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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Boden.
    Weit oben auf der Galerie versteckt hatte Jessica, die Königin der Vampire, alles beobachtet, was passiert war. Bisher lief alles nach Plan. Sie hatte den Kid jetzt genau da, wo sie ihn haben wollte. Endlich konnte sie all die Qualen rächen, die er Vampiren angetan hatte, die ihr nahegestanden hatten. Nun fehlte nur noch das letzte Puzzleteil in ihrem Spiel – Beth vor den Augen des Kid zu exekutieren.

♦  SIEBENUNDVIERZIG
    Dan Harker stand seit dreißig Minuten auf dem Parkplatz vor dem Museum und wartete auf William Clays Rückruf. Er hatte bereits drei Nachrichten auf Clays Handy hinterlassen. Und auch im Revier hatte er diverse Male angerufen. Flake saß aber offenbar nicht mehr am Empfang. Hatte sein Interview eine Racheaktion der Vampire provoziert? Waren Sie ins Polizeirevier eingedrungen? Er wusste es nicht.
    Okay, dreißig Minuten Grübelei waren genug. Das brachte ihn nicht weiter. Dann musste er eben allein und ohne Verstärkung ins Museum gehen und Elijah Simmonds als des Mordes an Bertram Cromwell dringend Tatverdächtigen verhaften. Allein einen mutmaßlichen Mörder zu stellen, verstieß eigentlich gegen die Regeln der Polizeiarbeit und das aus gutem Grund. Es war gefährlich. Insbesondere wenn es, wie in diesem Fall, eine besonders brutale Tat gewesen war.
    Es war weit und breit keine Menschenseele zu sehen, als Harker ausstieg und durch den Schnee ins Museum stapfte. Er klingelte dreimal an der Tür und wartete dann darauf, dass jemand öffnete. Gerade wollte er aufgeben und sich etwas anderes überlegen, da machte ihm James, der Wachmann, auf, den Harker von seinem vorigen Besuch hier bereits kannte.
    »Hallo«, sagte Harker. »Darf ich eine Minute reinkommen? Ich möchte mit Mr Simmonds sprechen.«
    »Klar, kommen Sie herein.«
    James trat beiseite und ließ Harker durch, bevor er die Tür wieder schloss. »Ist es draußen so kalt, wie es aussieht?«
    »So kalt, wie es in dieser Stadt noch nie gewesen ist, jedenfalls solange ich mich erinnern kann.«
    »Soll ich Ihnen den Mantel abnehmen?«
    »Nein danke, das geht schon. Sagen Sie mir bitte nur, wo ich Simmonds finde.«
    »Der ist in seinem Büro. Soll ich Sie hinbringen?«
    Harker schüttelte den Kopf. »Das wird nicht nötig sein.«
    »Okay, dann drück ich die Sicherheitstür für Sie auf, durch die Sie in den Flur kommen, in dem Mr Simmonds’ Büro liegt. Und gebe ihm kurz Bescheid, dass Sie unterwegs sind.«
    Harker war schon losgegangen, als er sich noch einmal zu dem Wachmann umdrehte. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, ihn nicht anzurufen? Ich habe angenehme Neuigkeiten für ihn und möchte ihm die Überraschung nicht verderben.«
    »Sind es wirklich gute Nachrichten?«
    »Ja.«
    »Dann viel Glück, Captain.«
    Harker ging über den Korridor zu Simmonds’ Büro. Sobald James ihn nicht mehr sehen konnte, beschleunigte er seine Schritte. Falls der Wachmann entgegen seiner Bitte seinen Chef doch verständigte, hatte er den Überraschungseffekt nicht mehr auf seiner Seite. Sobald er die große schwarze Tür am Ende des Flurs bemerkte und den Schriftzug SIMMONDS in silbernen Buchstaben, zog er die Pistole aus dem Holster an seiner Hüfte.
    Er blieb vor der Tür stehen, wollte anklopfen, hatte auch schon die Hand erhoben, überlegte es sich dann aber anders und ließ die Hand wieder sinken. Er brauchte das Überraschungsmoment unbedingt auf seiner Seite, es war sein einziger Schutz. Also drehte er am Türknauf, stieß die Tür so weit auf, wie es ging, und hob die Waffe. Direkt vor ihm saß Elijah Simmonds auf seinem schwarzen Chefsessel am Schreibtisch und zählte Geld. Sehr viel Geld. Vor ihm lagen dreißig Zentimeter hoch Bündel mit Fünfzigdollarscheinen aufgestapelt. Simmonds selbst war offensichtlich geschockt und panisch, Harker hier zu sehen.
    »Captain Harker«, stammelte er. »Was machen Sie denn hier?«
    Harker zielte auf Simmonds und betrat das Büro. »Stehen Sie bitte auf und heben Sie die Hände über den Kopf.«
    Nervös hob Simmonds abwehrend die Hände. »Das ist alles nicht so, wie es aussieht.«
    »Aufstehen«, befahl Harker erneut und kam einen Schritt näher.
    »Okay, okay«, sagte Simmonds und achtete darauf, keine hektischen Bewegungen zu machen.
    Harker starrte die Geldscheine auf dem Tisch an. Eine solche Summe hatte er noch nie auf einem Haufen gesehen. »Woher haben Sie all das Geld?«, fragte er.
    Simmonds antwortete nicht. Stattdessen hörte Harker, wie hinter ihm die Tür zugeknallt wurde. Er flog

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