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Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Das Buch des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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einem Gummiband an dessen Ohren befestigt. Sanchez zerrte daran, bis das Band spannte, und ließ es dann plötzlich los. Der Bart schnellte zurück und bedeckte nun den Mund und vor allem die Vampirreißer des Weihnachtsmanns. Leider ließ der sich davon nicht verwirren, verlagerte seine Anstrengungen nun wieder auf das Buch und vergaß vorübergehend Sanchez’ zarten Hals. Diesmal brauchte er nur ein paar Sekunden, dann hatte er Sanchez das Buch abgenommen. Triumphierend richtete er sich auf dem glücklosen Barmann auf und grinste wie ein Wahnsinniger. Dann warf er das Buch neben sich auf den Bürgersteig, betrachtete gierig Sanchez und rückte seinen Bart zurück an die richtige Stelle.
    »Deine Zeit ist gekommen, Dickerchen«, zischte der Vampir und griff in seine rote Jacke. Er holte einen silbernen Flachmann heraus. »Ich habe einen Schluck von deinem Zeug probiert. Jetzt bekommst du was von meinem!«, erklärte er hämisch.
    »Nein danke!« Sanchez tastete mit seiner freien Hand verzweifelt auf dem Bordstein herum.
    Gerade hatte der Weihnachtsmann den Verschluss von seinem Fläschchen abgedreht, als Sanchez Operation Wiesel startete. Er spürte das kühle Metall seines Zippos unter den Fingern. Schnell zog er es aus dem Schnee, klappte es auf und hielt es unter den Bart des Vampirs. Damit hatte der nicht gerechnet und war völlig hilflos. Schadenfroh beobachtete Sanchez, wie der graue Fetzen in Flammen aufging.
    » SCHEEEEEEIIIISSSEEEEEEEEE !«, schrie der Weihnachtsmann, als die Glut sich bis zu seinem Gesicht durchfraß. Er rollte sich von Sanchez herunter und auf den Schnee des Bürgersteigs, dabei ließ er sein Fläschchen fallen.
    Während sein Gegner sich mit dem Gesicht nach unten im Schnee wälzte, um das Feuer zu löschen, ergriff Sanchez seine Chance. Er wuchtete sich hoch und packte den silbernen Flachmann. Der Verschluss hatte sich gelöst, und eine grüne Flüssigkeit lief heraus. Sanchez hielt sie für Alkohol, der ja hochentzündlich war. Also streckte er den Arm mit dem Flachmann über dem Weihnachtsmann aus und wollte ihm den Rest des Inhalts in den Bart kippen. Sein Timing war perfekt. Der Vampir drehte sich auf den Rücken, und Sanchez goss das grüne Zeug auf den Bart und den unteren Teil seines Gesichts. Als etwas von der Flüssigkeit in seinen Mund rann, öffnete der Vampir entsetzt die Augen. Der Bart brannte nicht mehr lichterloh, aber glomm und rauchte noch, sodass der Weihnachtsmann hustete und spuckte.
    Sanchez stellte die Flasche beiseite und machte sich bereit für seinen Lieblings-Wrestling-Trick. Den Klatscher. Er sprang hoch und ließ sich dann platt auf den Weihnachtsmann fallen, genau wie er es immer im Fernsehen bei seinem Lieblingswrestler Earthquake gesehen hatte. Auf seinem hilflosen Opfer gelandet, klappte er das Zippo wieder auf. Doch der Vampir wehrte sich nicht mehr. Er lag nur regungslos auf dem Boden.
    Sanchez war noch ganz begeistert davon, wie exzellent er den Klatscher beherrschte, als ihm die grünen Flecken auf den Lippen seines Widersachers auffielen. Sofort erinnerte er sich an die ganzen Geschichten über den Kindermörder, der seine Opfer mit einem grünen Gift betäubte. Sollte etwa dieser Vampir für zahllose Morde an hilflosen Kindern verantwortlich sein? Tja, jetzt jedenfalls war er es, der vollkommen hilflos war. Wurde Zeit, ihm ein paar schadenfrohe Machosprüche à la Schwarzenegger um die Ohren zu hauen.
    »Ich würde das grüne Zeug aufgeben, wenn ich du wäre. Du fällst ja schon ins Koma davon«, sagte Sanchez gehässig. Der Weihnachtsmann antwortete nicht mehr. Offenbar tat das Gift bereits seine Wirkung. Der Ausdruck in seinen Augen jedoch sprach Bände, was Sanchez reichte. Der Kerl hatte Todesangst. Das hier war Sanchez’ große Chance! Jetzt konnte er sich im Namen aller Opfer an diesem Massenmörder rächen und gleichzeitig für immer zum Helden werden. Was sollte da schon noch schiefgehen?
    Er betrachtete das brennende Feuerzeug, dann blickte er dem Vampir wieder in die Augen. »Frierst du gar nicht da unten auf dem Boden?«, erkundigte sich Sanchez mit geheuchelter Besorgnis. Wirklich zu schade, dass niemand seine coolen Sprüche mitbekam. »Na schön, dann will ich mal dafür sorgen, dass dir wärmer wird.« Das Entsetzen im Blick des Vampirs war unübersehbar, dennoch versuchte er nicht einmal, sich zu wehren.
    Sanchez klappte das Feuerzeug wieder zu und nahm sich noch einmal den Flachmann. Dann ließ er noch mehr von der grünen

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