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Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis

Titel: Das Buch der Vampire 05 - Sanfte Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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zerstören. Sie wusste ganz genau, dass er sie auf die Erde zurückrufen würde«, wandte Vioget ein.
    »Ein einzelner Dämon hat für Lilith keine Bedeutung. Und Akvan war kaum mehr als ein Raufbold für sie. Aber die hier... die sind anders. Hier haben wir es mit einer ganz anderen Größenordnung des Bösen zu tun.«
    Victoria nickte. »Genau. Etwas ist da anders.« Einen Augenblick lang wirkte es fast so, als hätte sie Angst. Dann war der Moment vergangen. »Ich werde Brim und Michalas nach Paris zurückschicken; ich will wissen, ob sie noch mehr über die Vorfalle dort herausfinden können. Und ob es dort noch weitere solcher Vorkommnisse gegeben hat, seit wir es hier mit den Dämonen zu tun bekommen haben — mit anderen Worten: Ziehen die Dämonen umher und suchen nach... etwas... oder gibt es sie an mehreren Orten? In der Zwischenzeit würde ich gern mit euch noch einmal den Friedhof aufsuchen. Am Tage. Bewaffnet mit ganz viel Weihwasser.«
    Max nickte kurz, dann stand er auf. Die Zusammenkunft war beendet. Er hatte Schmerzen. Er war erschöpft. Und er wollte ganz weit weg von den beiden. »Sehr schön.«
    Victoria ließ sich vom Bett gleiten, und es gab einen dumpfen Schlag, der vom Teppich gedämpft wurde, als ihre Füße auf dem Boden aufsetzten. »Ich hoffe, es hat dir keine zu großen Umstände gemacht, zu mir zu kommen, Max«, meinte sie steif.
    Ehe er sich umdrehen konnte, klopfte es an der Tür, und sie ging auf. Verbena steckte den Kopf herein. Ihre blauen Augen waren ganz groß. »Entschuldigen Sie die Störung, Mylady«, sagte sie. »Aber Kritanu möchte, dass Monsieur Vioget zu ihm kommt.«
    Max merkte, dass Viogets Blick kurz zu ihm huschte und sich dann auf die Tür richtete... als hätte er Max im Verdacht, die Unterbrechung geplant zu haben. Er presste die Lippen aufeinander. Wenn hier irgendjemand etwas geplant hatte, dann war das Victoria. Nicht Max.
    Und wenn Vioget das nicht begriff, dann war er vielleicht doch nicht in geeigneter Weise darauf vorbereitet, es mit Victoria aufzunehmen.
    Max sah sie an und stellte fest, dass sie, während sie irgendwohin blickte, nur nicht zu ihm, außerordentlich unschuldig wirkte. Verflucht. Zur Hölle mit ihr.
    »Entschuldigt mich bitte«, sagte Vioget und stand abrupt auf. Er verbeugte sich kurz vor Victoria. »Bist du so weit durch mit allem?«, fragte er.
    Sie schaute ihn direkt an und erwiderte: »Für den Moment, ja. Aber ich bin hier, wenn du noch einmal wiederkommen möchtest.«
    Max musste blinzeln, und beinahe wäre ihm der scharfe Blick entgangen, mit dem Vioget ihn bedachte. In der Absicht zu gehen, wandte er sich der Tür zu. Nur zu gern bereit, ihn vorbeigehen zu lassen, trat Vioget zur Seite.
    »Max.«
    Er drehte sich um, während sich seine Hände zu Fäusten ballten. Ihre Blicke trafen sich, und er wusste, dass sie ihn noch nicht gehen lassen würde.
    Vioget konnte sein Gehen nicht weiter verzögern, ohne dabei wie ein Narr zu wirken, und so verließ er den Raum, wobei er die Tür hinter sich nicht schloss, sondern nur anlehnte. Victoria ging zur Tür und machte sie richtig zu. Dabei streifte sie Max mit ihrem Körper.
    Er wappnete sich gegen die Empfindungen, die in ihm aufsteigen wollten, und erinnerte sich an jene Momente in der Kutsche. Sie schaute zu ihm auf, und alles, was er in ihrem Gesicht sah, war auch tief in seine Seele gemeißelt. »Was ist los?«, fragte er mit harter Stimme. Wütend.
    Warum war sie so beharrlich?
    »Danke, dass du Wayren nach Hause gebracht hast. Ich wusste, dass du der Einzige warst, dem ich diese Aufgabe anvertrauen konnte.«
    »Ich war der Einzige, den du beschützen müsstest.«
    »Ich wusste, dass du derjenige sein würdest, der es schafft, sie zurückzubringen, Max. Mit vis bulla oder ohne. Wayren und ich haben miteinander geredet. Sie hat mir erzählt, dass sie dich gebeten hat, zu den Venatoren zurückzukehren.«
    »Das werde ich nicht tun.« Die Worte kamen über seine Lippen, ehe er darüber nachgedacht hatte.
    »Das hat sie auch gesagt.« Sie stand vor ihm. Weit genug weg, sodass er sie nicht berühren konnte — wenn er es gewollt hätte —, aber dicht genug, dass er noch die Ingredienzien roch, die sie beim Baden benutzt hatte. »Du brauchst dein Leben nicht aufs Spiel zu setzen, um wieder ein Venator zu werden. Das spielt für mich keine Rolle.«
    Max schnaubte. »Ich setze mein verdammtes Leben jeden verfluchten Tag aufs Spiel, Victoria. Als würde mich diese Furcht vor der Aufnahmeprüfung

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