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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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hindurchblickt. Peng, und schon hatte man ein hübsches großes Loch im Schädel. Marcus war mehr als vertraut mit diesem Trick, und so schlich er leise, ganz leise zur Tür, um langsam, ganz langsam den Kopf an die Stelle zu bringen, die möglicherweise die Schusslinie war. Aus Gründen, die nur er allein kannte, hielt er das Auge halb geschlossen – als würde dies den Einschlag einer Kugel irgendwie mindern.
    Ein flüchtiger Blick war alles, was er brauchte. Er riss den Kopf zurück und warf sich schneller zur Seite, als man » Hoppla, weg ist das Auge! « sagen konnte. Auf der anderen Seite des Spions war die Mündung eines Pistolenlaufs.
    Glücklicherweise hatte der Besitzer der Waffe nicht gemerkt, dass Marcus für den Bruchteil einer Sekunde direkt vor ihm gestanden hatte mit nichts als der Tür dazwischen.
    Marcus schlich auf Zehenspitzen zurück zu dem frisch bezogenen Doppelbett.
    Wo zum Teufel war seine Kanone?
Die Whiskyflasche stand immer noch auf dem Nachttisch, also nahm er sie und trank einen raschen Schluck. Denk nach! Denk nach, gottverdammt! Welche Möglichkeiten hatte er?
    Die Pistole finden.
    Er riss erneut die Kopfkissen hoch. Definitiv keine Pistole dort. Zurück ins Badezimmer. Scheiße, wo ist das Mistding?
    Ein dritter, noch länger andauernder kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Es gab zwei Gründe dafür. Der erste war ein drittes, noch lauteres Klopfen an der Tür, und der zweite – der zweite war ein echter Killer. Seine Geldbörse war verschwunden . Kacy hatte sie neben das Waschbecken gelegt, aber da war sie nicht mehr. Seine Pistole hatte ebenfalls dort gelegen, wie ihm jetzt einfiel. Jetzt kam ihm alles wieder: Er hatte seine Pistole vom Badezimmerboden aufgehoben und neben der Geldbörse auf das Waschbecken gelegt. Dieses verdammte Miststück hatte ihn also doch beklaut! Verdammte Scheiße. O du verdammte, elende Scheiße! Er stürzte zurück ins Schlafzimmer. Welche anderen Möglichkeiten hatte er? Vielleicht konnte er aus dem Fenster und an der Fassade des Hotels nach unten oder zu einem Nachbarzimmer klettern?
    Nein, unmöglich. Er war im siebten Stock, und er litt unter Höhenangst. Es musste doch eine andere Möglichkeit geben!
    Der blaue Stein . Marcus hatte Gerüchte über diesen Stein gehört. Er wusste, dass El Santino den Stein wollte, und er wusste, dass er bereit war, eine ganze Menge Geld dafür zu bezahlen. Er wusste auch von der Geschichte, dem Mythos jener Nacht, in der Ringo vom Bourbon Kid getötet worden war. Wie man ihm erzählt hatte, war Ringo unbesiegbar gewesen, solange er den blauen Stein um den Hals getragen hatte. Der Bourbon Kid hatte ihn hundert Mal getroffen, doch Ringo war nicht gestorben, bis Bourbon Kid ihm den Stein abgenommen hatte.
    Es war eine Schwachsinnsgeschichte, und Marcus das Wiesel hatte sie nie auch nur für eine Sekunde geglaubt, doch im Augenblick war es seine einzige Option. Wo hatte er den Anhänger hingetan? Er erinnerte sich, dass er ihn am Vorabend an einem sicheren Ort versteckt hatte, aber wo? Er war so gottverdammt betrunken gewesen. Wo zur Hölle hatte er den Anhänger hingetan? Denk nach … denk nach, Mann!
    Die Antwort kam ihm wie ein Blitzschlag. Bevor er zu Bett gegangen war, hatte er seine Pistole unter das Kopfkissen gelegt, wie er es immer tat, doch das Halsband mit dem blauen Stein hatte er in den Kissenbezug gestopft, um extra sicher zu sein. In welches Kissen?
    Er sprang auf das Bett und riss das nächste an sich. Es fühlte sich an wie ein gewöhnliches Kissen. Er riss den Bezug trotzdem herunter. Nichts. Er nahm das zweite Kissen. Es schien ein klein wenig schwerer zu sein, was vermuten ließ, dass etwas darin stecken könnte. Mit bis zum Bersten angespannten Nerven fummelte er am Bezug, bemühte sich verzweifelt, ihn herunterzureißen. Ein weiterer Schlag an der Tür, doch diesmal war es kein Klopfen mehr. Jemand versuchte, die Tür einzutreten. Marcus zerriss den Bezug, und heraus fiel ein Anhänger. Erleichterung durchflutete ihn … doch nur für einen Sekundenbruchteil . Die Erleichterung wich Entsetzen, als er begriff, dass es nicht der Anhänger war, den er am Abend zuvor von Jefe gestohlen hatte. Es war ein anderer. Ein billiger. Ein billiges silbernes Kettchen mit einem »S« daran. Dieses Miststück Kacy hatte ihn gründlich übers Ohr gehauen.
    Rums !
    Marcus wirbelte rechtzeitig herum, um zu sehen, wie die Tür zu seinem Zimmer aus den Angeln flog. Er zuckte auf dem Bett zusammen und hob

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