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Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Das Buch der Verdammnis (German Edition)

Titel: Das Buch der Verdammnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Schuberth
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die treuesten Fans ratlos zurück und man musste sich fragen, welcher Teufel hier den Autor geritten hat.
    Auch bei mir führte dies zu einer schweren, psychischen Krise, aus der ich mich nur befreien konnte, indem ich mich auf die Suche nach meiner femininen Seite machte.
    Zu dem Autor Peter von Hellsinki muss ich doch noch einige Worte sagen. Ich hatte die Ehre, diesen früher so hochbegabten Autor kennenzulernen. Er ist nicht die dicke Schreibwurst, als die er in manchen Fanforen verspottet wird. Öfters hat er mir gegenüber öfters betont, dass sein Body-Mass-Index unter 23 liegt.
    Doch ansonsten wurde ich sehr enttäuscht. Vielleicht lag das an meinen hochfliegenden Erwartungen. Der Autor scheint mir zu sehr mit seinem Helden emotional verbunden zu sein. Man kann nur hoffen, dass die Einstellung der Hank-Lester-Reihe auch sein Gutes und eine positive Wirkung auf Hellsinki hat.
    Aus Fankreisen gibt es Gerüchte, dass der Autor an einer neuen Horrorreihe arbeitet. Mit einem Helden, der den Erfordernissen der heutigen Zeit und den Wünschen der Leser von Horrorheften besser entspricht. Drücken wir ihm dafür die Daumen.
    Ich habe in letzter Zeit öfters die Abenteuer von Dakota Bill gelesen und muss sagen, dass mich die Figur sehr angesprochen hat. Vielleicht entsteht ja in unserem Städtchen bald ein neuer Fanclub. Auch die ehemalige zweite Vorsitzende Magda zeigte sich diesen Plänen sehr aufgeschlossen.
    Ich würde für den Posten des 1. Vorsitzenden gerne zur Verfügung stehen. Sind doch Heftromane meine große Leidenschaft neben meiner Liebe zur Familie, der orientalischen Schabe und der Erfindung der Sieben-auf-einen-Streich-Falle, der perfekten Rattenfalle.
     
    In der Nacht traf ich Helen. Ich war um drei Uhr aufgewacht, der Mond stand blutrot vor meinem Fenster und ich wusste plötzlich, dass ich aufstehen musste, um zu der kleinen Flussbar in den Park zu gehen.
    Schnell zog ich mich an. In der Wohnung war alles ruhig. Aus Gonzos Zimmer hörte ich ein gleichmäßiges Schnarchen. Im Flur nahm ich mir meine Jacke und ging aus der Tür.
    Es war eine klare Nacht. Ich holte mein Fahrrad, das in unserem Hinterhof stand, und fuhr los. Die Straßen waren still, ab und zu sah ich Taxis, die späte Kneipengäste nach Hause brachten. Eine eigenartige Stimmung war in der Stadt. Wie eine große Erwartung lag der Nachthimmel über den Häusern und eine verrückte Vorfreude durchflutete mich. Ich würde Helen wiedersehen.
    Der Park war dunkel, doch schon von Weitem sah ich, dass in der kleinen Flussbar noch Licht war. Ich fuhr schneller und war ein wenig außer Atem, als ich ankam. Kurz vor der Bar stieg ich ab. Es war anders als bei meinem letzten Besuch hier, die Feindseligkeit war verschwunden, die Bar lag beschaulich am Fluss und hinter den Fenstern des Lokals sah ich Menschen und hörte lautes Stimmengewirr.
    Die Bar war voll besetzt. Niemand beachtete mich. Ich blickte mich um. Dann sah ich sie. Sie saß allein an einem kleinen Tisch in der Ecke. Sie blickte auf, zur Tür, zu mir, der ich regungslos da stand.
    Ich ging zu ihr, es war so wie beim ersten Mal, als ich sie gesehen hatte und mir kam es auch ganz selbstverständlich vor, dass der Stuhl ihr gegenüber frei war. Sie lächelte, als ich mich zu ihr setzte. Ich schluckte, ich wollte etwas sagen, aber eine riesige Wattekugel steckte in meinem Hals und ich war froh, dass die Bedienung kam. Sie fragte, was ich haben wollte und ich bestellte ein Bier.
    „ Hallo Leon“, sagte Helen.
    Ich brachte noch immer kein Wort heraus, ich hatte so viele Fragen, aber jetzt saß ich nur da und starrte sie an.
    „Es ist schön, dass du hier bist“, sagte sie.
    "Ich hab mit Gonzo gesprochen. Er hat mir erzählt, dass …"
    Sie schüttelte heftig den Kopf und legte einen Finger auf meinen Mund, was mich zum Schweigen brachte.
    "Es ist nicht wichtig, was gewesen ist, lass uns das vergessen“, sagte sie. „Wichtig ist nur, dass du hier bist.“
    Sie nahm meine Hand und etwas durchlief meinen Körper. Ein Schmerz wie ein Sehnen nach einem Gefühl, das in mir gestorben war.
    "Ich habe von dir geträumt", sagte sie. "Seltsame Träume. Du warst hier und du hast mich gesucht. Du hast viele Fragen, das weiß ich. Aber ich kann dir alles erklären.“
    Ich sah sie an. Endlich, ich würde die Wahrheit erfahren. Ich würde erfahren, wer Helen wirklich war und warum sie sich so seltsam verhalten hatte.
    Sie öffnete den Mund, aber ich hörte sie nicht mehr. Jemand zog an meinem Fuß.

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