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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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bezahlte Arbeit zu finden. Innerhalb einer Woche nach seiner Ankunft hatte ihm ein alter Freund seines Vaters einen Job in einem Museum vermittelt, doch ein peinlicher Vorfall, in dessen Verlauf Dante einem Besucher eine unbezahlbare Vase auf dem Kopf zerschlagen hatte, hatte nicht nur zu seiner Entlassung geführt, sondern er hatte obendrein Glück gehabt, weil er nur wegen Körperverletzung angezeigt worden war.
    Seit jenem Zeitpunkt hatte das Schicksal ihm ziemlich schlechte Karten zugespielt, und die einzige Arbeit, die er kurzfristig hatte finden können, war die des Nachtportiers im Santa Mondega International gewesen. Er arbeitete seit zwei Wochen dort, und – bei Gott! – es waren zwei anstrengende Wochen gewesen. Während der ganzen Zeit hatte er darüber nachgedacht, wie er davon wegkommen konnte, entweder indem er einen reichen Gast kennenlernte, der ihm eine bessere Arbeit anbot, oder indem er einfach einen der reichen Gäste ausraubte. Er war nicht zimperlich, keineswegs. Entscheidend war, was sich als leichter erwies. Ein naiver Gast, der sich ausrauben ließ, ohne dass irgendjemand dabei zu Schaden kam, war sicherlich die einfachste Möglichkeit, und so ein naiver Trottel war endlich eingetroffen. Der Penner, der in der Nacht zuvor das Zimmer gemietet hatte, würde vor dem Hotelmanager kaum Gnade finden, wenn er dort auftauchte und behauptete, ausgeraubt worden zu sein. Ganz einfach deswegen, weil er nicht aussah, als hätte er Geld. Und weil er ein Trunkenbold war.
    Dantes Plan, den Mann um sein Geld und den kostbaren blauen Stein zu erleichtern, war im Grunde genommen ziemlich einfach. Er war zwar nicht narrensicher, doch er war wunderbar in seiner Einfachheit. Wie nicht anders zu erwarten, spielte ihm das Schicksal erneut einen Streich, gerade als er sich ausmalte, wie er das Geld des Gastes zählte. Ein großer Typ, der verkleidet war wie Elvis, kam in die Lobby geschlendert und blieb vor Dantes Schalter stehen.
    »Habt ihr einen Burschen hier wohnen, der auf den Namen Jefe hört?«, erkundigte er sich bei Dante.
    »Es tut mir leid, Sir, doch es steht mir nicht frei, diesbezügliche Informationen herauszugeben«, beschied Dante den Imitator mit der Standardantwort des Hotels auf derartige Ansinnen.
    Elvis beugte sich vor und schob dem jungen Mann einen Fünfzig-Dollar-Schein in die Hand. »Ich will nicht noch mal fragen, okay?« Seine Stimme hatte ganz unvermittelt einen recht rauen Unterton.
    »Verzeihung, Sir, aber ich kann Ihnen diese Information trotzdem nicht geben«, antwortete Dante ohne irgendwelche Anstalten, die Fünfzig-Dollar-Note zurückzugeben.
    Elvis verdaute diese Neuigkeit, dann zog er majestätisch eine Kanone aus einem Halfter, das unter seiner lilafarbenen Anzugjacke verborgen war. Er richtete den Lauf auf Dantes Hals und grollte: »Gib mir mein verdammtes Geld zurück und sag mir, wo ich Jefe finden kann. Der Kerl ist ein besoffener widerlicher Mistkerl, und ich habe gehört, dass er hier abgestiegen sein soll.«
    Dante gab das Geld zurück und stammelte plötzlich stark schwitzend: »Zimmer dreiundsiebzig, Sir, im siebten Stock. Einen schönen Tag noch, Sir.«
    Elvis zwinkerte ihm zu. Wenigstens sah es so aus, als zwinkerte er, weil seine linke Augenbraue hinter der dunklen Sonnenbrille in einer raschen Bewegung nach oben und wieder zurück nach unten ging. Dann drehte er sich um und stapfte zu den Aufzügen, während er die Pistole geschickt unter dem Jackett im Halfter verbarg.
    Während Elvis den Knopf drückte und den Lift herbeirief, der ihn hinauf in den siebten Stock bringen sollte, tätigte Dante nervös einen Anruf auf seinem Mobiltelefon. Es dauerte einige Sekunden, bis er verbunden wurde, gefolgt von einem Klingelzeichen. Es summte nur einmal, bevor jemand das Gespräch annahm. Dante wartete nicht, bis sich am anderen Ende jemand meldete.
    »Baby, schaff deinen Arsch da raus!«, flüsterte er drängend in sein Handy.
    »Was denn? Warum?«, kam die Antwort.
    »Weil ein verdammter Typ mit einer verdammten Kanone auf dem Weg nach oben zu diesem Jefe ist, und er sieht aus, als verstünde er keinen Spaß!«
    »Aber ich hab den Stein noch nicht gefunden!«
    » Scheiß auf den Stein! Schaff deinen süßen Arsch da raus! Dieser Mistkerl macht dich kalt!«
    »Okay, Honey, ich sehe mich nur noch ein letztes Mal um.«
    »Nein, Kacy …«
    Es war zu spät. Sie hatte aufgelegt. Dante sah hilflos zu, wie Elvis in den Lift trat, sich umdrehte und den Nachtportier durch seine

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