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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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der Archon ist eingetroffen.«
    Die Lanzenwache führte sie in einen ovalen Raum, über dem sich ein kuppelartiges Dach wölbte. An einem Marmortisch saß ein rundlicher Mann mit pausbäckigem Gesicht. Seine Hand wanderte mechanisch zwischen seinem Mund und einer vor Weintrauben überquellenden Obstschale hin und her. Hinter ihm ging der Priester mit aufgebrachter Miene auf und ab.
    »Ah!«, begrüßte er sie, als sie näher traten. »Nun, Metaxos, hast du es dir gut überlegt? Solltest du der Dieb sein, mein Sohn, solltest du es uns lieber sofort sagen, damit wir den Gegenstand so schnell wie möglich wieder an uns bringen können.«
    Der Hirte warf sich ihm flehend zu Füßen.
    »Ich war es nicht, mein Priester! Bei Apollon und Hermes, ich war es nicht!«
    »Wer soll es denn sonst gewesen sein?«, gab der Priester ärgerlich zurück. »Mehrere Personen haben beobachtet, wie du an jenem Tag an den Schatzkammern herumgeschlichen bist. Und wie du dann im Schutze der Dunkelheit die Stadt verlassen hast und irgendetwas in deinen Armen trugst. Kannst du mir erklären, was du so vorsichtig getragen hast?«
    »Ne. . . nein«, stotterte Metaxos. »Ich . . . ich . . .«
    Doch er brachte keinen verständlichen Satz mehr heraus.
    »Ist dir klar, was wir in all den Jahren für dich getan haben?«, explodierte der Priester. »Wer hat dich aufgenommen, als du nichts als ein schreiender Winzling auf den Stufen des Tempels warst? Wer hat dich großgezogen und genährt, dir deine Herde geschenkt? Ist das jetzt dein Dank dafür? Dass du den Schatz unserer engsten Verbündeten ausraubst?«
    Er packte ihn unter den Achseln und zwang ihn, sich zu erheben.
    »Weißt du, was passieren wird, Metaxos, wenn wir den Nabel der Welt nicht wiederfinden? Die Athener werden ihr Hab und Gut wieder an sich nehmen und in weniger als drei Monaten die Stadt verlassen haben. Und nach ihnen die Thebaner, die Boioter, die Korinther ... und alle anderen! Delphi wäre eine ausgestorbene Stadt, das Orakel zum Schweigen verurteilt und du könntest deine Ziegen nur noch zwischen den Ruinen weiden lassen!«
    »Guter Priester, guter Priester . . . Tötet mich nicht, ich habe nichts getan!«
    »Wer ist dieser Junge da bei ihm?«, fragte der Archon dazwischen, ohne seinen Weintraubenkonsum zu unterbrechen.
    »Ein Freund von Metaxos«, erklärte der Priester. »Samos von Samos, glaube ich. Sie waren beide in der Hütte, als wir sie aufgegriffen haben.«
    »Weiß er etwas?«
    »Metaxos behauptet, er sei erst heute Morgen gekommen.«
    »Ist das wahr, Samos von Samos?«, fragte der Archon, ohne den Blick von seiner Obstschale zu heben.
    »Das ist wahr«, brachte Sam hervor. Er wünschte, es hätte etwas überzeugender geklungen.
    »Und du weißt nichts?«
    Samuel nahm all seinen Mut zusammen. Es war zwar riskant, aber er sah keine andere Möglichkeit, wenn er schnell aus dieser Sache herauskommen wollte.
    »Ich glaube, Metaxos hat etwas herausgefunden, und er hat große Angst«, sagte er schnell.
    »Nein, Samos!«, protestierte der Hirte. »Schweig, oder ich kann nie wieder in meine Hügel zurückkehren!«
    Doch Sam hörte nicht auf ihn, sondern zog das Gewand der kleinen Statue aus seiner Tasche hervor.
    »Das hier hat Metaxos aus Delphi mitgebracht.« Zum ersten Mal ließ sich der Archon zu einem flüchtigen Blick herab.
    »Worum handelt es sich?«
    »Eine Art Plan, denke ich.«
    Auf ein kurzes Kopfnicken des Archons trat einer der Wächter vor und brachte das Stück Stoff zum Marmortisch. Der Archon untersuchte es eingehend von allen Seiten, wobei er ein saugendes Geräusch machte, als hätte sich irgendetwas in einer Zahnlücke festgesetzt. Feine Manieren . . . Schließlich spuckte er einen Kern aus und ergriff das Wort.
    »In der Tat, es handelt sich um einen Plan der Stadt. Sehr grob gezeichnet ... Es sind ein paar Namen eingetragen: Theater, Tempel, Schatzkammer der Athener. Letztere ist mit einem Kreuz markiert. Du sagst, Metaxos habe dies auf dem Rückweg von Delphi aufgelesen?«
    Sam nickte.
    »Und was, wenn er es nicht aufgehoben, sondern selbst gezeichnet hat?«
    Der Priester, der näher getreten war, schüttelte den Kopf.
    »Unmöglich: Es ist uns nicht gelungen, Metaxos das Lesen beizubringen, und natürlich noch viel weniger das Schreiben. Zudem sind die griechischen Buchstaben so geformt, wie man sie in weit entfernten Städten schreibt.«
    »Weiter entfernt als die Insel Samos?«, fragte der Archon und bedachte Sam mit einem misstrauischen

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