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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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tröstend in die Arme, und als er merkte, dass die Nachwirkungen der Reise allmählich nachließen, half er ihr aufzustehen und führte sie aus der Kammer.
    Ein Stockwerk höher war die Ordnung einigermaßen wiederhergestellt worden: Die Sessel standen wieder an ihrem Platz, und ein Großteil der Bücher war in die Regale zurückgeräumt worden. Er ließ seine Cousine auf der Schwelle zurück, um nach der Eingangstür zu sehen: Ein glänzendes neues Schloss war eingebaut worden.
    »Die Großeltern müssen hier gewesen sein«, stellte er fest. »Wahrscheinlich haben sie die Polizei hierher begleitet, als die nach mir gesucht hat. Auf jeden Fall haben sie das Nötige erledigt . . . Fühlst du dich stark genug, um ihnen gegenüberzutreten, Lili?«
    »Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen, willst du wohl sagen!«
    Sie verließen die Buchhandlung durch den Garten und nahmen den Bus. Die ganze Zeit dachten sie nur daran, was sie wohl zu Hause erwarten würde . . . Ein Blick auf die Uhr sagte ihnen, dass ihre kleine prähistorisch-römisch-nordamerikanische Eskapade gemäß der hiesigen Zeit einen ganzen Tag gedauert hatte. Man würde ihrer also kaum mit einer Flasche Champagner harren. Vor allem Samuel wusste nicht, was er mehr fürchtete: die Polizisten, die den Raub im Museum aufklären wollten, oder das Duo infernal Evelyn und Rudolf. Falls sie ihn in die Finger bekämen, wäre es ihnen sicher ein besonderes Vergnügen, ihn in Stücke zu reißen und die Einzelteile postwendend in ein Heim für Schwererziehbare zu schicken. Der Polizei immerhin waren solche Praktiken untersagt. . .
    Die Garage war leer, die Haustür abgeschlossen. Lili zog ihr Schlüsselbund hervor.
    »Meinst du, der Tätowierte hat sich an ihnen gerächt?«, fragte sie ängstlich.
    »Weiß nicht. . .«
    Sie traten ein, riefen nach ihren Großeltern und rannten, als sie keine Antwort bekamen, die Treppe hinauf. Und in der Tat: Irgendjemand musste sich Zutritt zu Sams Zimmer verschafft haben. Sämtliche Kleidungsstücke lagen in einem Haufen auf dem Bett, das Nachttischchen war geöffnet, seine Schultasche auf Spidermans Gesicht ausgekippt – der Superheld war ein Geschenk seines Vaters gewesen – und . ..
    »Mein Computer!«
    Auf seinem Schreibtisch herrschte ein unbeschreibliches Chaos – jedenfalls ein noch größeres als sonst -, und das zentrale Gerät war verschwunden! »Sammy!«, schrie Lili aus dem Nebenzimmer.
    Sam rannte zu ihr. Das gleiche Durcheinander wie bei ihm, nur in Rosa und Violett. . .
    »Der Lautsprecher!«, jammerte sie. »Setni hatte recht!«
    Der Lautsprecher lag umgekippt auf dem Boden, das »Buch der Zeit« sowie das kleine schwarze Notizbuch fehlten. Sam lief zurück in sein Zimmer. Wie er vermutet hatte: Sein Kleiderschrank war durchwühlt worden, und der Karton, in dem er alles aufbewahrt hatte, was mit dem Sonnenstein zu tun hatte, war leer.
    »Er war hier, Sammy, er war hier!«
    Von der Einfahrt unten ertönte das vertraute Geräusch von Grandpas Wagen – eine Mischung aus einer Motorsäge und dem Trompeten eines Elefanten. Sam und Lili liefen nach draußen, ihren Großeltern entgegen, die sie anstarrten, als sähen sie Gespenster.
    »Lili! Sammy! Mein Gott!«, rief Grandma.
    Sie fielen ihr um den Hals, während diese in Tränen ausbrach.
    »Meine Kleinen, meine Kleinen!«
    Grandpa war weitaus weniger überschwänglich. Mit finsterer Miene schickte er sie zurück ins Haus, und erst als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, explodierte er:
    »Verdammt noch mal, Sam, muss man dich wirklich einsperren? Hast du eine Ahnung, was du angerichtet hast? Weißt du eigentlich, wie alt deine Cousine ist? In was für einer Sache steckst du diesmal bloß drin? Die Polizei hat eine Hausdurchsuchung gemacht, ist dir das klar? Unter meinem Dach, vor den Augen der Nachbarn!« Fünfundsechzig Jahre später hatte der kleine Donovan Faulkner viel von seiner Sorglosigkeit verloren, und wenn er jetzt Eisenbahn spielte, klang es eher wie eine wutschnaubende Lokomotive . . .
    »Wieso die Polizei?«, fragte Sam wie das reinste Unschuldslamm.
    »Wegen des Einbruchs im Museum natürlich, du Schlaumeier! Du warst doch an dem Tag mit Harold dort, oder etwa nicht? Sie haben dein Handy in einem der Ausstellungsräume gefunden, direkt nach dem Raub.«
    »Und deshalb haben sie unsere Zimmer so zugerichtet?«
    »Und dreimal darfst du raten, wonach sie gesucht haben: Drogen! Und wie es aussieht, hast du deine Cousine in ich weiß nicht was

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