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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Nase ein. Kyles Tonfall gefiel ihm nicht, doch er blieb ruhig. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, zog ein Päckchen Zigaretten aus der obersten Tasche seiner Weste und bot Peto eine an, der wenigstens in diesem Fall die Vernunft bewies abzulehnen.
    »Was wisst ihr beide über ein Mädchen, das gerade aus dem Koma erwacht ist? In das es, wie es heißt, vor fünf Jahren gefallen ist?«
    »Nichts«, sagte Kyle. »Warum? Sollten wir?«
    »Würde ich meinen. Geht zu Sanchez in die Tapioca Bar. Er weiß alles über sie. Vielleicht ist sie sogar dort, wenn ihr hingeht.«
    »Was ist so Besonderes an ihr?«, wollte Peto wissen.
    »Sie ist gerade aus dem Koma erwacht, in dem sie fünf Jahre gelegen hat, du dämlicher Trottel. Hörst du nicht zu, wenn ich rede?«
    »Ja, doch, selbstverständlich höre ich Ihnen zu, Rex. Aber was hat dieses Mädchen mit allem zu tun?«
    Rex seufzte resignierend. Er riss ein kleines Streichholz an, indem er es entlang der Tischplatte zog, und zündete sich damit seine Zigarette an. Er nahm einen tiefen, langsamen, vollen Zug, sodass die Spitze heftig in hellem Rot aufglühte. Dann blies er den Rauch durch die Nase wieder aus und beugte sich zu den beiden Mönchen vor, als wollte er ihnen ein Geheimnis anvertrauen, das niemand anderes hören durfte.
    »Sie lag im Koma«, sagte er, »weil Bourbon Kid sie nicht töten konnte, ganz gleich, wie sehr er es versuchte. Soweit irgendjemand weiß, ist sie die einzige Person, die er jemals nicht umbringen konnte, ganz gleich, wie sehr er sich bemühte. Ich würde sagen, das ist etwas ziemlich Außergewöhnliches, meint ihr nicht?«
    »Also bedeutet das, dass sie eine von den Untoten ist?«, mutmaßte Kyle.
    »Ich weiß nicht, was zum Teufel sie ist«, erwiderte Rex. »Und nach allem, was Sanchez sagt, weiß sie ebenfalls nicht, wer oder was sie ist. Sie könnte eine völlige Irre sein, aber sie behauptet, dass sie unter Gedächtnisschwund leidet.«
    »Ich verstehe. Das ist tatsächlich interessant«, sagte Kyle nachdenklich. »Vielleicht sollten wir los und sie suchen, Peto.«
    »Ich würde mir Kufen unter den Hintern schnallen, wenn ich an eurer Stelle wäre«, schlug Rex vor. »Es wird gleich dunkel. Die Vampire kommen aus ihren Löchern, und sie werden nach euch beiden suchen. Ich schätze, Peto hat ziemlichen Eindruck gemacht in diesem Boxring, bevor ich eingetroffen bin. Ihr solltet wirklich ein wenig diskreter vorgehen. Versteht ihr – es ist mehr oder weniger offensichtlich für jeden, der euch genauer beobachtet, dass ihr Mönche seid. Die Untoten werden über die ganze Stadt ausschwärmen, und ihr werdet sie anziehen wie Pferdemist Fliegen. Besser, wenn ihr euch schnell auf den Weg macht. Wir sehen uns dann irgendwann morgen wieder; ich melde mich bei euch.«
    »Okay. Sollen wir uns irgendwo verabreden?«, fragte Kyle.
    »Ja. Wir treffen uns in Sanchez’ Bar. Morgen, kurz vor der Sonnenfinsternis. Es sei denn, ihr habt das Auge bis dahin zurück – in diesem Fall schlage ich vor, dass ihr aus der Stadt verschwindet, so schnell ihr könnt, bevor es zu spät ist.«
    Kyle und Peto waren heilfroh, Rodeo Rex als Verbündeten auf ihrer Seite zu haben. Sie bedankten sich noch einmal für die Informationen, die er ihnen hatte zuteil werden lassen (auch wenn sie immer noch nicht völlig überzeugt waren von ihrer Authentizität), dann brachen sie auf und kehrten in die Stadt zurück, um nach der jungen Frau zu suchen, von der Rex gesprochen hatte. Dem Mädchen, das nach fünf Jahren unvermittelt aus dem Koma erwacht war.

Achtunddreißig
    Jensen saß in der Olé Au Lait -Kaffeebar und trank genüsslich einen riesigen Pott heißer Schokolade, während er auf seinen Partner Archibald Somers wartete. Er saß ganz allein an der Theke und bewunderte die Sauberkeit des Lokals. Hygiene in Gaststätten, die Speisen und Getränke servierten, war in Santa Mondega etwas sehr Seltenes, wie er schnell gelernt hatte, und so war es ein unerwartetes Vergnügen, saubere polierte Holztische und eine glänzende Marmortheke vorzufinden.
    Nahezu zwanzig Minuten vergingen, bevor Somers endlich auftauchte. Jensen hatte ununterbrochen versucht, mit ihm in Kontakt zu treten, seit er die Bücherei verlassen hatte, und zahllose Mitteilungen auf der Mailbox seines Partners hinterlassen, in denen er ihm erklärte, dass er wichtige Informationen hatte. Somers hatte erst gegen halb vier zurückgerufen und war extrem wortkarg gewesen.
    »Wir treffen uns um acht Uhr in der Olé

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