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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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herum, und sie musste gegen stürmische Böen ankämpfen, während sie versuchte, ihr Schwert zu ziehen.
    Auf einmal sah sie Max vor sich stehen, und einen Moment lang hätte sie auch beinahe geglaubt, dass er es war. Er wirkte so echt, als er sie mit dunklen, durchdringenden Augen durch den wirbelnden Rauch hindurch anblickte.
    Sie stemmte sich mit aller Macht gegen den Versuch, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, sie abzulenken. Es war schon einmal passiert - das erste Mal, als sie einem Dämon gegenübergestanden hatte. Er hatte die Gestalt von Phillip angenommen. Der Schock und die Verwirrung, plötzlich ihrem toten Ehemann gegenüberzustehen, wären fast ihr Untergang gewesen.
    Aber sie kannte die raffinierten Schliche der Dämonen und riss ihren Blick von Max los, während sie das Schwert aus der Scheide zog. Sie schwang die Klinge und spritzte das Weihwasser auf das Gesicht des Dämons, während sie gegen den heftigen Wind kämpfte.
    Er schrie auf, und der Sturm ließ so weit nach, dass Victoria zurückweichen und dem Wirbelwind entfliehen konnte. Als sie eine Backsteinmauer in ihrem Rücken spürte, zog sie eine weitere Flasche mit Weihwasser hervor, deren Inhalt sie auch in seine Richtung goss. Und während das Wasser spritzte, schwang sie das Schwert.
    Tropfen, die vom Wind zurückgeworfen wurden, platschten ihr ins Gesicht, und ihr Schwert traf auf einen Widerstand. Max. Wieder. Dieses Mal stand blankes Entsetzen auf seinem Gesicht.
    Mit einem lauten Schrei stieß sie zu und riss dann das Schwert hoch, wobei sie das Gefühl hatte, als würde sie Schlamm durchschneiden.
    Und dann wurde plötzlich alles still.
    Der Wind legte sich, der Nebel verschwand, und sie stand keuchend allein an einer Wand. Der Dämon war fort; ob sie ihn nun getötet oder nur vertrieben hatte, wusste sie nicht.
    Doch als sie aufschaute, stellte sie fest, dass der Himmel sich verdunkelt hatte. Das bisschen Licht, das die untergehende Sonne noch verströmte, wurde von Wolken verhüllt, sodass es recht dunkel in dem Hof war, wo sie stand.
    Heute Nacht konnten sie Tacheds Kugel nicht benutzen, denn der Mond würde verhüllt sein. Zumindest in der Hinsicht hatte der Dämon die Wahrheit gesagt.
    Victorias Finger legten sich fester um das Heft ihres Schwertes. Sie schaute nach Süden, Richtung Muntii Fagaras. Wo Max war.
    Sie schluckte, als der Drang aufzubrechen, zu ihm zu eilen, sich wieder ihrer bemächtigte. Wie viel konnte sie von dem, was Adolphus ihr erzählt hatte, glauben?
    Etwas? Oder gar nichts?
    Er hatte die Wahrheit gesagt, als er behauptete, Lilith wäre sein Feind. Es würde ihm von Nutzen sein, wenn Lilith tot wäre...
    Victoria stand zitternd da und kämpfte gegen das Verlangen aufzubrechen, als Michalas sie fand.
    »Ich habe keine Spur von ihm gesehen«, sagte er und schaute sie neugierig an.
    »Das macht nichts«, erwiderte sie, nun wieder ganz bei sich, während sie sich fragte, wie lange sie hier mit dem Dämon allein gewesen war. »Ich habe ihn gefunden. Er ist jetzt erst einmal weg.« Sie schaute nach oben zu den Wolken. »Heute Nacht können wir nichts tun.«
    Und dann kehrte sie widerwillig in die Wirtschaft zurück, wo sie eine weitere untätige Nacht verbringen würde, während Max litt.
    Und Sebastian möglicherweise mit ihm.

Kapitel 21
In dem unsere Heldin es kaum mehr erwarten kann
     
    In dieser Nacht war aus verschiedenen Gründen überhaupt nicht an Schlaf zu denken. Der geringste war, dass Victoria absolut überhaupt nicht in der Lage war, die Augen länger als einen Moment zu schließen.
    Für eine tatkräftige Frau wie sie war ein Tag und eine Nacht des Sitzens und Wartens die Hölle.
    Besonders weil diese Stunden des Nichtstuns ihr viel Zeit ließen, um sich vorzustellen, was Max durch Lilith zu erleiden hatte. Dem schlauen Dämon war es gelungen, alle schrecklichen Gedanken und Vorstellungen aus den Tiefen von Victorias Bewusstsein hervorzuholen, wo sie sie vergraben hatte, um sich auf Dinge konzentrieren zu können, die gegenwärtig erledigt werden mussten. Doch er hatte sie freigesetzt, sodass sie ihr ganzes Entsetzen entfalten konnten und jetzt ständig auf sie einstürmten.
    Neben diesen Bildern quälte sie das Geheimnis, das er ihr über Lilith anvertraut hatte. Stimmte es? Konnte tatsächlich etwas so Schlichtes wie ein Pflock aus frischem Eschenholz die große Vampirkönigin lähmen?
    Warum sollte er sie in dieser Sache anlügen?
    Um ihr einen Grund zu geben, sich sofort auf den Weg zu

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