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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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unbedingt zu meinem Freund, er schwebt wahrscheinlich in Gefahr.«
    »Sicher«, sagte Papshmir. »Ich habe zugehört, wie sie während der letzten halben Stunde Charade gespielt haben. Damit mache ich einfach weiter. Und Sie laufen am besten gleich los.«
    »Danke.«
    Papshmir ging zu den Kindern, die noch immer ängstlich über die Kirchenbänke spähten. Kacy zückte ihr Handy und tippte panisch eine SMS an Dante, in der sie ihn vor Vanity warnte und ihn bat, sie sofort anzurufen. Sie überlegte, ob sie Dante gleich jetzt anrufen sollte, beschloss dann aber, dass eine SMS doch besser war. Die konnte man lesen, ohne dass jemand anders dabei etwas über den Inhalt erfuhr. Während sie tippte, hörte sie, wie Papshmir und die Mädchen Charade spielten.
    Plötzlich fragte Papshmir mitten im Ratespiel. »Was riecht hier denn so?«
    »Veronica hat sich grad in die Hose geschissen«, antwortete eines der Mädchen.
    »Wo?«
    »Im Beichtstuhl.«
    »Heilige Scheiße, nicht schon wieder!«
    Kacy schickte ihre SMS ab und überlegte dann angestrengt, was sie jetzt am besten unternahm. Vielleicht sollte sie auch gleich dem Bourbon Kid noch eine SMS schicken. Vermutlich war das eine gute Idee. Aber angesichts der ungeheuren Gefahr, in der Dante vielleicht schwebte, war es wahrscheinlich am ratsamsten, aus der Kirche abzuhauen und ins Museum aufzubrechen. Und zwar so schnell wie möglich.

♦  NEUNUNDVIERZIG
    Normalerweise wäre das Museum ab siebzehn Uhr geschlossen gewesen. Und angesichts der Mordserie, die die Stadt gerade erlebte, wäre es durchaus sinnvoll gewesen, vielleicht sogar vorübergehend ganz zu schließen. Doch als Dante und Vanity nun die Stufen zum Eingang hinaufgingen, stellte Dante zu seiner Überraschung fest, dass die Türen weit offen standen.
    »Ist das nicht ziemlich merkwürdig?«, fragte er.
    »Ich persönlich halte es eher für einen Glücksfall«, erklärte Vanity kühl.
    »Man sollte doch meinen, dass die Sicherheitsleute dafür sorgen, dass die Türen anständig verschlossen sind, oder? Als ich hier noch gearbeitet hab, hat das Museum immer absolut pünktlich geschlossen. Sonst hätte es ziemlichen Ärger gegeben.«
    »Aber jetzt gibt es ja hier doch auch einen anderen Chef, oder?«
    »Ja, ich glaub schon. Es war wirklich ein Schock, dass Professor Cromwell umgebracht wurde. Den habe ich immer gemocht. Und ich bin jetzt nicht mehr dazu gekommen, mich dafür zu entschuldigen, dass ich ihn bei unserem letzten Zusammentreffen einen Wichser genannt habe.«
    »Du hast Wichser zu ihm gesagt?«
    »Ja, aber zu meiner Ehrenrettung muss ich dabei erwähnen, dass er gerade mit dem Messer auf mich eingestochen hatte.«
    Vanity machte ein verwirrtes Gesicht. »Da hätte er von mir noch ganz andere Sachen erlebt als harmlose Beleidigungen.«
    Dante hatte die Eingangstüren erreicht und spähte hindurch. Der Empfangstresen war verwaist. »Mir kommt das alles nicht koscher vor. Irgendwas stimmt hier nicht.«
    Vanity marschierte entschlossen und ohne jedes Zögern an ihm vorbei in die Empfangshalle. »Sei doch nicht so ein Weichei! Nimm es als gutes Omen. Jetzt müssen wir nur noch Gaius finden, und dann haben wir gewonnen. Besser hätte es gar nicht laufen können.«
    Dante runzelte die Stirn. »Ich bin ja keine besondere Leuchte, aber mich macht das Ganze misstrauisch. Findest du es denn nicht auch seltsam? Was, wenn Gaius nun weiß, dass wir kommen? Vielleicht ist das hier eine Falle.«
    Vanity grinste. »In einem Punkt hast du recht.«
    »In welchem?«
    »Du bist wirklich keine Leuchte.«
    »Na danke. Du bist auch nicht gerade Alfred Einstein.«
    »Albert.«
    »Hä?«
    Vanity schüttelte den Kopf. »Hör mal, du bist einfach paranoid. Komm schon, lass uns in die Halle gehen und nachsehen, ob Gaius vielleicht dort irgendwo steckt. Beeilen wir uns, sonst ist unsere Chance vorbei.«
    Vanity schien verdammt scharf darauf zu sein, in die große Halle zu kommen. Gut, Dante war sich vollkommen darüber bewusst, dass die meisten Leute ihn für einen Trottel hielten. Kacy warnte ihn immer wieder davor, sich nicht Hals über Kopf in irgendwelche Schwierigkeiten zu bringen. Und sein Instinkt sagte ihm, dass hier Schwierigkeiten lauerten. Warum zum Teufel hätte er Vanity vertrauen sollen? Kacy war wegen des Hochzeitsvideos überzeugt gewesen, dass auch Vanity wieder ein Mensch werden wollte. Dante hatte das Video nicht gesehen. Was er aber sehr wohl oft genug gesehen hatte, war etwas anderes – wie sehr Vanity es

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