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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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seine Entscheidung längst getroffen hatte.
    »Ich denke nicht, dass wir den Stein morgen früh noch in unserem Besitz haben sollten, wenn die Sonnenfinsternis unmittelbar bevorsteht! Ich möchte ihn loswerden, jetzt auf der Stelle, und ich will weg von hier!«, sagte sie flehend.
    »Kacy, beruhige dich, ja? Vertrau mir, okay? Habe ich dich je enttäuscht?«
    »Ja, hast du! Erinnerst du dich noch an die Zeit, als wir nichts zu essen hatten und du unser letztes Geld für diese Captain Hook - DVD s ausgegeben hast?«
    »Schon, ja. Aber komm schon, jemand hat mir erzählt, dass man mit dem Verkauf von Piraterievideos eine Menge Geld verdienen kann. Woher sollte ich wissen, dass er damit etwas ganz anderes gemeint hatte?«
    Dante hatte ein freches Grinsen im Gesicht, zu Kacys großem Ärger, weil sie wusste, dass sie ihm nicht widerstehen konnte.
    »Du bist so ein Mistkerl!«, sagte sie, doch in ihrer Stimme war keine Schärfe mehr.
    »Ja. Ich weiß.« Er grinste auf sie herab. »Aber diesmal weiß ich genau, was ich tue. Ich schwöre, ich werde dich nicht enttäuschen.«
    Er setzte sich zu ihr auf das Ende des Bettes, legte den Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. »Ich hab alles genau geplant. Morgen ist der Tag der Sonnenfinsternis, der letzte Tag des Mondfestivals. Es ist der Tag, an dem sich alle irgendwelche fantasievollen Kostüme anziehen. Ich kann mich richtig gut verkleiden, sodass mich niemand erkennt, nicht mal die Mönche. Wenn irgendwas schiefgehen sollte oder wenn die Sache stinkt, kann ich unerkannt von dort verschwinden. Du kannst den Stein meinetwegen in den Straßengraben werfen, aber ich denke, für zehn Riesen sollte man ein kleines Risiko eingehen, was?«
    Kacy dachte angestrengt nach. Dante war nie besonders überzeugend, wenn er versuchte, sie zu Dingen zu überreden, von denen sie selbst nicht überzeugt war. Und sie war wirklich alles andere als angetan von dieser Idee. Doch sie liebte ihn, und sie wusste, dass sie seinem Plan letztendlich zustimmen würde. Und er wusste es ebenfalls.
    »Ich liebe dich, Honey«, das war alles, was sie sagte.
    Statt zuzugeben, dass sie seiner Meinung war, sagte sie stets einfach »Ich liebe dich«, und er wusste, dass sie tun würde, was er von ihr wollte.
    »Ich liebe dich auch.« Er lächelte. »Alles wird gut, Baby. Vertrau mir, wir werden endlich unser Glück machen. Morgen wird etwas wirklich Großes passieren, ich kann es fühlen. Wir fangen ein ganz neues Leben an, sobald ich den Mönchen diesen blauen Stein verkauft habe. Wir beide, du und ich, wir können den Rest unseres Lebens in Saus und Braus verbringen. Wir haben hart gearbeitet für so eine Chance, und wir haben sie verdient.«
    Kacy liebte Dante, wenn er so war. Seine Begeisterung und seine vollkommene Zuversicht, dass alles gut werden würde, machten sie jedes Mal aufs Neue gewaltig an. Sie wusste auch, dass er sie lesen konnte wie ein offenes Buch und dass er nun sah, wie scharf sie auf ihn war. Sie musste nicht einmal mehr reden und ihre Billigung aussprechen – Dante packte sie und drückte sie aufs Bett hinunter. Die nächsten fünfundvierzig Minuten verbrachten sie miteinander vögelnd wie ein Paar, das sich seit Monaten nicht gesehen hatte.
    Hinterher, als sie unter der Bettdecke nebeneinander lagen, küsste er sie immer wieder auf den Hals und sagte ihr, wie sehr er sie liebte. Sie fiel in seinen Armen in den Schlaf, während sie betete, es möge nicht das letzte Mal sein, dass sie seinen warmen Leib an ihrem spürte. Ihre größte Angst war, dass er sich diesmal möglicherweise auf etwas eingelassen hatte, das ihnen über den Kopf wachsen konnte.
    Manchmal grenzte seine Furchtlosigkeit ans Tollkühne.
    Und diesmal standen Leben auf dem Spiel.

Dreiundvierzig
    Kyle und Peto hatten Dante freundlich hinterhergewinkt, als dieser die Nightjar Bar verlassen hatte. Er hatte ihnen nur zugenickt und war gegangen. Somit erhielten die beiden Mönche eine Gelegenheit, darüber zu reden, was sie von ihm hielten – und einen Tisch für sich allein. Keiner von beiden hatte bemerkt, dass das Lokal sehr viel voller geworden war in der Zeit, in der sie sich mit dem angenehmen jungen Mann namens Dante unterhalten hatten.
    »Und?«, fragte Peto seinen Bruder Kyle in der Hoffnung auf eine positive Antwort. »Meinst du, er hat die Wahrheit erzählt?«
    »Weißt du, Peto«, erwiderte Kyle, »ich denke, das hat er tatsächlich. Ich weiß, dass wir wahrscheinlich ein wenig zu vertrauensselig sind, aber

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