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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Gehstock. Irgendwie kam sie Sanchez bekannt vor. Jetzt zeigte sie ihm den Stinkefinger und rief laut: »Arschloch!« Ja, klar! Das war die alte Schachtel, die er mit der Sirene erschreckt hatte, um Jessica zu beeindrucken. Das faltige Miststück hatte wohl gar keinen Sinn für Humor. Egal, im Moment blieb ihm keine Zeit, um sie sich vorzuknöpfen. Falls sich die Gelegenheit jedoch nochmal ergeben sollte, konnte sie mit der nächsten Sirenenattacke rechnen.
    Der Schneeball hätte leicht zu einem Sturz führen können, weil es so unglaublich glatt war. Sanchez war gewarnt und setzte jetzt vorsichtig und konzentriert einen Fuß vor den anderen. Als er bei seinem Streifenwagen angekommen war, legte er das Buch des Todes auf dem Wagendach neben der Sirene ab und suchte in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Beim Herausziehen des Schlüsselbundes blieb das Zippo daran hängen und fiel in hohem Bogen auf einen Schneehaufen und rutschte dann unter das Auto.
    »Verdammte Scheiße«, murmelte er vor sich hin.
    Sanchez beugte sich nach unten. Auf keinen Fall wollte er sich hinknien, weil es auch ohne durchweichte Hosen schon kalt genug war. Das blöde Feuerzeug war natürlich an eine Stelle gerutscht, an die er kaum herankam. Während Sanchez noch danach tastete, bemerkte er eine dunkle Gestalt, die plötzlich neben ihm aufragte. Trotz des schummrigen Laternenlichts warf sie einen enormen Schatten in den Schnee. Sanchez schaute über seine Schulter. Hinter ihm stand der wirklich furchterregende Weihnachtsmann, mit dem er eben auf der Treppe in der Bibliothek zusammengestoßen war.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Sanchez und stellte sich wieder hin.
    Der Weihnachtsmann riss den Mund auf. Aus seinem Oberkiefer ragten zwei riesige Fangzähne. Der Kerl war ein verdammter Vampir, und zwar ein gigantischer!
    Jetzt fauchte der hässliche Weihnachtsmann Sanchez an. Sein widerlicher Atem schien direkt aus dem Magen aufzusteigen und stank nach verfaultem Döner. Sanchez prallte instinktiv zurück. Der Weihnachtsmann streckte den Arm nach dem Buch auf dem Wagendach aus.
    »Gib mir das Buch!«, bellte er.
    »Vergiss es!«, brüllte Sanchez, drehte sich um und schnappte sich das Buch, bevor der Weihnachtsmann es in die Krallen bekam. Mit seinen halb erfrorenen Wurstfingern umklammerte er das Buch, presste es an die Brust und fuhr die Ellbogen aus, um sich den blutsaugenden Weihnachtsmann vom Hals zu halten. Der Vampir stellte sich hinter ihn, fasste mit den Armen über seine Schulter und versuchte an das Buch heranzukommen.
    Sanchez entwand sich dem Kerl. Wenn es ihm gelang, den fetten Vampir aus dem Gleichgewicht zu bringen, verschaffte ihm das vielleicht genug Zeit, um ins Auto zu kommen. Leider aber konnte er nicht viel machen, solange er so verzweifelt das Buch festhielt. Andererseits kam es auf gar keinen Fall infrage, das Buch und damit die stattliche Belohnung aus den Fingern zu lassen oder es gar gleich diesem Monstrum im Weihnachtskostüm auszuliefern.
    Bedauerlicherweise war Sanchez aber rein körperlich absolut kein Gegner für seinen graubärtigen Gegner mit der Zipfelmütze. Der Vampir packte das Buch und zog daran. Eine Weile spielten die beiden so Tauziehen. Sanchez zog noch immer aus Leibeskräften, da fing der Weihnachtsmann plötzlich an, in seine Richtung zu drücken. Das Buch knallte mit Wucht gegen Sanchez’ Brust, der daraufhin auf dem Eis ins Rutschen kam, rückwärts taumelte und schließlich hinfiel. Weil er das Buch aber selbst bei seinem Sturz nicht losließ, zog er den Weihnachtsmann mit sich, der am Ende genau auf ihm drauf landete.
    Der Kampf um das Buch ging auch am Boden weiter, und es war schnell klar, dass Sanchez nur verlieren konnte. Dann erblickte der wahnsinnige Weihnachtsmann plötzlich die zarte Haut an Sanchez’ Hals, die wegen der Kälte ganz rot war. Für einen Vampir war das wie ein saftiges Steak, und nun trat das Buch erst mal in den Hintergrund.
    Der Weihnachtsmann schnellte nach vorn, um herzhaft zuzubeißen. Sanchez hingegen zog noch einmal kräftig am Buch und entriss es dem Vampir, dem es dabei unter das Kinn knallte. Sekunden bevor er zugebissen hätte, flog sein Kopf nach oben.
    Um aus diesem Schlamassel heil wieder herauszukommen, musste Sanchez sich wirklich etwas einfallen lassen. Glücklicherweise besaß er einen Überlebensinstinkt, um den ihn jedes Wiesel heiß beneidet hätte. Mit der linken Hand ließ er das Buch los und zog am Bart des Vampirs. Wie erwartet, war der nur mit

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