Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
die er ausstrahlte, sagte ihr, dass er den Ring bei der ersten sich bietenden Gelegenheit benutzen würde. Sogar bevor sie die Gelegenheit bekam, mit einem Tauschobjekt wiederzukehren. Und selbst dann war es schwerlich vorstellbar, dass Lilith alle freiließ … nicht einmal für den Ring.
    »Nehmen Sie mich stattdessen«, sagte Victoria plötzlich ganz ruhig. Sie war diejenige, die zwei vis bullae trug. Sie war diejenige, die am besten gerüstet war, um sich die Vampirkönigin vom Hals zu halten. Sie war diejenige, die um ihre Seele kämpfte. Und diejenige, die den Geheimgang kannte. »Bringen Sie mich zu Lilith.«
    »Nein!«, riefen Max und Sebastian gleichzeitig.
    Aber Victoria achtete nicht auf sie. Nicht einmal als Sebastian an,Tisch und Stuhl rüttelte, an denen er festgebunden war, und brutale Gewalt benutzte, um freizukommen. Sie sah Sara an. »Ich bin wertvoller als er«, meinte sie und deutete mit dem Kopf auf Max. »Er ist jetzt nutzlos und schwach. Ohne seine Kraft wird Lilith ihn nicht haben wollen. Ich dagegen bin Illa Gardella.«
    Sara starrte sie an, und man sah, wie es in ihr arbeitete. »Eine interessante Vorstellung.«
    »Victoria, nein!« Sebastian stieß noch fester gegen den Tisch. Blut plätscherte auf den Boden. »Sei kein Narr. Victoria.« Sein letztes Wort war ein unter Qualen hervorgestoßener Befehl, der in der angespannten Stille, die sich über den Raum gelegt hatte, widerhallte.
    Und dann … »Verflucht seist du«, sagte Max. Er sagte es sehr leise, als hätte er keinen Atem es auszusprechen. Seine Augen waren fast schwarz, und sie konnte sehen, wie sich seine Arme anspannten, als er Kritanu zurechtrückte. »Du kannst nicht so dumm sein.«
    »Ich kann den Ring nicht ohne deine Hilfe zurückholen«, warf Sebastian plötzlich ein. »Du musst mitkommen. Ich bin zu schwach, um ihn allein zu holen.«
    Victoria konnte sehen, wie sich ein berechnender Ausdruck auf Saras Gesicht legte, konnte förmlich sehen, wie ihr Verstand raste. Was würde sie in Liliths Gunst mehr steigen lassen, wodurch würde sie am meisten Macht erringen?
    Victoria schaute keinen ihrer Gefährten an, sondern wartete ab.
    »Wenn Sie so versessen darauf sind, mit ihnen die Plätze zu tauschen«, meinte Sara schließlich und sah sie mit einem freudigen Schimmern in den Augen an, »dann bin ich sicher, dass Sie tatsächlich mit dem Ring wiederkommen. Und bestimmt können wir dann auch Ihrem Wunsch entsprechen, dass Sie die Plätze mit ihnen tauschen.« Sie bedachte sie mit einem strahlenden Lächeln. »Sie haben zwei Stunden.«
    Victoria sah Max an, obwohl ihre Worte für Sara bestimmt waren. »Ich werde den Ring bringen. Ich werde wiederkommen.«
    Nachdem Sara und George zusammen mit Max, der Kritanu auf der Schulter trug, gegangen waren, kehrte Victoria an Sebastians Seite zurück, um seine Fesseln zu lösen. Noch ehe sie ihn ganz losgebunden hatte, riss er seine nicht verstümmelte Hand hoch und packte ihren Arm. »Was zur Hölle hast du dir eigentlich dabei gedacht?«, fragte er und schüttelte sie. »Wie konntest du so etwas tun?«
    »Es hat nicht funktioniert, oder?«, erwiderte sie scharf, während sie weiter an seinen Fesseln säbelte.
    Mein Gott, sie hatten ihm aber auch gar keine Chance gelassen, sich zu befreien. Die Stricke lagen so fest um seine Brust, dass sie sich fragte, wie er überhaupt atmen konnte. Und dann all das Blut, das aus den verschiedenen Wunden strömte. Ihr Magen drehte sich um, als sie sich an Saras Blick erinnerte. Sie hätte alle beide abgeschlachtet … Stück für Stück. Sie band Sebastians linke Hand los, die ganz blutig war und bei der die Hälfte vom kleinen Finger fehlte. »Es tut mir so leid, Sebastian.« Sie hob sie an ihr Gesicht, und Sebastians Finger schlossen sich um ihre Hand.
    »Es ist nichts«, sagte er. »Sie hat sich nicht die wichtigen Körperteile geholt.« Sein Lächeln war ein bisschen schief, aber trotzdem ernst gemeint. »Das ist nur ein Tribut an meinen so lange in Frage gestellten Heldenmut.« Er schaute zu ihr auf, und auf seinem geschundenen Gesicht begannen sich bereits die Prellungen abzuzeichnen. »Du willst ihr doch nicht tatsächlich den Ring bringen.«
    »Natürlich will ich, Sebastian!« Es entsetzte sie, dass er so etwas überhaupt in Erwägung zog, und sie wich einen Schritt vor ihm zurück. »Ich hätte gleich mitgehen sollen.«
    »Bist du jetzt völlig von Sinnen? Du bist Illa Gardella!« Er kam geschmeidiger hoch, als sie erwartet hätte, und stellte

Weitere Kostenlose Bücher