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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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Thema gesehen, um zu wissen, worum es ging-»Faulkner, Faulkner! Du bist unvernünftig! Versteh doch, es geht doch nur um eine Versicherung! Versicherungen sind wichtig, weißt du? Heutzutage kann einem wer weiß was passieren!«
    Peng! Irgendetwas zerschellte klirrend auf dem Fußboden. Es klang nach einem Glas.
    »Oh, das tut mir aber leid, Faulkner«, hörte er den mit der rauchigen Stimme. »Ich bin manchmal wirklich ungeschickt!«
    Gleich darauf ein Geräusch wie von einer Ohrfeige.
    »Ups, Faulkner, tut mir leid, die Hand ist mir einfach so ausgerutscht!«
    Samuel zuckte zusammen. Lili hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen.
    »Das können wir nicht zulassen«, flüsterte sie. »Wir müssen die Polizei verständigen.«
    »Die Polizei?«, wisperte Sam zurück. »Ich bin mir nicht sicher, ob die uns helfen würden.«
    Er sah sich nach einer geeigneten Waffe um, irgendeinem Stock oder dem Stiel einer Spitzhacke. Das war vielleicht lächerlich, aber für den Fall, dass . . .
    »Was sind schon zwanzig Dollar im Monat, Faulkner?«, fuhr die sarkastische Stimme fort. »Um ein Geschäft gut zu versichern? Und wenn man für eine kleine Familie sorgen muss? Du solltest auch an ihre Zukunft denken!«
    »Ihr habt kein Recht. . . Au!«
    Wieder vernahm man einen Schlag. Samuel trat näher an die Regale heran. Auf einer der Kisten stand Feuerwerk.
    »Wir haben den 30. Juni«, murmelte er kaum hörbar. »Am 4. Juli ist der Nationalfeiertag der USA.«
    Vorsichtig hob er den Deckel an: Raketen unterschiedlicher Größe und einige Pakete mit Knallfröschen warteten darauf, zur Feier das Tages entzündet zu werden.
    »Wir brauchen Streichhölzer, schnell!«
    Während eine Etage höher der ungleiche Kampf weiterging, durchwühlten sie hastig den Keller bis in den letzten Winkel.
    »Hier!«
    Lili schwenkte triumphierend eine Papiertüte, in der es verdächtig nach Streichholzschachteln klang.
    »Stell dich in eine Ecke«, sagte Sam. »Ich versuche, diese Widerlinge zu verjagen.«
    Er schnappte sich zwei Reihen Knaller und schlüpfte durch das Kellerfenster nach draußen. Ein paar Autos fuhren die Straße hinauf, doch er kümmerte sich nicht darum. Vielleicht konnten sie ihm sogar nützlich sein. Er ging um den Laden herum, setzte die erste Zündschnur in Brand und schrie, so laut er konnte:
    »Polizei! Kommt heraus! Ihr seid umzingelt!«
    In seinen Ohren klang es zwar eher nach einem Zeichentrickfilm als nach einer echten Razzia, aber nun gut... Er sprang beiseite, während die ersten Knallfrösche losknatterten. »Kommt sofort da raus!«
    Er zündete die zweite Lage Knallfrösche an und warf sie so weit wie möglich auf die Straße. Die Autos, die von der anderen Seite kamen, bremsten mit quietschenden Reifen und begannen ein lautes Hup- oder, besser gesagt, Trompetenkonzert! Untermalt vom Geballer der Knallfrösche -welch ein hübsches Konzert zum Unabhängigkeitstag!
    Sam brachte sich schnell im Keller in Sicherheit.
    »Verflucht! Was soll das?«, brüllte der Kettenraucher.
    »Über den Hof! «, schrie der Sadist. »Keine Angst, Faulkner, du bekommst dein Fett noch ab!«
    Es gab einen lauten Tumult auf dem Gang und die beiden Männer stürzten durch die Hinterräume des Geschäfts davon.
    »Mach schneller!«
    Eine Tür knallte ins Schloss, Schritte hämmerten auf das Pflaster . . . Samuel zählte bis fünf und lief dann zur Treppe. Die Tür, die zum Hinterhof hinausführte, stand halb offen: Die Ganoven waren verschwunden. Er ließ die Tür ins Schloss schnappen. Von der Straße ertönten laute Schreie und Beschimpfungen. Eine Auseinandersetzung mit den Autofahrern? Dann folgte ein Knall, diesmal wirklich von einem Schuss, und ein Wagen raste mit quietschenden Reifen davon. Samuel wandte sich in Richtung Laden, dicht gefolgt von Lili. Der Raum war ein einziges Chaos – herausgerissene Schubladen, zerschlagene Vitrinen, überall Glassplitter und klebriges feuchtes Mehl. Von James Adam Faulkner keine Spur. Was hatten sie mit ihm gemacht?
    »Aaah . . .« Hinter dem Tresen! Dort hockte ihr Urgroßvater auf den Knien und massierte sich stöhnend den Nacken. Anscheinend war er gerade erst wieder zu Bewusstsein gekommen. Blut tropfte ihm aus der Nase.
    »Wer . . . wer seid ihr?«, fragte er, während er versuchte, sich aufzurichten.
    Sam reichte ihm die Hand.
    »Wir . . . wir kamen gerade an Ihrem Laden vorbei. Es hörte sich an, als fände hier drinnen ein Kampf statt. Wir dachten, es wären Einbrecher. Wir haben nur ein paar

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