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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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hat es für mich gemacht. Er war handwerklich ziemlich ungeschickt und so stolz darauf, weil er das Herz so gut hinbekommen hatte.«
    Beth schaute sich das Herz noch einmal an. Die Initialen waren wirklich nicht besonders geschickt aufgenäht, trotzdem besaß es Charme, weil es eine sentimentale Bedeutung hatte. »Und was macht dein Bruder heutzutage so?«, fragte sie. »Ich habe ihn nie kennengelernt, oder?«
    »Er ist ermordet worden.«
    »Oh Gott! Das tut mir leid. Wie ist das passiert?«
    »Darüber würde ich lieber nicht sprechen. Aber das Herz ist das Einzige, was mir von ihm geblieben ist. Alles andere ist weg. Ich habe nicht mal ein einziges Foto, auf dem er drauf ist.«
    Beth hatte auf einmal einen Kloß im Hals und noch dazu ein schlechtes Gewissen, weil sie das Thema überhaupt angeschnitten hatte. »Das tut mir leid«, wiederholte sie und betrachtete unsicher das Herz.
    »Schon okay«, sagte JD . Er beugte sich zu ihr und streichelte ihr über die Wange. »Aber jetzt weißt du, warum ich immer zu dir zurückkehren werde, solange du das Herz hast. Pass also gut darauf auf.«
    »Ja, das werde ich, versprochen!«
    »Schön.« Er schaute kurz in den Rückspiegel, als ob er hinter ihnen etwas gesehen hätte. »Und jetzt beeil dich. Du hast nur eine Stunde Zeit, vergiss das nicht.«
    Beth öffnete die Tür. »In einer Stunde bin ich fertig«, sagte sie und steckte das Tuch mit dem Herz in die Tasche.
    Dann stieg sie aus, hinaus in Schnee und Eis, und schlug die Wagentür zu. Schnell lief sie die Stufen zum Eingang des Hauses hinauf, in dem sie seit anderthalb Jahren lebte. Es war ein deprimierendes graues Gebäude mit drei Stockwerken. Beth würde es mit Sicherheit nicht vermissen, wenn sie diese Stadt verließ. Hagel schlug ihr ins Gesicht, während sie in der Tasche nach dem Schlüssel kramte. Schließlich fand sie ihn, hob ihn in die Höhe und winkte JD damit. Eine Sekunde später verschwand der V8 Interceptor die Straße hinunter. Beth steckte den Schlüssel ins Schloss der Eingangstür und drehte ihn herum. Der Hagel prallte jetzt mit einer solchen Lautstärke gegen die Fensterscheiben der Wohnungen, dass sie das Klicken kaum wahrnahm, als die Tür sich öffnete. Sie stieß sie auf und ging in den Flur.
    Der war alles andere als einladend. Der Holzboden war abgetreten, die altmodische Treppe mit einem schmutzigen gelben Teppich ausgelegt und sehr steil. Deshalb nahm Beth auch lieber den unzuverlässigen Aufzug am anderen Ende des Flurs, weil ihre Wohnung ganz oben lag.
    Eine halbe Minute, nachdem sie den Knopf gedrückt hatte, kam der Fahrstuhl und öffnete seine Türen. Drinnen stand einer von Beths Nachbarn, Jerry Rockwell, ein älterer schwarzer Herr, der im dritten Stock wohnte. Er war Polizist im Ruhestand, seit Jahren dem Suff verfallen und hatte ständig eine Fahne. Trotzdem er die siebzig bereits überschritten hatte, schaffte er noch immer eine volle Flasche Whiskey pro Tag, ohne dass es ihn umbrachte. Allerdings sah er so aus, als könnte er jederzeit tot umfallen. Seine fahle Gesichtsfarbe passte genau zu seinen grauen Hosen, die er zusammen mit einer schmuddeligen grünen Strickjacke trug. Trotz seiner Charakterfehler mochte Beth Mr Rockwell gern, und solange der Alkohol nicht versiegte, war er auch meistens guter Laune.
    »Hallo, Mr Rockwell! Wie geht es Ihnen?«, begrüßte sie ihn und strich sich mit der Hand durchs Haar, um Eis und Schnee daraus zu entfernen.
    »Sehr gut, danke der Nachfrage, Brenda. Regnet es draußen noch immer?«
    »Ich heiße Beth.«
    »Ja, bestimmt. Regnet es noch?«
    »Leider nicht. Viel schlimmer – es schneit und hagelt.«
    Rockwell kam aus dem Aufzug und schwankte an Beth vorbei in den Flur. Wie immer stank er nach Alkohol. Auf dem Weg zur Eingangstür musste er sich mehrmals an der Wand abstützen. »Seien Sie vorsichtig, Mr Rockwell«, rief Beth ihm hinterher. »Draußen ist es sehr glatt. Vielleicht sollten Sie besser eine Weile zu Hause bleiben.«
    »Ich muss Whiskey besorgen«, rief er zurück. »Ich hab schon den ganzen Vormittag gewartet, dass es aufhört zu regnen. Jetzt reicht es mir.«
    »Es regnet nicht, es schneit.«
    »Ja, ja.«
    Die Fahrstuhltüren schoben sich wieder zu. Schnell steckte Beth ihren Arm dazwischen. Die Türen gingen wieder auf, und sie betrat schnell den Aufzug. Dann drückte sie den Knopf für ihr Stockwerk und beobachtete anschließend, wie Mr Rockwell weiter zum Eingang schlurfte. Vor der Tür angekommen, sah es kurz so aus, als

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