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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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lachte. »Nein. Lilith verspricht nur, ihn nicht zu foltern, ehe sie ihn in einen Untoten verwandelt.«
    »Allein schon ihre Gegenwart ertragen zu müssen ist eine Qual«, erwiderte Victoria. »Außerdem habe ich keine Garantie dafür. Das hält mich bestimmt nicht davon ab, Sie noch in diesem Augenblick in Asche zu verwandeln.«
    Die Imperiale zuckte die Achseln, und ihr Schwert streifte dabei den Umhang ihres Gefährten. »Wie auch immer; aber wenn wir drei die Ringe nicht innerhalb einer Woche zurückbringen, können Sie sicher sein, dass sie ihr Wort halten wird.«
    Victoria presste die Lippen aufeinander und wandte sich ab. Sie musste zu ihm. Die anderen konnten die Kugel holen, und sie konnten auch zum Midiversum-Portal reiten. Brim, Michalas und Sebastian brauchten sie nicht.
    Sie konnte Max nicht im Stich lassen, sie musste zu ihm.
    Ohne ein weiteres Wort drehte Victoria sich um und ging ins Wirtshaus. Sobald sie in dem Zimmer war, in dem sie schlief, wühlte sie in der großen Ledertasche, in der sie ihre Waffen aufbewahrte. Sie würde bis an die Zähne bewaffnet hineingehen und sich bis zu Max durchkämpfen.
    Michalas konnte ihr den Eingang zum Unterschlupf zeigen, dann würde sie ihn wieder zu den anderen schicken. Sie würden schon mindestens zu dritt sein müssen, um es mit den Dämonen aufnehmen zu können, die durch das Portal kamen, aber sie konnten es schaffen.
    Victoria wusste, dass sie das konnten. Sie waren Venatoren.
    Max.
    Wütend wischte Victoria sich die heißen Tränen aus den Augen. Wie hatte er das tun können? Er musste gewusst haben, was passieren würde.
    Wie konnte er mich einfach zurücklassen.
    Sie hätten zusammen gehen sollen.
    Ein Geräusch hinter ihr ließ sie sich kerzengerade aufrichten, und sie wischte sich schnell wieder übers Gesicht, ehe sie sich umdrehte. Sebastian stand auf der Türschwelle und sah sie an.
    »Victoria.«
    »Du kannst mich nicht aufhalten«, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme. »Versuch es gar nicht erst. Ich muss zu ihm. Er würde das Gleiche für mich tun.«
    Sebastian nickte. »Natürlich würde er das wollen. Aber du kennst doch Max und weißt, wie unerträglich rechtschaffen er ist. Immer muss er das Richtige tun. Er leidet lieber, als dass er glücklich ist.«
    »Ich weiß nicht, was du da gerade versuchst, aber du wirst es nicht schaffen, dass ich meine Meinung ändere.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht gekommen, um deine Meinung zu ändern. Er wusste, dass du hinter ihm herkommen würdest. Und natürlich solltest du ihm folgen, Victoria. Ich würde dir auch folgen. Immer.«
    Wieder stiegen ihr diese verdammten Tränen in die Augen.
    Warum jetzt? Warum fing sie nach zwei Jahren Angst und Schrecken an, sich jedes Mal wie ein sentimentales Seelchen zu benehmen, wenn irgendetwas passierte? Tante Eustacia hatte nie Tränen vergossen.
    »Aber ich wollte dir erzählen, wie es da drin war«, fuhr Sebastian fort und trat ins Zimmer. »Er war brillant. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass ich das einmal laut sagen würde, aber der Mann war einfach brillant. Und stark. So verdammt stark. Er war ihr immer einen Schritt voraus; er wusste, was sie als Nächstes sagen — und tun — würde, ehe sie es tat. Er hatte alles bis ins Detail geplant.«
    »Warum in Gottes Namen habt ihr sie nicht einfach umgebracht und euch die Ringe genommen?«, brach es aus Victoria heraus. »Warum musste er sich im Tausch anbieten? Wusste er nicht, was er mir damit antut?« Sie machte den Mund zu und presste die Lippen aufeinander, aber ihre Stimme war bereits ein schrilles Klagen geworden.
    »Ich habe mich dasselbe gefragt, aber dann habe ich begriffen«, sagte Sebastian mit fast schon sanfter Stimme. Er bedachte sie mit einem eindringlichen Blick, und es lag eine Ernsthaftigkeit darin, die sie nicht häufig bei ihm gesehen hatte. »Wir wären nicht an die Ringe rangekommen, nachdem sie tot war. Sie waren in einem kleinen Raum verborgen. Lilith berührte die Wand mit der Hand, und aus dem Nichts erschien eine Tür. Es handelte sich wohl um irgendeine Art von Zauberei. Allein hätten wir den Raum oder die Ringe nie gefunden, und es wäre alles umsonst gewesen.«
    »Aber nachdem ihr sie hattet«, rief sie verzweifelt, »da hättet ihr doch die Möglichkeit gehabt, sie anzugreifen und mit den Ringen zu gehen. Ihr musstet ihn doch nicht dalassen!«
    Jetzt brachen die Tränen endgültig hervor, und wütend und beschämt wischte sie sich übers Gesicht.
    Er öffnete

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