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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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Metaxos, eingerahmt von dem Archon, dem Priester und zwei Wachen, brachte die Menschen in den überfüllten Straßen endgültig in Aufruhr.
    »Nicht drängeln!«, schimpfte ein Mann.
    »Bei Apollon!«, wetterte der nächste. »Ihr habt kein Recht, euch vorzudrängen!«
    »Wir treten hier schon seit zwei Stunden auf der Stelle«, stimmte der erste wieder ein. »Stellt euch gefälligst hinten an!«
    »Es ist der Archon!«, fuhr eine Frau hinter ihnen dazwischen. »Haltet lieber den Mund.«
    Sie schoben sich langsam auf dem heiligen Weg voran, indem sie sich mehr schlecht als recht einen Weg durch die schimpfende Menge der Gläubigen bahnten – ganz offenkundig hatten die Organisatoren es versäumt, einen VIP-Zugang freizuhalten.
    Als sie endlich die ersten Stufen des Tempels erreicht hatten, beugte sich der Priester zu Sam und raunte ihm ins Ohr:
    »Siehst du die beiden Männer dort mit dem Helm in der Hand? Das sind Athener. Ihre Aufgabe ist es, uns zu überwachen. Pass auf, was du sagst, sonst wird Metaxos womöglich dafür bezahlen. Hier, wenn du am Eingang an ihnen vorbeigehst, gib ihnen das hier als Opfergabe.«
    Er drückte ihm zwei rohe Bronzemünzen in die Hand. Sie hatten zwar kein Loch in der Mitte, doch Sam zuckte unwillkürlich zusammen, als er einen kurzen Blick auf sie warf: In jede Münze war ein Widderkopf mit langen gebogenen Hörnern geprägt. Die zwei Widderköpfe! Damit also hatte sich sein Vater Metaxos' Schweigen erkauft: einfach nur mit zwei der hiesigen Münzen!
    »Ich muss mit ihnen sprechen«, verkündete der Archon.
    Er ging, um mit den Abgesandten Athens zu reden, während auf der linken Seite zwei Tempeldiener eine Ziege mit Wasser bespritzten, um an ihrer Reaktion abzulesen, ob weitere Besucher eingelassen werden sollten oder nicht. Das Tier meckerte laut, und die Zeichen schienen günstig zu stehen. Einer der Diener erkannte jetzt den Priester und eilte auf ihn zu.
    »Ihr seid es, Herr! Wenn wir das gewusst hätten! Kommt hier entlang, wir werden . . .«
    »Nein, Selemnos, es ist wichtig, dass wir die vorgeschriebenen Schritte beachten. Man beobachtet uns«, fügte er mit einem Kopfnicken in Richtung der Athener hinzu. Der Diener folgte seinem Blick und schien zu verstehen.
    »Nun, in dem Falle . .. Also dann, wenn Ihr Euren Obolus entrichten mögt. . .«
    War der Anblick der Ziege schuld daran? Metaxos schien seine gute Laune ein wenig wiedergefunden zu haben und begann halblaut vor sich hin zu singen, während er die beiden Münzen, die der Priester auch ihm gegeben hatte, in einen Beutel warf.
    »Ich habe auch meine zwei Widderköpfe gegeben! Sie sind zwar nicht so hübsch wie meine hübschen Schnallen, aber ich werde das Orakel besuchen!«
    Er hatte wirklich nicht alle Sinne beisammen, und daran würde sich wohl kaum etwas ändern . . .
    Sie schritten unter dem Torbogen hindurch, einem hochgewölbten, reich mit Statuen verzierten marmornen Vordach, das von mächtigen Säulen getragen wurde. Dann betraten sie den eigentlichen Tempel. Es dauerte nicht lange und der Archon, gefolgt von zwei Athenern, stieß wieder zu ihnen.
    »Wir haben zu einer Einigung gefunden. Keiner von uns vieren darf sich den Jungen nähern, während das Orakel zu seinem Urteil findet. Wir halten uns zehn Schritte entfernt und bewahren absolutes Schweigen. Jeder hört sich die Antwort an und fügt sich dem Urteil. Sollte der Sinn der Worte nicht eindeutig sein, werden wir die üblichen Interpreten um ihre Meinung befragen.«
    »Welcher der beiden soll sich direkt an Apollon richten?«, fragte der Priester.
    »Unsere Athener Freunde wünschen, dass es Metaxos selbst ist. Er ist der erste Angeklagte, also muss er dem Gott gegenübertreten.«
    »Und der andere? «
    »Samos von Samos? Unsere Freunde können seiner Darstellung nur schwer glauben. Sie fragen sich, welche Verbindung zwischen ihm und dem Fremdling besteht... Er wird auf jeden Fall dabei sein müssen.«
    »Und haben wir die Garantie, dass sie danach nicht beunruhigt sein werden?«
    Der jüngste der Athener, der Sam seit einiger Zeit mit bohrendem Blick musterte, trat vor und klapperte mit seinem Helm.
    »Die Vertreter der ruhmreichsten aller griechischen Städte stehen zu ihrem Wort. Sollten die beiden Verdächtigen den Nabel der Welt nicht gestohlen haben, werden sie frei sein. So hat es Athen beschlossen!«
    Daraufhin lud man die beiden Jungen in den hinteren Teil des Tempels ein, wo es nach verbranntem Holz und intensiv duftenden Kräutern roch. Ein

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