Das Buch mit dem Karfunkelstein
ist er gleichzeitig auch Cantor
(Lateinisch »Sän ger «) und lehrt Kirchengesang.
Klostermedizin
Hospital:
Der Ordensgründer Benedikt von Nursia legte in seinen Regeln fest, dass eine der wichtigsten Aufgaben der Mönche die Versorgung
ihrer Kranken sei. Um 1390 gilt das aber auch für Erlenburger, die sich durch die Klostermedizin heilen lassen möchten.
Arzt:
Mönche, die als Ärzte im Hospital arbeiten, haben ihr Wissen über Heilkunde aus Büchern und aus langer Erfahrung gelernt oder
Medizin an einer Universität studiert. Auch sie halten es für möglich, dass Edelsteine wie der Karfunkelstein (Rubin oder
Granat) Heilkräfte besitzen.
Kräutergarten:
Jedes Kloster hat einen Kräutergarten, um die medizinische Versorgung durch die Kräuterheilkunde zu gewährleisten.
Apotheke:
Der Apotheker des Klosters stellt aus Heilkräutern Tees, Säfte, Salben, Pillen und Tinkturen her. Er kann sich dabei auf das
verlassen, was eine berühmte Benediktinerin, Hildegard von Bingen, 200 Jahre vor seiner Zeit über die Heilwirkung von Kräutern aufgeschrieben hat.
Klosterschule
Schule:
Benedikt von Nursia legte großen Wert darauf, dass die Mönche seiner Klöster gebildet waren. In ein Benediktinerkloster gehörte
deshalb von Anfang an eine Klosterschule. Um 1390, also über 600 Jahre später, sind im Kloster zwei Schulen: die Innere Schule im Novizenhaus für die Ausbildung von Geistlichen und die Äußere
Schule neben dem Haus des Abtes für die Ausbildung der Laien. Die Erlenburger haben keine von ihren Ratsmitgliedern gegründete
Stadtschule, also schicken sie ihre Söhne in die Äußere Schule des Klosters.
Ausbildung:
Im Elementarunterricht der Inneren Schule lernt man ab dem 7. Lebensjahr, Latein zu hören und nachzusprechen, dann Lesen, später auch Schreiben. Dafür hängt eine Alphabettafel an der Wand,
ein auf einen Holzrahmen gespanntes Pergamentblatt mit dem Alphabet.
Außerdem wird Rechnen und Singen gelehrt, man studiert die Bibel und die kirchliche Lehre.
Ab dem 14. Lebensjahr folgt die Ausbildung in denSieben Freien Künsten, nach der man ab dem 21. Lebensjahr, oft auch früher, an den Universitäten studieren kann.
Die Sieben Freien Künste
: Sie sind im Mittelalter Unterrichtsfächer und eng mit der Philosophie verknüpft. Sie sind in zwei Gruppen geordnet:
Das Trivium (Lateinisch »Dreiweg«) hat mit der Sprache und dem Denken zu tun. Es besteht aus Grammatik (Lehre von der lateinischen
Sprache), Rhetorik (Lehre über die Teile der Rede und den Sprachstil) und Dialektik (Lehre darüber, logisch richtige Schlüsse
zu ziehen und Beweise zu führen).
Das Quadrivium (Lateinisch »Vierweg«) hat mit allem zu tun, was man berechnen kann. Es besteht aus Arithmetik (Lehre von den
Zahlen und vom Rechnen), Geometrie (Lehre von der Vermessung von Gegenständen und von der Erde), Musik (Lehre von den Tonarten,
den Harmonien und der Komposition) und Astronomie (Leh re von den Himmelskörpern und ihren Bewegungen).
Universität
: Die
Septem Artes Liberales
, wie die Sieben Freien Künste auf Latein heißen, sind im Mittelalter eine Vorstufe für das Studium an der Theologischen,
Medizinischen oder Juristischen Fakultät (von Lateinisch
facultas
= »Fähigkeit, Vermögen«). Sie werden an der Universität in der »Artistenfakultät« (heute: »Philosophische Fakultät«) von einem
Magister Artium
(Lateinisch »Leh rer der Künste«) unterrichtet. Noch heute gibt es diesen Titel als Examensabschluss an den Universitäten. »Mas ter of Arts« ist die englische Übersetzung.
Das Skriptorium
Aufgabe:
Im 14. Jahrhundert müssen noch alle Bücher von Hand abgeschrieben werden, denn der Buchdruck ist noch nicht erfunden. Möchte ein
Armarius (Biblio thekar ) also ein neues Buch für seine Bibliothek, kann er es nicht einfach kaufen. Er leiht es sich aus einer anderen Bibliothek
aus und lässt es im Skriptorium seines Klosters abschreiben. Der Cellerar versorgt das Skriptorium mit dem benötigten Material.
Pergament:
Wird ein großes Buch mit vielen Seiten abgeschrieben, braucht man eine ganze Schaf- oder Ziegenherde, um ausreichend viel
Pergament dafür zu bekommen. Die Tierhäute werden abgeschabt, gebeizt und abgeschliffen, bis sie glatt und fein genug zum
Beschreiben sind. Im Skriptorium werden sie auf die Größe der Doppelseiten zugeschnitten und zum Beschreiben liniert. Es gibt
zwar um 1390 auch
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