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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Michalas auf den Tisch, als sie fragte: »Habt ihr ihn gesehen?«
    »Wen?« Beide Männer schauten in die Richtung, in die sie zeigte, und standen sogar auf, um das Fenster zu öffnen und hinauszuschauen. Doch der finstere Mann war fort.
    Sie fing an, ihn zu beschreiben, merkte aber, wie schwer es ihr fiel zu erklären, was für ein Gefühl es gewesen war, als er sie anschaute. Mittendrin verlor sie die Geduld und sagte: »Ich bin gleich wieder da.«
    Sie stürzte nach draußen und überließ es den beiden, hektisch ein paar Münzen aus den Taschen zu wühlen, um das Essen und die Getränke zu bezahlen.
    Bis sie endlich auf der Straße stand, war der Mann längst verschwunden. Und obwohl sie, Brim und Michalas jeden, der vorbeiging, fragten, ob sie einen Mann gesehen hatten, auf den die Beschreibung passte, schien keiner sich daran erinnern zu können, den Mann mit dem modischen Hut und der eleganten Kleidung gesehen zu haben.
    Frustriert schickte Victoria Michalas und Brim zur Wirtschaft zurück, damit sie an dem Ende der Straße weitersuchten. Sie folgte ihnen ein bisschen langsamer und ließ den Blick auch zwischen den Gebäuden schweifen.
    Gerade als sie schon aufgeben wollte, schaute sie in das Gässchen zwischen der Bäckerei und dem Metzgerladen. Und da war er.
    Er saß auf einer Bank in einem kleinen Hof, als würde er auf sie warten. Victoria zögerte keine Sekunde.
    Als sie sich ihm näherte, lüpfte er den Hut in eindeutig spöttischer Weise und enthüllte dabei schneeweißes Haar, das glatt gekämmt und eng an seinem Kopf anlag. Seine Hautfarbe war etwas dunkler, wie Tee mit einem guten Schuss Milch, und seine Augen waren weder rot, noch glühten sie, hefteten sich aber mit einem seltsam leeren, nicht menschlichen Leuchten auf sie.
    »Victoria Gardella«, sprach er sie mit tiefer, dunkler Stimme an, die ihr einen unangenehmen Schauer über den Rücken laufen ließ.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie, ohne den Pflock aus ihrer Tasche zu ziehen. Sie wusste, dass ein Pflock gegen diese Kreatur, wer oder was sie auch sein mochte, nichts ausrichten würde.
    »Bitte. Möchten Sie sich nicht setzen?« Er deutete auf den Platz auf der Bank neben ihm, aber sie machte keine Anstalten, sich zu setzen.
    »Na gut«, meinte er und sah mit diesen schrecklichen Augen zu ihr auf. Dies und der leichte Geruch nach Tod, der in der Luft lag, ließen sie zu dem Schluss kommen, dass er ein Dämon sein musste. Ein sehr mächtiger Dämon. »Sie können natürlich auch stehen bleiben, wenn Sie das vorziehen. Ich heiße Adolphus.«
    Der Name sagte ihr nichts, aber die Gewissheit, dass er ein Dämon war, vertiefte sich. Sie konnte es riechen, wenn auch nur ganz schwach. Daraus schloss sie, dass er ein besonders mächtiger Dämon sein musste, wenn er sich so gut tarnen konnte.
    Victoria blieb stehen, sagte aber nichts. Sondern wartete. Wenn sie ihn fragte, was er wollte, verschaffte ihm das eine stärkere Ausgangsposition. Er würde ihr schon das erzählen, was er ihr mitteilen wollte, wenn ihm danach war. Also verharrte sie schweigend; denn sie wusste um die Macht der Geduld.
    Als hätte er ihre Taktik durchschaut, nickte ihr der Dämon durchtrieben zu und sprach. Wieder hatte seine Stimme einen tiefen, dunklen Klang, der sich beruhigend und einschmeichelnd gab. »Wir verfolgen beide ein ähnliches Ziel, Victoria Gardella. Ich habe Informationen, die für Sie vielleicht interessant sein könnten; möglich, dass Sie sie als nützlich und wertvoll erachten.«
    Wieder wartete sie ab, und wieder fuhr er nach einer Weile fort. »Lilith ist dabei, ihren Unterschlupf zu verlassen. Wenn Sie eine Gelegenheit suchen, sie aufzuhalten, dann ist jetzt der Zeitpunkt dafür gekommen.«
    Victorias Herz setzte einen Schlag aus. »Wo will sie hin?«
    Er zuckte lässig mit den Schultern. »Irgendwohin, wo sie nicht gefunden wird. Für sie ist es hier jetzt zu gefährlich geworden, sie muss sich gut verstecken. Ich weiß nicht, wohin sie will, nur dass sie geht. Morgen.«
    Max. Sie würde ihn natürlich mitnehmen.
    »Warum sollte ich glauben, was Sie mir da erzählen?« Es stimmte zwar, dass er ein Dämon und damit ein Todfeind der Vampire war, aber sie waren auch die Todfeinde der Sterblichen, insbesondere der Venatoren.
    »Weil mein Hass auf Lilith so tief ist wie Ihrer.«
    Wieder schaute sie ihn nur an und wartete ab, was er noch sagen würde... auch wenn sie voller Fragen war, sich Sorgen machte und spürte, wie ihre Handflächen ganz feucht vor Panik

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