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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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durchdrehen. Was er natürlich nicht würde. Dennoch stand er im Begriff, Sanchez etwas zu verraten, das nur sehr wenige Leute wussten. Er wandte sich um und sah seinen zitternden Ringassistenten an.
    »Dieser Kerl«, sagte er langsam. »Dieser Kerl, von dem du behauptest, er wäre Bourbon Kid – das ist der Kerl, dem ich das hier verdanke!« Rex hielt die rechte Hand hoch. Es war die Hand mit dem schwarzen Handschuh.
    »Wow«, sagte Sanchez unangemessen. »Ist der aus echtem Leder?«
    »Nicht der Handschuh, du Idiot! Das hier …!« Mit den Fingern der linken Hand packte er einen Finger des Handschuhs nach dem anderen und zog daran, bis er ihn schließlich in einer raschen Bewegung herunterriss. Darunter kam eine Hand zum Vorschein, wie Sanchez sie noch nie gesehen hatte. Sie war nicht aus Fleisch und Knochen wie die Hand eines gewöhnlichen Menschen. Rodeo Rex hatte buchstäblich eine stählerne Faust. Eine voll funktionsfähige Hand aus Metall, ein so kunstvoll gearbeitetes Stück, dass sämtliche Gelenke genauso funktionierten wie in einer ganz normalen Hand aus Fleisch und Blut.
    »Mein Gott!«, ächzte Sanchez mit offen stehendem Mund. »So was hab ich noch nie gesehen! Ich wusste nicht mal, dass es so was schon gibt!«
    »Gibt es auch noch nicht«, antwortete Rex. »Ich hab sie selbst gemacht, nachdem dieser verdammte Hurensohn mir jeden einzelnen Knochen in der Hand zerquetscht hatte. Und ich habe die Tage gezählt, bis ich ihn wiedersehe. Ich habe nur auf eine Gelegenheit gewartet, ihn hiermit zu schlagen.« Er hielt die zur Faust geballte Metallhand hoch.
    Sanchez war wie betäubt. »Er hat dich in einem Kampf geschlagen?«, sprudelte er hervor. Selbst die Idee war unvorstellbar.
    »Ich würde es nicht Kampf nennen. Mehr eine Kraftprobe, aber er hatte mehr Glück als ich. Es wird sich nicht wiederholen, das kann ich dir versichern.«
    Es war eine außerordentliche Enthüllung. Sanchez hatte niemals zuvor gehört, dass irgendjemand Rex geschlagen hätte, egal in welcher Disziplin – oder auch nur einem Sieg nahe gekommen wäre. Doch er nahm an, dass es sich nicht schickte, auf der Niederlage des großen Mannes herumzureiten, und so wechselte er eilig das Thema.
    »Also bist du der einzige Mensch auf der Welt mit so einer Hand?«, fragte er.
    »Ja. Außer mir hat nur noch Luke Skywalker so eine Hand.«

Sechsunddreißig
    Während all seiner Jahre bei der Polizei war Lieutenant Scraggs noch nie zu einem geheimen Treffen mit Captain Rockwell gerufen worden. Er hatte nie gehört, dass irgendjemand anderem eine solche Ehre zuteil geworden wäre, doch das war kaum weiter überraschend. Geheime Treffen mit dem Captain waren genau, was der Name besagte: geheim.
    Die Notiz von Rockwell auf Scraggs’ Schreibtisch an diesem Morgen hatte einfach gelautet: » Kommen Sie um 4 Uhr heute Nachmittag in den Umkleideraum. Erzählen Sie niemandem davon .«
    Hier war er nun, saß im nicht mehr benutzten Umkleideraum im Keller des Hauptquartiers und wartete. Früher hatte es hier unten einen Fitnessraum gegeben, doch er war aus niemals ganz erklärten Gründen geschlossen worden. Irgendetwas Schlimmes war hier unten passiert, doch es war vertuscht worden. Der Captain wusste so gut wie sicher Bescheid darüber, doch außer ihm gab es wahrscheinlich nicht mehr als eine Handvoll anderer Beamter, die Zugang zu dieser Art von Informationen besaßen. Die Polizei von Santa Mondega hatte fast genauso viele Geheimnisse wie die kriminelle Unterwelt der Stadt.
    Scraggs hatte nicht viel länger als eine Minute gewartet, als er bereits hörte, wie der Captain die Treppe herunterkam. Es war eine Minute nach vier. Der Captain war eine Minute zu spät – nicht, dass Scraggs ein Bedürfnis verspürt hätte, etwas Diesbezügliches zu sagen. Er bewunderte Jesse Rockwell zwar, doch er fürchtete den Captain auch. Er hatte definitiv eine Scheißangst vor dem Mann.
    Rockwell öffnete leise die Tür und steckte den Kopf in den Raum.
    »Sind Sie allein?«, flüsterte er, während sein Blick durch den Umkleideraum ging, wie um sich selbst zu vergewissern.
    »Jawohl, Sir«, flüsterte Scraggs zurück.
    »Niemand weiß, dass Sie hier sind?«
    »Absolut niemand, Sir.«
    »Gut.« Der Captain schob sich in den Raum und schloss ganz behutsam hinter sich die Tür wie jemand, der ein schlafendes Kind nicht aufwecken möchte. »Setzen Sie sich, Scrubbs«, befahl der Captain.
    »Scraggs, Sir. Ich heiße Scraggs, Sir.«
    »Wie auch immer. Setzen Sie

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