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Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Titel: Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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jedoch nicht in der Lage, Entsetzen, Trauer oder gar Hass auf den erbarmungslosen Feind zu empfinden. Zu anstrengend war der Sturmlauf, der durch die Furt des Flusses die breite Uferböschung hinaufführte, zu beschäftigt war er damit, seine Furcht zu beherrschen, die nagende Ungewissheit vor dem Kampf …
    In diesem Moment erreichte seine Abteilung den Hügelkamm. Conns Atem stockte, als er über die Kuppe stürmte und zum ersten Mal einen Blick auf das wogende Chaos erhaschte, das sich in der weiten Senke vor ihnen abspielte.
    Zur Linken, nach Westen hin, wurde sie von flachem Sumpfland begrenzt, im Norden erstreckten sich kahle Hügel, die zum Leben erwacht zu sein schienen: Unzählige Reiter, die auf gedrungenen, wendigen Rossen saßen, sprengten an den Ausläufern der Hügel entlang und ließen dabei unablässig Pfeile von den Sehnen ihrer kurzen Bogen schnellen. Von den Hängen strömten in großer Anzahl Fußsoldaten herab, die nur leicht gerüstet waren, jedoch mit Klingen bewaffnet, die so krumm waren wie die Sichel des Mondes. Flankiert wurden sie von Lanzenreitern, von Trommlern, die ebenfalls zu Pferde saßen und das Kommando zum Angriff gaben, und von Kamelen, auf deren hohen Rücken bunte Fahnen wehten.
    Todesmutig und unter entsetzlichem Geschrei drangen die Türken zu Hunderten auf das Schlachtfeld vor und stürzten s ich auf die Kreuzfahrer, die dort in arge Bedrängnis geraten waren. Soweit Conn es beurteilen konnte, waren Herr Bohemund und die Seinen wohl gerade dabei gewesen, das Lager zu errichten, als der Feind sie angegriffen hatte. Noch immer versuchten tapfere Kämpen, Zelte zu errichten und Wagen in Stellung zu bringen, die ihnen Schutz vor den unzähligen Pfeilen bieten sollten, die unablässig und mit der Gewalt eines Gewitterschauers auf sie niedergingen. Dutzende von Männern waren bereits getroffen und lagen tot oder verwundet im Staub, der sich dunkelrot unter ihnen färbte – und ohne Unterlass versuchten die herandrängenden Türken, den Kordon der gepanzerten Reiter zu durchbrechen, der sich nach Norden und Osten hin um das Lager gebildet hatte und erbittert Widerstand leistete.
    Atemlos sah Conn, wie eine Gruppe normannischer Ritter, von Kopf bis Fuß in Kettengeflecht gehüllt, den Angreifern entgegenstürmte, wobei sie ihre Schilde hoch und die Lanzen mit dem Kreuzbanner gesenkt hielten. Einige Kämpen kippten von Pfeilen oder Speeren getroffen aus den Sätteln und wurden unter den Hufen der nachfolgenden Reiter zerschmettert; die Übrigen erreichten den Feind, der von den Spitzen ihrer Lanzen durchbohrt wurde. Sodann zogen sie ihre Schwerter, und dasselbe wüste Handgemenge entbrannte, das zu ihrer Linken bereits in vollem Gange war. Wohin Conn auch blickte, sah er sich wild aufbäumende Pferde, niedergehende Reiter, abgetrennte Gliedmaßen und Fontänen von rotem Blut.
    Grauen packte ihn. Ein Instinkt riet ihm, sich zur Flucht zu wenden und diese Stätte grausamen Schlachtens so rasch wie möglich zu verlassen. Aber in diesem Moment erscholl der Angriffsbefehl und der Pulk der Fußsoldaten, dem auch Conn angehörte, setzte sich erneut in Bewegung. Wer nicht mitlief, der musste damit rechnen, niedergetrampelt zu werden.
    Ihr markerschütterndes Gebrüll eilte den Franken voraus. Eine Abteilung türkischer Reiter, die den östlichen Höhenzug herabkam und sich in das Kampfgeschehen hatte stürzen wol l en, änderte die Richtung ihres Angriffs und sprengte Conn und seinen Kameraden entgegen – und wenige Herzschläge später prallten die feindlichen Kämpfer aufeinander.
    Es war, als hätte ein Blitz eingeschlagen.
    Mit urtümlicher Gewalt begegneten sich die Klingen, wurden Kettenhemden durchbohrt und Knochen gespalten. Das Geklirr der Waffen, das Lärmen der Kriegstrommeln, das Gebrüll der Kämpfenden und die gellenden Schreie derjenigen, die verwundet niedergingen, ließen die Luft erzittern, die erfüllt war von Staub und vom ekelerregenden Gestank von Blut.
    Conn stand unbewegt, wie erstarrt inmitten der nachdrängenden Massen, den Speer noch immer umklammernd. Einen flüchtigen Augenblick lang hatte er den Eindruck, nicht wirklich hier zu sein, an diesem Ort des Grauens, dann packte ihn jemand an der Schulter und riss ihn mit. Conn stolperte und wankte dem Feind entgegen, der ihm schon im nächsten Moment gegenüberstand.
    In einem aus Messingplatten gefertigten Panzer gehüllt.
    Einen spitz geformten Helm auf dem Kopf.
    Das schwarze Haar zu einem Zopf geflochten.
    Die

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