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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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machte, Sebastian loszubinden, sah sie, dass Max sich auf den letzten Vampir stürzte und ihm einen Pflock mitten in die Brust stieß. Sogar ohne die Kraft, die einem die vis bulla verlieh, war er ein vernichtender Vampirjäger.
    Sie schnitt an Sebastians Fesseln, als sie plötzlich einen leisen Fluch hinter sich hörte. Die Nackenhaare stellten sich ihr auf, und als sie sich umdrehte, sah sie Max wie erstarrt und mit verzweifelter Miene da stehen. Er sah an ihr vorbei, und langsam drehte sich Victoria um.
    Sara konnte kaum stehen, aber die Pistole in ihrer Hand schwankte nicht. Sie drückte sie in Kritanus R ücken … genau an die Stelle, wo Hals und Schulter sich trafen. »Bisogna negotiare.« Die Tatsache, dass sie Italienisch sprach, zeigte, in was für einem Zustand sie sich befand. Trotzdem hatte sie die Pistole in der Hand, und Victoria war machtlos, außer sie riskierte, dass Kritanu auf der Stelle starb.
    »Wir verhandeln. Den Ring von Jubai: Sie werden ihn mir bringen, wenn es ihn wirklich gibt«, erklärte Sara mit immer kräftiger werdender Stimme. »Maximilian wird uns begleiten. Ich bin sicher, dass Lilith sehr erfreut sein wird, ihn zu sehen, und sich mir gegenüber entsprechend dankbar zeigt. George.« Sie warf einen Blick in Richtung ihres Gefährten, der während der heftigen Auseinandersetzung aus seinem Sessel aufgesprungen war, wahrscheinlich um nicht mit in den Tumult hineingezogen zu werden; denn er war eher jemand, der der Tutela diente, als dass er für sie gekämpft hätte. »Du passt auf ihn auf.« Mit einem R uck ihres Kopfes deutete sie auf Max.
    Jetzt erst bemerkte Victoria, dass Brodebaugh in seinem Sessel in sich zusammengesackt war und sein Kopf sich in einem unnatürlichen Winkel zum Körper befand. Er würde niemandem eine Hilfe sein … nie wieder. George setzte sich auf Saras Worte hin bereitwillig in Bewegung und kam auf Max zu. »Ich werde ihm die Hände fesseln.«
    »Nein«, sagte Sara mit durchtriebenem Blick. »Nein, er trägt seinen Freund. Als zusätzliche Sicherheit.« Auf ihrem Gesicht lag dieses kalte Lächeln. »Es könnte ihm egal sein, was aus ihm wird, aber er würde den alten Mann nicht der Gefahr aussetzen, dass ihm etwas passiert.«
    Zumindest darin stimmte Victoria Sara zu, wie schwer ihr das auch fallen mochte. Denn ein Mann wie Max, der sich eher das Leben nehmen würde, als wieder Liliths Willen unterworfen zu sein, würde auch dann einen Fluchtversuch wagen, wenn eine Pistole auf ihn gerichtet war. Aber er würde keinen anderen in Gefahr bringen, vor allem nicht Kritanu.
    Victoria bekam den Befehl, George das Messer zu geben, der es dann an Max weiterreichte – wahrscheinlich damit sie und Max keine Gelegenheit bekamen sich auszutauschen. Es war Max, der Kritanu schließlich losschnitt. Unter Saras wachsamen Blicken und mit auf ihn gerichteter Pistole legte er sich den alten Mann so sanft wie möglich über die Schulter. Auch er hatte Bisswunden am Hals und an allen Stellen, wo die Haut zu sehen war. Aus dem Stumpen strömte immer noch Blut, und Kritanu stöhnte leise. Er hatte viel Blut verloren … und verfügte auch nicht über Venatorenkräfte, obwohl er ein kleines Amulett trug, das ihn etwas vor den Untoten schützte.
    »Also.« Sara stellte sich mit ihrer Pistole neben die beiden Männer und sah Victoria an. »Sie haben zwei Stunden, um Lilith den Ring zu bringen, wenn es ihn tatsächlich gibt. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass Sie allein kommen sollen, oder?«
    »Und wenn ich den Ring bringe, geben Sie mir Max und Kritanu?«, fragte Victoria, die sehr wohl wusste, dass Lilith Max niemals freiwillig gehen lassen würde.
    »Seien Sie nicht so gierig. Im Austausch für den Ring dürfen Sie einen wählen, der dann freigelassen wird. Allerdings kann ich nicht dafür garantieren, dass die beiden unversehrt bleiben. Zwei Stunden sind eine ziemlich lange Zeit.« Sie lächelte wieder, und wie schon zuvor wirkte sie ganz ruhig und klar. Es war auch nicht ein Anflug von Wahnsinn zu spüren. Nur kühle Berechnung. »Und der alte Mann wird bei seiner Ankunft wohl ein bisschen Aufmerksamkeit erregen.«
    Die Botschaft war deutlich, und Victorias Magen zog sich zusammen. Die Vampire würden sich sofort auf Kritanu stürzen, wenn sie ihn sahen. Sie sah Max an und erkannte das Begreifen in seiner Miene. Er dagegen würde relativ sicher sein.
    Bis Lilith ihn in die Finger – und zwischen die Zähne – bekäme.
    Victorias Mund wurde trocken. Die Entschlossenheit,

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