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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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werden, ob er es nun will oder nicht. Kommst du mit mir mit?«
    »Gleich.« Dann schlang er den Arm um sie, zog sie an sich und küsste sie.
    Max näherte sich dem Eingang zu Liliths Unterschlupf so selbstsicher, wie er es immer getan hatte. Er hatte keine Angst davor, von einem der anderen Vampire angegriffen oder verletzt zu werden, denn die Gefolgsleute der Vampirkönigin wussten sehr genau, wie wichtig er für sie war.
    Zumindest ein Vorteil, wenn man das Objekt der Begierde einer Vampirkönigin war. Der einzige verdammte Vorteil, der ihm überhaupt einfiel.
    Die Vampire, die den Eingang bewachten, natürlich Wächtervampire, lungerten unter dem Vorsprung herum, der sie während des Tages vor dem Sonnenlicht schützte. Da es erst kurz nach zwölf war, konnten sie sich nicht frei auf dem Vorsprung bewegen, sodass sie die Bergseite und die grasbewachsenen Hänge nicht voll im Blick hatten.
    Obwohl Max Victoria, Brim und Michalas nicht sehen konnte, weil sie sich versteckt hatten, wusste er, dass sie in der Nähe waren und nur auf sein Zeichen warteten.
    Wie schon bei anderen Gelegenheiten trat er direkt vor die Vampire. »Ich bin hier, um Lilith zu sprechen«, verkündete er. Er hielt einen Pflock an der Seite, sodass sie ihn sehen konnten. Es war nicht sein Lieblingspflock mit den silbernen Intarsien; deshalb würde er seinen Verlust verschmerzen.
    »Konnten sich wohl nicht fernhalten, was?«, meinte einer der Wächter.
    »Offensichtlich nicht.« Max trat näher, als ein zweiter Wächter dazukam. »Hat sie immer noch diesen Fatzke Vioget bei sich?«
    »Er ist da drin. Sind wir etwa ein bisschen eifersüchtig?«
    »Kein bisschen«, erwiderte Max. Mehr hatte er nicht wissen müssen. Er stürzte sich auf den Vampir, wobei er mit den Füßen vom Boden abhob, als er gegen den Untoten krachte.
    Der Wächter stürzte auf den Fels, und Max machte eine geschmeidige Drehung und stieß dem zweiten Wächter den Pflock in die Brust. Dann wirbelte er wieder zu dem auf dem Boden herum. Puff.
    Als sich die Asche der beiden Wächter gelegt hatte, kamen Victoria, Brim und Michalas gerade auf den Felsvorsprung geklettert, nachdem sie ihr Versteck verlassen hatten. Max wollte schon zum Eingang gehen, als Victoria seinen Arm packte und ihn wegzog.
    »Was ist?«, fragte er und sah die anderen an. Sie betraten schon die Höhle wie abgesprochen, und er wollte hinter ihnen her.
    »Ich...« Sie schaute zu ihm auf, und ihr aufgeschürftes Gesicht mit den blauen Flecken war so schön und auch so entschlossen, dass ihm die Brust ganz eng wurde. »Ich liebe dich.«
    »Das weiß ich. Was sonst noch?«, fragte er. Er umfasste seinen Pflock fester und wartete darauf, dass sie ihm weitere Anweisungen gab.
    Sie sah ihn nur an und blinzelte. »Oh.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein. Lass uns an die Arbeit gehen.« Sie lächelte, und dann verschwand vor seinen Augen die Weichheit aus ihrem Gesicht, und sie wurde zur Kriegerin.
    Der Blick ihrer grün-gold gesprenkelten Augen wurde durchdringend; ihr Mund, der einen tiefen Schnitt in der Unterlippe hatte, wurde fest; das Kinn hob sich. Das kurze, lockige Haar hing ihr wild zerzaust um Wangen und Kinn, sodass sie aussah, als wäre sie eben nach einer langen Nacht im Bett aufgestanden, und in einer Hand schwang sie einen Pflock.
    Trotz der Kraft und des Selbstvertrauens, das sie ausstrahlte, verspürte Max den plötzlichen, instinktiven Wunsch, sie zurückzuhalten und zuerst hineinzugehen... ja, sie sogar wieder den Berg hinunterzuschicken. Aber genauso schnell verdrängte er ihn wieder. Er würde ohnehin kein Gehör finden.
    Also holte er tief Luft und folgte ihr in den hohen Felsspalt.
    Sie trägt zwei vis bullae.
    Trotzdem spürte Max Angst in sich aufsteigen, als sie vor ihm durch den Gang stürmte. Ihre Gestalt war so viel schmaler und kleiner als die der anderen.
    Doch dann hatte Max keine Zeit mehr, sich Sorgen zu machen, denn plötzlich strömten ganze Horden von Untoten aus dem Berg. Die Vampire, die rote, rosafarbene oder rubinrot glühende Augen hatten, stürmten in dem hohen Gang auf die vier Venatoren zu. Wächtervampire hatten sie alarmiert, um die Eindringlinge abzuwehren.
    Die schon vertraute Kraft durchströmte ihn, geschmeidige Bewegungen und das befriedigende Gefühl seiner Muskeln, die sich unter der Haut anspannten. Er war bereit zum Angriff. Nachdem er monatelang ohne diese Kraft, die einem Venator durch seine vis bulla verliehen wurde, gekämpft hatte, bedeutete diese

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