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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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ich einfach nur erleichtert, dass du da bist. Wir werden uns wahrscheinlich noch streiten, wenn die Sache hier erst einmal vorbei ist.«
    »Ich freue mich schon darauf.«
    »Das ist nicht lustig«, erwiderte sie und versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, als sie das interessierte Leuchten in seinen Augen sah. Bei ihrem letzten heftigen Streit waren sie in seinem Bett gelandet. »Ich bin Illa Gardella. Deine Anführerin.«
    Er besaß die Frechheit, ein Schnauben auszustoßen. »Ja, dank des Blutes, das in deinen Adern fließt, und aufgrund deines Stammbaumes. Aber das bedeutet nicht, dass ich kein Hirn habe und nicht auch selber Entscheidungen fällen kann. Außerdem habe ich viel mehr Erfahrung als du. Deine Tante«, fuhr er mit lauterer Stimme fort und übertönte damit ihre wütende Erwiderung, »betrachtete mich als ihren engsten Vertrauten. Und hat ganz gewiss nie versucht, meine Vorschläge zu verwerfen.«
    »Nie?«
    »Selten. Sie vertraute mir. Das musst du auch noch lernen.«
    »Das tue ich bereits. Aber, Max... du kannst nicht einfach so verschwinden.«
    »Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Da bin ich anderer Meinung.« Ihr Ton wurde schärfer.
    »Dann sei eben anderer Meinung, Victoria. Aber du musst zugeben, dass ich Lilith besser kenne als du. Besser als jeder Sterbliche, wie ich voller Bedauern feststellen muss. Ich wusste, dass es nur einen Weg gab, an diese Ringe zu kommen, und ich war bereit, alles dafür zu tun; aber ich war nicht bereit, dich auch noch in Gefahr zu bringen. Was hattest du dir gedacht? Dass du einfach bei ihr hereinspazieren könntest, und sie würde dir dann die Ringe geben?«
    »Natürlich nicht«, fuhr Victoria ihn an. Sie zog die Augenbrauen wütend zusammen. »Aber sie hatte ein genauso großes Interesse wie wir daran, das Portal zu schließen. Die Dämonen sind auch ihre Feinde. Es wäre also zu ihrem Vorteil gewesen.«
    Max nickte. Er sah sie ernst an, mit durchdringendem Blick. »Das sagt einem der gesunde Menschenverstand. Aber Lilith wusste, wir würden Himmel und Erde in Bewegung setzen, um dieses verdammte Portal zu schließen. Deshalb befand sie sich in der stärkeren Position. Wärest du mitgekommen, hätte sie uns beide gehabt. Da war es besser, dass sie nur mich in die Finger bekommen hat. Und davon abgesehen wusste ich, dass du kommen würdest, um mich zu retten.«
    »Aber du hast ein großes Risiko auf dich genommen.«
    »Jeder Tag ist ein Risiko, Victoria. Das wird sich nie ändern. Verstehst du das?«
    Sie nickte zögernd, und ihre Wut ließ nach. Mit ihm zusammen zu sein war der Höhepunkt, der schönste Teil eines Lebens, das immer von Gefahr bestimmt sein würde. Das war ihr Schicksal.
    Er drückte sich gegen sie und schob eines seiner langen Beine zwischen ihre. »Es gibt noch eine andere Sache, die du verstehen musst. Ich musste es tun, um mir selbst zu beweisen, dass ich es kann. Dass ich tun kann, was getan werden muss, obwohl es... dich gibt. Obwohl du mir so viel bedeutest. Wäre ich nicht in der Lage gewesen, die richtige Entscheidung zu treffen, dann wäre ich nicht besser als Vioget all die Jahre, als er nicht zu seiner Berufung gestanden hat.«
    »Max.« Ihr Magen zog sich zusammen, und sie holte tief Luft, um ihm zu sagen, dass sie ihn auch liebte. Aber wieder ließ er sie nicht zu Wort kommen.
    »Und denk ja nicht daran, allein loszuziehen, um Vioget zu retten, nur um mir eine Lektion zu erteilen.« Er bedachte sie mit einem strengen Blick.
    Wieder stieg Wut in ihr auf, aber sie drängte sie zurück. Später. Jetzt wollte sie erst einmal den Moment genießen, deshalb schüttelte sie den Kopf, wie es das Kissen eben zuließ, und strich mit der Hand über seinen warmen Arm. »Nein, früher einmal hätte ich das vielleicht getan; aber jetzt nicht mehr. Ich bin nicht ganz so dumm, wie du denkst.«
    »Ich halte dich nicht für dumm. Das denke ich schon lange nicht mehr von dir.«
    Eigentlich hätte sie diesen Gedanken gern weiterverfolgt, aber Vernunft und Sorge gewannen die Oberhand. Später war noch genug Zeit, um zu schäkern. »Was ist passiert, Max?«
    Er presste die Lippen aufeinander und rückte ein bisschen ab, um sich an der Wand hinter ihm abzustützen. Erst jetzt merkte sie, wie wenig Platz er eigentlich hatte, und rückte ein bisschen zur Seite, damit es nicht mehr ganz so eng für ihn war. »Vioget kam zu Lilith und bot sich im Austausch gegen meine Freilassung an.«
    »Wie bitte?« Victoria setzte sich auf und wäre aus dem Bett gefallen,

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