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Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht

Titel: Das Buch der Vampire 04 - Brennendes Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Heldin eine erfolglose Befragung durchführt
    L ilith saß bequem auf ihrem wuchtigen Steinstuhl und schien jetzt in Bezug auf Victoria in viel umgänglicherer Stimmung zu sein. Ihre seltsamen Augen leuchteten vor ruchloser Erheiterung und Erwartung, und beinahe wirkte sie entspannt.
    Als würden sie miteinander Tee trinken.
    Die Vampirkönigin in so einer Stimmung zu sehen, beunruhigte Victoria. Ihre Venen vibrierten immer noch etwas schmerzhaft, aber nicht mehr ganz so stark. Doch ihre Atmung und ihr Herzschlag hatten sich wieder normalisiert.
    War es möglich, dass Lilith R echt hatte?
    Sie holte tief Luft, sodass ihr der Duft von R osen und Holzrauch in die Nase stieg und sie sich langsam wieder beruhigte. Offensichtlich befand sie sich im Moment nicht in Gefahr, obwohl Lilith anscheinend auch nicht vorhatte, sie wieder freizulassen … deshalb hatte Victoria das Gefühl, sie sollte Vorteil aus der Situation ziehen, egal, was noch kommen mochte.
    Dreist ging sie zu einem der schweren Holzstühle, die an der Wand standen, und setzte sich hin. Lilith hob den Kopf und nickte eher zustimmend denn tadelnd. »Natürlich … machen Sie es sich bequem.«
    »Das tue ich. Vielleicht könnten Sie, während wir warten – worauf auch immer –, meine Neugier hinsichtlich des Vampirs befriedigen, der am helllichten Tage umgeht. Die R ezeptur für den Trank hat eindeutig ihren Weg von Beauregard zu Ihnen gefunden … aber es ist mir ein Rätsel, wie das passieren konnte.«
    Die Königin bedachte sie mit einem arroganten Blick. »Dieses blonde R egalado-Mädchen brachte mir die R ezeptur. Sie hatte sie von einem der Gefolgsleute von Beauregard erhalten, der sie ihr gab, weil sie die neue Anführerin der Tutela war. Offensichtlich haben Sie ihren Vater umgebracht?«
    »Dann ist sie diejenige, die das Elixier trinkt? Und was ist mit Ihnen, Lilith? Wollen Sie nicht auch mal wieder das Sonnenlicht sehen?«
    Da musste das untote Geschöpf wieder lachen, doch diesmal klang es geringschätzig. »Ich? Von diesem Gift trinken? Natürlich nicht.«
    »Gift?«
    »Du meine Güte, wie naiv Sie sind, Victoria Gardella. Es wird mir eine Freude sein zuzuschauen, wie Ihre unschuldige Oberfläche stumpf wird und reißt.« Lilith saß sehr gerade auf ihrem Stuhl, wobei ihre knochigen Hände auf den geschwungenen Armlehnen ruhten. »Die Pflanze, die einen großen Bestandteil des R ezeptes ausmacht, ist sehr selten und blüht nur ein- oder zweimal im Verlaufe eines Jahrhunderts. Zufälligerweise ist diese Pflanze giftig für Untote.«
    »Sie tötet sie aber nicht.«
    »Nicht sofort … aber der Trank wirkt immer nur für kurze Zeit – nicht mehr als ein paar Stunden. Vampire trinken ihn nur, wenn sie am Tage unterwegs sein und von Ihnen und Ihresgleichen nicht erkannt werden wollen. Aber diejenigen, die diesen Trank zu sich nehmen, altern mit jedem Mal um ein Jahr oder vielleicht auch mehr … es ist schließlich keine exakte Wissenschaft. Wenn einer das Elixier häufig zu sich nimmt, altert er und kann den Alterungsprozess irgendwann nicht mehr stoppen, auch wenn er den Trank nicht mehr zu sich nimmt. Und dann stirbt der Untote ziemlich schnell und unerwartet, ohne das Vergnügen, mit Ihrem Pflock oder Schwert Bekanntschaft zu machen.« Sie lächelte, und ihre Eckzähne bohrten sich ganz leicht in ihre Unterlippe. »Natürlich habe ich ihnen nichts von den Gefahren erzählt … denn wie Sie wissen, waren mir die Untoten, die bei Tage umgehen, durchaus von Nutzen. Und der Trank macht noch abhängiger als Opium.«
    »Ihnen? Sara und George?«
    »Das Elixier wäre für Sara nicht gut«, widersprach Lilith. »Denn sie hat keine Wandlung zur Untoten durchgemacht. Und was die anderen angeht … nun, ich bin gerade nicht in großzügiger Stimmung. Wenn Sie es nicht wissen, sehe ich auch keine Veranlassung, Sie aufzuklären.«
    »Aber warum denn nicht? Ich werde doch bald in Ihre R eihen aufgenommen werden.«
    Lilith gab einen Laut von sich, der fast wie ein Kichern klang … nur unheilvoller. »Ah, Sie sind wirklich schlau. Aber trotzdem nein. Ich werde nicht mehr preisgeben. Es wird Spaß machen zu beobachten, wie Sie versuchen es herauszufinden.«
    Victoria war nicht bereit, die Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen, noch mehr Informationen aus der Vampirkönigin herauszuholen, auch wenn sie im Hinterkopf bereits Fluchtpläne schmiedete. Wenn es ihr gelang zu fliehen, würde sie Wayren zu sich bestellen und ihr von Liliths schrecklicher

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