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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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sicher, das geschafft zu haben. Es war nur eine einfache Frage, und es hätte eine einfache Antwort geben sollen. Max kommt gleich hinterher, er ist noch hinter der Kurve. Er wird gleich da sein.
    Sebastian fasste nach ihrem Arm und zog sie zu sich herum, damit sie nicht mehr in die Richtung schaute, aus der er und Michalas gerade gekommen waren. »Victoria«, erklärte er mit scharfer Stimme, »er hat uns die Ringe besorgt. Wir haben jetzt die letzten beiden Ringe. Er ist geblieben.« Er sprach mit deutlicher, langsamer Stimme, und sie fragte sich benommen, wie häufig sie schon gefragt und wie viele Male er bereits geantwortet hatte.
     

Kapitel 17
In dem Sebastian eine ungewöhnliche Besonnenheit an den Tag legt
     
    Victoria hatte es den Atem verschlagen.
    Er ist geblieben.
    Victoria schloss die Augen und presste die Hände auf ihren sich verkrampfenden Magen. Nein. Neineineineineineiiiiin.
    »Wir haben die Ringe«, wiederholte Michalas mit sanfterer Stimme. »Lilith hat sie hergegeben.«
    Aber sie hatte Max behalten.
    »Wir — ich — muss zu ihm«, sagte sie und hatte plötzlich wieder einen klaren Kopf. Die Benommenheit fiel von ihr ab; die Übelkeit schwand. Selbstvertrauen regte sich in ihr und Entschlusskraft.
    Das konnte sie tun. Das war ihre Aufgabe, ihre Pflicht, ihre Berufung. Sie war Lilith schon früher gegenübergetreten. Max musste wissen, dass sie nachkommen würde. Bestimmt hatte er es so geplant.
    Obwohl ihre Hände zitterten, richtete sie sich hoheitsvoll auf und sah die beiden Männer nacheinander an. »Michalas, du kennst jetzt den Weg zu ihrem Unterschlupf. Du kannst mich hinfuhren, und ich finde dann einen Weg nach drinnen.« Sie wandte sich an Sebastian, der schon den Mund geöffnet hatte, um mit ihr zu diskutieren. »Ich weiß, dass wir alle fünf Ringe haben. Du und Brim, ihr könnt ja schon losreiten und die Kugel holen, während ich Max befreie.«
    »Wir haben Gäste«, sagte Sebastian. Eine leichte Brise zerzauste ihm das volle blonde Haar. Er hatte den Blick, in dem Mitleid und Verständnis lagen, nicht einmal von ihr abgewendet. »Lilith hat ein paar von ihren Leuten mitgeschickt, die helfen sollen.«
    Victoria drehte sich um und sah drei tief vermummte Gestalten, die im Schatten des kleinen Wirtshauses standen, in dem sie und Brim übernachtet hatten. Das erklärte das Frösteln, das sie die ganze Zeit über im Nacken gespürt, aber nicht beachtet hatte, als sie erkannte, dass Max nicht bei Michalas und Sebastian war. Jeder andere Gedanke hatte sich verflüchtigt, als sie merkte, dass er fehlte.
    Doch jetzt nahm sie die Gegenwart der Vampire wahr, die sich gut verhüllt hatten, um sich vor der untergehenden Sonne zu schützen.
    »Sie sollen die Ringe zurückbringen, wenn wir sie nicht mehr brauchen«, erklärte Sebastian ihr.
    Erleichterung durchströmte Victoria. »Und dann lässt Lilith Max wieder frei? Sie hält ihn nur als Geisel fest?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das war nicht Teil der Abmachung.«
    Wieder zog sich ihr Magen zusammen. »Dann machen wir es so, wie ich gesagt habe. Michalas und ich befreien Max, während du zum verzauberten Teich reitest.«
    Sebastian holte schon Luft, um zu widersprechen, doch Victoria wandte sich einfach ab und ging zu den Vampiren. Sie standen dicht zusammen und achteten sorgsam darauf, dass kein Teil ihrer Haut der Sonne ausgesetzt war. Unter den schweren schwarzen Kapuzen sahen zwei sie mit rubinroten Augen an, der dritte hatte rosafarbene Augen. Sie sah ein Schwert aufblitzen, welches von einer nicht sichtbaren Hand des Vampirs mit den rubinroten Augen gehalten wurde. Zwei Imperiale und ein Wächter.
    Victoria lief ein leichter Schauer über den Rücken. »Ich bin Victoria Gardella«, sagte sie zu ihnen.
    »Wir wissen, wer Sie sind«, erwiderte der größte von den drei Vampiren, bei dem es sich um einen weiblichen Imperialen handelte. Das Schwert, das Imperiale immer mit sich führten, schob sich drohend an der Seite ihres Umhangs vor. »Ich werde Mercy - Gnade - genannt, weil ich keine Gnade kenne. Ich soll eine Nachricht übermitteln.«
    Victoria gab mit einem Nicken zu verstehen, dass sie sie hören wollte.
    »Wir drei sollen Sie zum verzauberten Teich bringen und dann weiter zum Midiversum-Portal begleiten. Danach sollen wir umgehend und unbeschadet mit den Ringen zurückkehren. Wenn wir nicht innerhalb von einer Woche wieder da sind, wird Maximilian leiden.«
    »Sie wird ihn also freilassen, wenn Sie zurückkehren?«
    Die Imperiale

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