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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Thomas und Audrey rächen zu wollen, Herrgott im Himmel! Er hatte das Gefühl, dass seine Zufriedenheit Rex tatsächlich etwas bedeutete! Zuerst war Rex’ Motiv die Rache für den Tod von Elvis gewesen, seinem besten Freund in Santa Mondega, doch nun sah es danach aus, als betrachtete er auch Sanchez als einen Freund und nicht nur als einen Barmann.
    Sanchez wischte Rex fertig ab und ließ den Schwamm zurück in den Wassereimer fallen. Er blickte sich suchend um – alles sah danach aus, als würden keine weiteren Herausforderer mehr kommen, um gegen Rex anzutreten. Die Menge war still geworden, und potenzielle Gegner verspürten zunehmend weniger Lust, sich innerhalb weniger Minuten zu Brei schlagen zu lassen. Rex begriff, dass er wohl für eine Weile nicht mehr würde kämpfen müssen. Er packte das Handtuch, das Sanchez sich über die Schulter geschlungen hatte, und benutzte es, um sich unter den Achseln und auf dem Rücken trocken zu reiben, als hätten die Bemühungen seines adoptierten Ringassistenten nicht ausgereicht.
    »Sonst noch etwas, das ich wissen sollte, Sanchez?«
    »Nun ja, offen gestanden ja. Mein Bruder hatte ein Mädchen namens Jessica oben auf dem Dachboden. Versteckt. Sie hat fünf Jahre lang im Koma gelegen, aber es scheint, als wäre sie daraus erwacht, kurz bevor er und Audrey ermordet wurden. Sie ist gestern in meiner Bar aufgetaucht. Sie behauptet, sich an nichts erinnern zu können, aber sie denkt, dass sie dabei war, als es passierte.«
    »Du bist sicher, dass nicht sie Thomas und Audrey umgebracht hat?«
    Sanchez hatte diese Möglichkeit selbstverständlich überdacht, doch Jessica sah einfach nicht aus wie eine eiskalte Mörderin. Abgesehen davon war sie nicht stark genug für einen so brutalen Angriff, nicht nach fünf Jahren im Koma.
    »Ich glaube es zumindest. Sie sieht nicht danach aus. Sie ist ein wirklich hübsches kleines Ding.«
    Rex schüttelte den Kopf. »Lass dich nicht von Äußerlichkeiten täuschen, Sanchez«, warnte er den Barmann. »Ich schätze, es gibt nicht viele Leute, die bereit gewesen wären, ihr Geld auf den kleinen kahlköpfigen Mönch zu setzen, als er heute zum ersten Mal in den Ring gestiegen ist, aber er war ziemlich gut, nicht wahr? Zumindest so lange, bis ich ihm den Hintern versohlt habe.«
    »Zugegeben, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie eine Mörderin ist. Außerdem ist etwas Ungewöhnliches an ihr. Ich habe gesehen, wie sie hundert Kugeln eingefangen hat, vor fünf Jahren. Deswegen war sie im Koma.«
    Rex riss die Augen weit auf und blickte sich um, als wollte er sich überzeugen, dass niemand nah genug stand, um ihre Unterhaltung zu belauschen.
    »War sie etwa diejenige, die sich Bourbon Kid in den Weg gestellt hat?«, fragte er leise.
    »Ja, aber woher weißt du das?« Sanchez hatte die Stimme ebenfalls gesenkt.
    »Jeder weiß darüber Bescheid. Und du sagst, sie ist wieder in der Stadt? Dein Bruder hat sie die ganze Zeit über bei sich versteckt? Warum zum Teufel hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Ich wusste nicht, dass es dich interessiert. Abgesehen davon, bevor sie ins Koma fiel, flehte sie mich an, sie zu verstecken und ihr Geheimnis zu bewahren, weil irgendwelche Leute sie töten wollten. Sie erinnert sich an gar nichts mehr von diesem ganzen Scheiß, aber ich habe mein Wort gehalten. Ich habe nicht einer Menschenseele erzählt, wo ich sie versteckt hatte.«
    Rex atmete sehr, sehr tief durch und schüttelte den Kopf.
    »Scheiße, Sanchez, dieses Mädchen könnte der Schlüssel zu allem sein, ist dir das klar? Sie ist die einzige Person, die Bourbon Kid nicht töten konnte. Ich muss mit ihr reden! Sie ist imstande, den Kerl zu identifizieren, der deinen Bruder, deine Schwägerin und Elvis umgebracht hat! Ich habe den stillen Verdacht, dass es unser Freund Bourbon Kid war. Dieser verdammte Hurensohn.«
    »Aber er ist tot, oder nicht?«
    »Glaub diesen Scheiß bloß nicht, nicht eine Minute! Ich wette mein letztes Hemd, dass dieser Bastard putzmunter und am Leben ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er bald aus seinem Loch kommen und sein Gesicht wieder zeigen.«
    Sanchez wurde zunehmend besorgt angesichts der Leidenschaft, die Rex in der Sache an den Tag legte. Mit einem Mal schien viel mehr hinter den Plänen des gewaltigen Mannes zu stecken als nur die Rache für den Tod von Elvis und Thomas und Audrey.
    »Hör zu, Rex, gibt es da etwas, das ich wissen sollte?«, fragte der Barmann nervös. »Passiert vielleicht in

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