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Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung

Titel: Das Buch der Vampire 03 - Blutrote Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ihren Fingern schwelen. Victoria ballte die Fäuste.
    »Es war der Splitter von Akvans Obelisk, der sie hierher gelockt hat, und nicht du«, erklärte sie, um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen. Das Obsidianstück musste unbedingt aus dem Konsilium geschafft werden. Aber da es bereits dämmerte, hatten sie zumindest den ganzen Tag bis zum Einbruch der Nacht Zeit, sich um das Problem zu kümmern. Sie würde den Splitter später holen und hatte auch schon eine
ganz genaue Vorstellung davon, wo sie ihn anschließend verstecken wollte.
    Um Sebastians volle Lippen spielte ein leises, sanftes Lächeln. »Ah, damit bestätigt sich mein Verdacht. Der Splitter ist also noch immer hier. Beauregard weiß nicht, dass du ein Fragment des Obelisken hast, denn ganz gleich, was du von mir hältst, Victoria, ich habe ihm dieses interessante kleine Detail nicht erzählt.«
    Sie glaubte ihm, denn nachdem ihr inzwischen klar geworden war, was geschehen sein musste, ergab auch alles andere einen Sinn. Die kleine Obsidianscherbe an dem Lederband musste offensichtlich in Akvans Nähe gewesen sein, sodass er sie zum Leben hatte erwecken oder ihr auf irgendeine andere Weise Macht hatte einhauchen können. Denn das würde den blauen Funken erklären, der entstanden war, als sich die beiden Splitter im Lagerraum berührt hatten: Die Energie war dabei entweder auf den größeren übergegangen oder aber seine eigene, in ihm schlummernde, war erwacht.
    »Akvan wusste, wohin er seine Leute schicken musste, weil er das Versteck des Splitters instinktiv orten konnte.« Victoria bemühte sich, nicht auf das lange, schmale V von Sebastians geöffnetem Hemd zu achten. Er musste sich bewegt haben, denn der Kragen, von dem sie hätte schwören können, dass er gerade noch bis zum Hals zugeknöpft gewesen war, klaffte nun auf und gab den Blick auf die glatte, golden schimmernde Haut darunter frei. Mit erschreckender Klarheit erinnerte sie sich plötzlich daran, wie ihre Hände zuvor über die warme Haut seiner Bauchmuskeln gewandert waren, bis sie die kleine, silberne vis bulla gefunden hatten.

    Dies war nicht der passende Zeitpunkt, um an so etwas zu denken, doch an ihrem plötzlich schneller schlagenden Herzen erkannte Victoria, dass es zu spät war, um dieses Bild wieder vollends zu verdrängen. Deshalb versuchte sie, sich auf den Zorn und die Energie zu konzentrieren, die noch immer ihr Blut zum Sieden brachten.
    »Victoria.« Sebastians leise Stimme war nun sanfter, sinnlicher. Sie stand in direktem Kontrast zu ihren überreizten Nerven, die sie gegen seine Sinnlichkeit abzuschirmen versuchte.
    »Es wird nicht funktionieren, Sebastian. Spar dir deine Verführungskünste für einen anderen Tag auf. Und für eine andere Frau.«
    »Deine Zurückweisung bestürzt mich. Ich dachte, du würdest vielleicht -«
    »Ich habe heute zwei meiner Männer an Vampire und Dämonen verloren, die es auf den Splitter abgesehen hatten. Sie hätten uns entdecken, das Konsilium stürmen und alles zerstören können, was wir uns aufgebaut haben.«
    »Also bist du gekommen, um an mir deine Wut und Erbitterung auszulassen? Um deiner Rage über etwas Luft zu machen, an dem du allein die Schuld trägst?« Verdammt sollte er sein für seine wissende, selbstgefällige Miene. Und ja, sie fühlte unter all ihrem Groll einen Stachel der Schuld, eine Gereiztheit, die an ihr nagte und sich Bahn zu brechen drohte.
    »Hattest du erwartet, dass der Splitter Akvan aus der Reserve locken und er seine Schergen auf uns hetzen würde? Du wusstest, dass ich ihn habe; du musst mehr geahnt haben, als du zugibst. So wie immer. Du hättest mich warnen können.«

    »Ich hatte keine Ahnung, dass er hier im Konsilium ist -«
    »Trotzdem war dir bekannt, dass ich ihn habe.«
    Geschmeidig, gelassen und gänzlich unbeeindruckt von ihren empörten Anschuldigungen zuckte er mit den Schultern. »Ich bin nicht dein Aufpasser, Victoria. Es sei denn, du möchtest es; in dem Fall können wir gern die Bedingungen aushandeln.« Er schenkte ihr ein laszives, vielsagendes Lächeln.
    Sie wollte sich erbost von ihm abwenden, als der Schmerz in ihrem Knie sie beinahe laut aufschreien ließ, deshalb beschränkte sie sich auf eine frustrierte Handbewegung. »Sebastian, du wirst niemals -«
    Er schnitt ihr das Wort ab, indem er seine kraftvollen Finger um ihren Arm schloss und sie mit einer plötzlichen Bewegung, die ihr die Balance raubte, zu sich nach unten zog. Die Kombination aus verletztem Knie und

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