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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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von jetzt an immer so sein? Fühlten sich Vampire die ganze Zeit so? »Ich habe ganz beschissenen Durst«, sagte er und ging Kacy voran hinaus zum Parkplatz.
    Dort schaute er sich dann nach einem geeigneten Wagen um. Der Parkplatz war ziemlich voll.
    »Siehst du ein Auto, das dir besonders gefällt?«, fragte er.
    »Spinnst du? Die sind alle mit Schnee bedeckt. Da kann man gar nichts erkennen.«
    »Stimmt, dann suche ich eins aus.«
    Dante hatte seine Wahl schnell getroffen. »Du wartest hier und stehst Schmiere. In einer Sekunde bin ich mit dem Auto wieder da.« Er ließ seinen Koffer fallen und verschwand zwischen den parkenden Wagen.
    Kacy wusste, dass Dante ein geschickter Autoknacker war. Er mochte ja ansonsten auf den Kopf gefallen sein, aber einen Wagen aufzubrechen und kurzzuschließen schaffte er in dreißig Sekunden. Ihr Vertrauen in ihren Freund erwies sich als gerechtfertigt. Es war noch keine Minute vergangen, da hörte sie, wie ein Motor ansprang. Einen Moment später kam ein Auto auf sie zugefahren. Als sie den grinsenden Dante hinterm Steuer sah, schlug sie sich vor die Stirn.
    Er hatte sich ausgerechnet einen Streifenwagen ausgesucht.
    Das Auto kroch über den Schnee und hielt schließlich neben ihr. Dante fuhr die Fensterscheibe herunter.
    »Schmeiß das Gepäck hinten rein und steig ein«, sagte er und startete aus Versehen die Sirene, als er das Fenster wieder schließen wollte.
    Kacy wusste, dass es sinnlos war, mit Dante darüber zu diskutieren, wie dämlich es war, ausgerechnet einen Polizeiwagen zu klauen. Also stieg sie einfach ein. Gleich darauf verließen sie den Hotelparkplatz und fuhren auf die vereiste Straße.
    »Hättest du nicht einen weniger auffälligen Wagen nehmen können?«, fragte sie.
    »Ich wollte schon immer ein Polizeiauto.«
    Das Funkgerät knackte, während sie über die Hauptstraße Richtung Swamp fuhren. Dann war laut und deutlich eine Stimme zu hören.
    »Hier spricht Detective Sanchez Garcia. Bitte um Verstärkung. Ich befinde mich im dritten Stock des Remington Tower in der 54. Straße und habe hier ein paar noch nicht identifizierte Leichen gefunden. Überall klebt Blut. Ich glaube, dass die Morde gerade erst passiert sind und sich der Killer noch immer in der Nähe aufhalten könnte. Bitte schicken Sie Verstärkung oder ich verpiss mich.« Es folgte eine kurze Pause. »Ich hab auch Donuts hier.«
    Dante und Kacy schauten sich an.
    Es war Kacy, die aussprach, was sie beide dachten. »Er meinte, da wäre alles voller Blut. Frisches Blut. Was meinst du?«
    Dante nickte. »Frisches Blut, für das wir niemanden töten müssen.«
    »Der Remington Tower ist nur ein paar Straßen von hier entfernt«, sagte Kacy.
    Dante trat aufs Gas. »In zwei Minuten sind wir da.«

♦  ZWANZIG
    Das Blut rann langsam über den Holzfußboden und genau auf Sanchez zu. Er schaute hinüber zu dem Toten mit dem pinkfarbenen Irokesenschnitt im Flur. Sein Hals war vollkommen zerfetzt, und unter seinem Hemd lief Blut heraus. Aber im Vergleich zu der Frau drinnen in der Wohnung hatte er einen schönen Tod gehabt. Sanchez schätzte sie auf Anfang dreißig. Allerdings war ihr Gesicht so entstellt, dass man das nur noch sehr schwer sagen konnte. Man hatte ihr die Augen ausgekratzt, und das ganze Gesicht war voller Blut. Ihr Kinn ist ziemlich groß, dachte Sanchez. Eine vollkommen nebensächliche Beobachtung. Über das Kinn jedenfalls lief das Blut, was auch daran lag, dass man der Frau die Zunge herausgerissen hatte. Aber sie war nicht das einzige Opfer. Es gab noch zwei andere Leichen hier, die sich beide in einem ähnlichen Zustand befanden. Vom Mörder fehlte jede Spur, von Jessica ebenfalls.
    Die Bluse der Toten war aufgerissen und ihre Brust voller hässlicher Bisswunden. Sanchez war der Meinung, dass einer ihrer Nippel auf dem Boden neben seinen Füßen lag. Als er die Bluse näher inspizierte, sah er, dass sie die Aufschrift RETTUNGSDIENST trug. Daneben befand sich das Logo des städtischen Krankenhauses. Offenbar waren die Toten die Sanitäter aus dem Rettungswagen, der unten parkte, wie Sanchez in seiner neuen Eigenschaft als Polizist messerscharf kombinierte.
    Die beiden anderen Leichen sahen ebenfalls nicht besonders friedlich aus. Eine von ihnen, ein Mann, der ebenfalls die weiße Sanitäter-Uniform trug, kniete auf allen vieren und steckte mit dem Kopf im Fernseher. Die andere Leiche, ein schwarzer Sanitäter, lag wie gekreuzigt mit ausgestreckten Armen auf dem Rücken und starrte an

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