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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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wurden. Wenn Lilith mit Max verschwand, würde sie ihn nie wiederfinden.
    »Sie wissen, was sie ihm antut«, sagte er, und seine Stimme bohrte sich in ihren Kopf. Seine Lippen bewegten sich kaum, aber sie hörte die Worte, als würde er sie ihr direkt ins Ohr sagen. »Sie können es sich vorstellen, weil Sie es selbst schon erlebt haben. Diese Mischung aus Schmerz und Lust, nicht wahr, Victoria Gardella? Sie haben nie irgendjemandem erzählt, was vorgefallen ist, als Sie mit Beauregard zusammen waren und sein Blut getrunken haben. Und zuließen, dass er von Ihrem Blut trank. Sie ziehen es vor, das alles als einen Traum abzutun, so zu tun, als wäre es nie passiert... wie Sie gestöhnt und geschrien, getrunken und sich gewunden haben. Trotzdem können Sie sich vorstellen, was Ihrem Geliebten jetzt widerfährt, während ihre Hände ihn berühren und sie ihn mit der Macht ihres Blickes in ihren Bann zieht. Sie können es sich vorstellen, weil Sie dasselbe gespürt haben, nicht wahr?«
    »Nein«, flüsterte sie. Doch die Erinnerungen stürmten auf sie ein, lebhaft und in glühenden Farben. Einen Moment lang meinte sie sogar, den durchdringenden Geruch von Blut wahrzunehmen und den metallischen Geschmack auf ihrer Zunge, in ihrem Mund zu spüren ... und wie es dann durch ihren Hals strömte. Sie würgte, musste schlucken und merkte, dass sie angefangen hatte, schneller und unregelmäßiger zu atmen.
    »Denken Sie darüber nach. Stellen Sie es sich vor. Und für ihn wird es noch so viel schlimmer sein. Sein Schreien und Stöhnen, diese langen, geschmeidigen Muskeln, die von ihren Nägeln aufgerissen, von diesen Reißzähnen durchbohrt werden ... Denken Sie darüber nach, Victoria Gardella. Sie kennen diese Form der Folter. Sie wissen, was mit ihm passiert.« Seine Stimme klang wie eine Beschwörung, eindringlich in ihrem Rhythmus, der man sich nicht entziehen konnte, als er in allen Einzelheiten beschrieb, was Lilith Max antun würde.
    Seine Worte wurden zu Bildern in ihrem Kopf, sodass sie das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein und alles zu beobachten. Den Dämon nahm sie kaum noch wahr, sie hörte nur noch seine tiefe, einlullende Stimme, die Dinge mit Worten und Sätzen beschrieb, welche die schrecklichen Szenen so real erscheinen ließen, dass sie meinte, sogar alles zu hören und zu riechen, was in dem Raum war.
    »Sie können ihn retten und sie dabei umbringen. Das ist es doch, was Sie tun wollen? Was Sie tun müssen?«, fuhr er mit dieser einschmeichelnden, sinnlichen Stimme fort. »Und ich kann Ihnen dabei helfen.«
    »Wie?«
    Er lächelte, nur ein leichtes Lächeln, das seine vollkommen weißen Zähne enthüllte. »Ich kenne ein Geheimnis von Lilith, das Ihnen dabei helfen wird, sie zur Hölle zu schicken. Viele haben es schon versucht, aber keiner kannte ihr Geheimnis.«
    »Was für ein Geheimnis ist das?«, presste sie hervor, während sie gegen die Bilder kämpfte, die ihr Max in den Armen von Lilith zeigten. Lilith, deren blaurote Augen vor Lasterhaftigkeit glühten, als sie ihre Reißzähne in ihn schlug.
    Victoria versuchte, die Bilder zu verdrängen; trotzdem sah sie seinen sich windenden, zuckenden Körper, der von knochenweißen Händen gehalten wurde, obwohl diese eigentlich gar nicht die Kraft dafür hätten haben dürfen, es aber dennoch schafften. Sie sah seine Augen, die voller Schmerz waren... und voller Lust. Sie machte die Augen mehrmals auf und zu, schüttelte den Kopf und stellte fest, dass sie dem Dämon tief in die Augen blickte.
    »Sie müssen einen Pflock aus frischem Eschenholz benutzen«, erklärte er mit lebhaft schimmernden Augen. »Helles frisches Eschenholz, gerade erst geschnitten, sodass das Holz unter der Rinde noch grün ist. Stechen Sie ihr den Pflock an irgendeiner Stelle in den Körper, und sie wird gelähmt sein, sodass Sie ihr den Todesstoß versetzen können.«
    »Nein«, gelang es ihr zu sagen, obwohl sie lallte. »Nein.«
    »Aber ja doch. Hören Sie zu, Victoria Gardella. Meinen Sie etwa, Sie wären der erste Venator, der sie umbringen will? Und es versucht? Was glauben Sie wohl, wie sie die Jahrtausende überlebt hat?« Er stand auf und trat dichter an sie heran. »Nur wenige kennen das Geheimnis. Sie können jetzt zu ihr hin und sie töten. Morgen Nacht wird sie aufbrechen. Sie können sie sich holen, wenn sie den Berg verlässt, und sie überraschen. Auf dem Fagaras wachsen viele Eschen. Sie wird ihre Armee nach Westen schicken, um ihre Feinde zum Narren zu halten, aber

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