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Das Buch Rubyn

Das Buch Rubyn

Titel: Das Buch Rubyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens
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begegnet.«
    »Hugo, dies sind Freunde von mir, Michael und Emma. Kinder, das ist Dr. Hugo Algernon.«
    »Ja, ja, ja«, sagte der Mann und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Bringen wir’s hinter uns. Was willst du hier? Mir irgendeinen neuen idiotischen Plan präsentieren? Kannst du vergessen! Du hast mich einmal reingelegt; das wird dir kein zweites Mal gelingen.«
    Der Zauberer zog sich den zweiten Stuhl heran, während sich die Kinder auf einen umgedrehten Waschzuber setzten, der augenscheinlich noch nie benutzt worden war.
    »Ich bin aus zwei Gründen hier«, sagte Dr. Pym. »Aber ich muss schon sagen, es war ganz schön mühsam, dich ausfindig zu machen …«
    »Niemand hat dich darum gebeten.«
    Der Zauberer seufzte. »Ich bin hier, um dich zu warnen. Und um dir eine Frage zu stellen.«
    »Du willst mich warnen? Wovor? Das würde mich mal interessieren!«
    »Jean-Paul Letraud und Kenji Kitano sind tot.«
    Michael sah, dass die Nachricht den Mann nicht kalt ließ, obwohl er sich alle Mühe gab, unbeteiligt zu wirken.
    »Ermordet?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Von Jean-Paul erfuhr ich Weihnachten. Kenji war ein paar Wochen später dran.«
    Michael wechselte einen Blick mit seiner Schwester. Dem Ausdruck auf ihrem Gesicht nach zu urteilen, dachte sie das Gleiche wie er.
    »Dr. Pym …«
    »Ja, mein Junge, das war der Grund, warum ich Weihnachten fort musste. Jean-Paul und Kenji waren Freunde von mir und Kameraden der Zaubererzunft. Ich hätte es dir schon früher gesagt, aber das Café schien mir dafür nicht der geeignete Ort zu sein.«
    »Wer war es?«, fragte Michael. »Wer hat sie getötet? War es …?«
    »Wer sie getötet hat?«, donnerte der haarige Mann. »Was glaubst du denn? Der grässliche Magnus! Der Unsterbliche! Der …«
    »Ja«, unterbrach ihn Dr. Pym. »Oder besser gesagt, seine Gefolgsleute.«
    Dr. Hugo Algernon sprang auf und lief hin und her, wobei er seine Fäuste gegeneinander schlug und schnaubte: »So was hätte nicht passieren dürfen, Stanislaus. Erinnerst du dich nicht? Ich schon! Ich erinnere mich! Ich weiß noch, als du uns alle zusammengerufen hast.« Er imitierte spöttisch die Stimme des Zauberers. »Wir müssen jetzt handeln. Wir müssen seiner Macht ein Ende bereiten, ein für allemal.« Er stieß ein raues Gelächter aus. »Das hat ja gut funktioniert, meinst du nicht auch? Ha!«
    »Es hat funktioniert«, sagte der Zauberer ruhig. »Seine Macht wurde deutlich gemindert.«
    »Oh, gemindert, ja, gemindert. Sag das mal Jean-Paul und Kenji. Die würden sicher begeistert sein. Gemindert, ha!«
    Dr. Pym seufzte. »Ich bin nicht hergekommen, um mich mit dir zu streiten, sondern um dir zu sagen, dass du Vorkehrungen treffen solltest. Er macht Jagd auf alle, die sich einstmals gegen ihn stellten.«
    »Wovon reden Sie beide?«, fragte Emma verwirrt.
    »Meine liebe …«
    »Emma hat recht.« Michael versuchte, sich möglichst aufrecht hinzusetzen und blickte sehr ernst drein, wie man es vermutlich von einem älteren Bruder erwarten würde. »Tut mir leid, Dr. Pym, aber Sie sagen immer, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Erklärungen ist, und dann schleppen Sie uns irgendwohin, und wir haben keine Ahnung, wo wir sind, aber irgendwelche Irren schießen auf uns – nichts für ungut, Dr. Algernon –, und das ist einfach nicht in Ordnung! Wer ist der grässliche Magnus? Was will er? Worüber reden Sie und Dr. Algernon? Wir haben ein Recht darauf, zu wissen, was vor sich geht!«
    Normalerweise redete Michael nicht so viel, jedenfalls nicht an einem Stück, und als er fertig war, war er außer Atem. Emma starrte ihn staunend an.
    »Ha!« Hugo Algernon schlug mit der Faust auf den Tisch. »Der Junge hat Feuer! Na mach schon, Pym, sag’s ihnen! Sag ihnen, was du in den vergangenen paar Tausend Jahren über den grässlichen Magnus herausgefunden hast! Wird nicht mehr als zehn Sekunden dauern.«
    Der alte Zauberer runzelte die Stirn, aber dann nickte er. »Hugo benimmt sich zwar heute außerordentlich zänkisch, aber er hat recht. Unser – mein – Wissen über den grässlichen Magnus ist bedauerlicherweise sehr spärlich. Ich halte ihn für einen Mann, einen Menschen. Und für einen mächtigen Zauberer, so viel ist sicher. Darüber hinaus bleibt er ein Rätsel. Woher er kommt? Wie sein richtiger Name lautet? Ich weiß es nicht. Was ich euch sagen kann, ist dies: Er wandelt auf der Erde, seit die ersten Städte aus dem Sand der Wüste gegraben wurden. Es hat immer einen grässlichen

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