und dem alten Gras versickerte, nutzte Victoria ihren Schwung, um sich den nächsten Gegner vorzuknöpfen. Aus ihrer Wunde quoll noch immer Blut, doch sie ignorierte es.
    Ein Kick, ein Stoß, ein Kreiseln und ein Hieb, schon hatte sie dem ogergesichtigen Dämon den Kopf von seinem hundeartigen Körper geschlagen. Als sie sich wieder umdrehte, war bis auf das abgehackte Atmen ihrer Gefährten alles still geworden. Michalas, aus dessen dichten Locken Schweißperlen tropften, hockte keuchend auf der Türschwelle eines Hauses.
    »Zum Henker …« Zaviers breiter Brustkorb hob und senkte sich. Er lehnte an der Ecke eines kleinen Gebäudes, das aussah, als würde es jeden Moment unter der gewaltigen Körperkraft des Schotten einstürzen.
    »Es ist Stanislaus, auf den Stufen der Ikonengalerie«, ertönte plötzlich eine Stimme. Ilias trat mit ernstem, erschöpftem Gesicht aus dem niedrigen Kirchenportal. »Er ist tot. Aber die Tür
war hinter ihm geschlossen, der geheime Zugang durch den Beichtstuhl ist also unentdeckt geblieben. Den Blutspuren auf den Fliesen nach zu urteilen, ist er in den Gang gekrochen, um zu sterben … und den Alarm auszulösen.«
    »Sie hätten unser Versteck fast gefunden!«, explodierte Zavier und blickte mit zornigen Augen um sich. »Wenn wir nicht hier gewesen wären, dann wären sie ins Konsilium eingedrungen.« Nie zuvor hatte er so groß und grimmig gewirkt wie jetzt.
    Dann begriff Victoria plötzlich; sie ging auf Zavier zu, als sie im selben Moment zu seinen Füßen einen weiteren leblosen Körper bemerkte. Er hatte langes, zu einem unordentlichen Zopf geflochtenes Haar, und sein mahagonifarbenes Gesicht zeigte zur Seite.
    »Zavier, es tut mir so leid.« Victoria kniete sich neben den Mann. Es gab nichts, das man noch für ihn hätte tun können; das viele Blut und der unnatürlich abgewinkelte Kopf sprachen für sich. Mansur war ein Komitator gewesen, den man erst kürzlich zu einem der Wächter der Santo Quirinus ernannt hatte, doch zuvor hatte er mit Zavier zusammengearbeitet. Sie stand auf und legte die Hand auf den Arm des Schotten. »Es tut mir sehr, sehr leid.«
    Ein flaues Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus. Hätten sie Mansurs Tod verhindern können? Und den von Stanislaus, des anderen Venators? Hatte sie die falsche Entscheidung getroffen, indem sie die lange Route nach draußen gewählt und dadurch ihr Auftauchen verzögert hatte?
    Um sich auch weiterhin von der Kirche fernzuhalten, brachten sie die Leichen in ein nahe gelegenes Gebäude. Sie hatten einen Komitator und einen Venator verloren, zwei Drittel der
Wachmannschaft der Kirche. Auf der Gegenseite zählte Victoria zwei Dämonen, zwei Vampire und drei Sterbliche, die sie nicht kannte, in denen sie jedoch Mitglieder der Tutela vermutete. Alle lagen erschlagen auf der einsamen Straße.

    »Du hattest Recht. Drei der Männer tragen das Zeichen der Tutela«, informierte Wayren Victoria, nachdem Ilias die Leichen untersucht hatte. In den blassblauen Augen der älteren Frau schimmerte Besorgnis.
    »Mansur und Stanislaus erkannten zu spät, dass sie gegen Dämonen kämpften«, erwiderte Victoria, mit den Gedanken noch immer bei ihren verlorenen Kameraden. Während alle Venatoren und auch einige Komitatoren die Gegenwart von Vampiren wittern konnten, besaßen nur wenige die Fähigkeit, auch Dämonen zu erkennen, von denen viele jede gewünschte Gestalt annehmen konnten. »Stanislaus hat uns auf die einzige ihm mögliche Art gewarnt.«
    »Sie haben zwar die Santo Quirinus entdeckt, trotzdem konnten sie

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