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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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heftig, wobei sie ihre Zunge in dem Mund der Zielperson brachte. Begleitet wurde das Liebesspiel der beiden durch heftige Stöhnlaute, die vorwiegend aus dem Mund der Frau kamen.
    Leider konnte ich meine Beobachtungen nicht fortsetzen, da ein Angestellter der Bibliothek mich mit sehr unfreundlichen Schimpfworten von meinem Platz verjagte, doch bin ich sicher, dass die beiderseitigen sexuellen Handlungen die ganze Zeit anhielten.
    Nach 28 Minuten und dreißig Sekunden kamen die beiden heraus. Die Zielperson ordnete seine Hosen und ging wieder zurück zu seiner Leseecke, um sich die nächste Stunde den Büchern über Weltuntergangsszenarien zu widmen.
    Mittags ging die Zielperson für eine Stunde in das Bibliothekscafé. Dabei nahm er ein belegtes Brötchen mit Schinken und Käse zu sich und trank dazu einen Milchkaffee. Er aß sehr langsam und mit großem Appetit. Die Bedienung, eine schwarzhaarige, junge Frau, ging zweimal zu der Zielperson, um ihn zu fragen, ob er noch etwas wolle. Die Zielperson verneinte, sagte dann noch etwas, was offensichtlich so witzig war, dass die Frau in lautes Lachen ausbrach.
    Am Nachmittag saß die Zielperson wieder über dem Buch. Dabei kam es zu einem Wiedersehen mit der schwarzhaarigen Bedienung aus dem Café, die um 15 Uhr 20 erschien und sich zu ihm setzte.
    Nach einem kurzen Gespräch ging er mit ihr in einen kleinen Nebenraum neben dem Bibliothekscafé. Sie schlossen die Tür hinter sich. Da durch das Schlüsselloch nichts zu erkennen war, horchte ich an der Tür, um aus den Geräuschen in dem Zimmer auf die Aktivitäten der Zielperson und der Bedienung zu schließen.
    Die Geräusche, die ich hörte, sind meiner professionellen Einschätzung nach auf Handlungen zurückzuführen, die offensichtlich den Sexualakt zum Ziel hatten. Ob es dazu gekommen ist, kann ich leider nicht sagen, da ich einen dringenden Telefonanruf von meiner Mutter erhielt. Ich musste aufgrund dieses Anrufs sofort nach Hause, da meine Mutter für mich das Essen vorbereitet hatte und sie fürchtete, dass es bei einer längeren Ausübung meiner detektivischen Tätigkeit kalt werden würde.
    Soweit der Bericht über die heutige Observation der Zielperson. Den nächsten Bericht und eine Zusammenfassung meiner bisher gewonnenen Erkenntnisse werden Sie morgen zu gewohnter Zeit erhalten.
     
    Helen wohnte eine Woche bei uns. Hank sah ich an diesen Tagen nur selten. Wo er die meiste Zeit verbrachte – wahrscheinlich übernachtete er bei Eva – war mir egal.
    Einmal kam ich in die Küche und sah Hank und Helen stumm vor ihren Tassen sitzen. Später beschwerte sich Helen, was für ein ungehobelter und unfreundlicher Mann doch Hank sei. Ich sagte nichts, war nur froh, dass Hank auf Helen offensichtlich nicht die Wirkung hatte, wie ich sie bei anderen Frauen beobachtet hatte.
    In der ganzen Woche waren alle meine Gedanken nur auf Helen gerichtet. Was sonst passierte, erreichte mich nicht. Die täglichen Berichte Mocks, die dieser mir per E-Mail schickte, speicherte ich ab, las sie aber nicht. Mit Gonzo sprach ich nur das Nötigste, wenn Helen nicht da war, verzog ich mich auf mein Zimmer und arbeitete an meinem neuen Horrorheftprojekt.
    Helen war es, die mir neue Motivation dafür gegeben hatte.
    Sie hatte zufällig ein altes Heft der Hank-Lester-Reihe in unserer Wohnung gefunden. Und war begeistert gewesen.
    „ Was für schöne, gruselige Geschichten“, hatte sie gesagt. Als ich in einem Nebensatz fallen ließ, dass ich der Autor dieser Geschichten sei, hatte sie mich bewundernd angesehen.
    Ich hatte ihr erzählt, dass es keine neuen Hefte der Hank-Lester-Reihe mehr gebe, hatte aber sofort hinzugefügt, dass ich am Konzept einer neuen, noch viel besseren Horrorheftreihe arbeiten würde.
    Sie hatte mich lange angesehen.
    „ Ich wollte schon immer einen Schriftsteller heiraten“, hatte sie gesagt.
    Seitdem sie diesen Satz gesagt hatte, arbeite ich wie besessen an meinem neuen Konzept.
    Wenn ich nicht am Computer saß, versuchte ich, möglichst viel Zeit mit Helen zu verbringen. Wir machten lange Spaziergänge, in denen ich ihr stundenlang von mir erzählte.
    Sie erzählte kaum etwas über sich. Warum sie jetzt einfach bei uns aufgetaucht war, was passiert war, nachdem sie mich an der kleinen Flussbar allein gelassen hatte, darüber sprach sie kein Wort. Und es interessierte mich auch nicht mehr im Geringsten. Sie war hier in unserer Wohnung, nur das war wichtig.
    Oft hatte sie auch keine Zeit für unsere

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