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Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Titel: Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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seiner Schwerthand beraubt und sank winselnd nieder. Die übrigen beiden, Armbrustschützen, die ihre Waffen auf dem Rücken trugen, ergriffen die Flucht und verschwanden in einer Gasse, die noch im Halbdunkel der Morgendämmerung lag.
    »Danke, mein Freund«, sagte Conn schwer atmend und nickte dem hünenhaften Normannen zu. »Ich fürchte nur, du hast dich meinetwegen in große Schwierigkeiten gebracht.«
    Remy lachte auf. »Daran bin ich gewöhnt«, erwiderte er in seltener Redseligkeit. »Angelsachsen machen immer Schw…«
    Das Wort blieb ihm im Hals stecken, zusammen mit einem Armbrustbolzen, der die Gesichtsschürze durchschlagen hatte.
    »Nein!«, brüllte Conn entsetzt – aber schon zuckte ein weiterer Bolzen heran, der sich in Remys Schulter bohrte.
    Schadenfrohes Gelächter drang aus der Gasse.
    Die Armbrustschützen hatten sich revanchiert.
    Remy hielt sich aufrecht, trotz der beiden Geschosse, die in seinem Körper staken. Sein Blick war starr wie der eines Reptils, sein Schwertarm zitterte – dennoch setzte er sich in Bewegung, auf die Mündung der Gasse zu, in der der hinterhältige Gegner lauerte. Seine Schritte waren wankend und schwerfällig, der Schild entglitt ihm schon nach wenigen Schritten und fiel zu Boden.
    »Remy, nicht!«, rief Conn und eilte zu ihm, um ihn vor weiteren Geschossen zu schirmen, aber er kam zu spät. Der nächste Bolzen, der den Freund ereilte, traf ihn in die Brust. Der riesenhafte Normanne verharrte, als wäre er gegen ein unsichtbares Hindernis gestoßen – und nur einen Herzschlag später bohrte sich ein weiteres Geschoss dicht unterhalb seines Helmes in den Kopf.
    Remy war tot, noch ehe er den Boden erreichte – und Conn w urde von unbändiger Wut gepackt. Das Schwert erhoben, den Schild schützend vor sich haltend, stürmte er die Gasse hinab. Nach seiner Schätzung würden die beiden Schützen einige Augenblicke brauchen, um ihre Waffen neu zu laden, und tatsächlich erreichte er sie, noch ehe es so weit war.
    Conns Schwert stieß zu und durchbohrte das Herz des Flamen, der in einer Mauernische kauerte und aus sicherer Position geschossen hatte. Der andere Schütze kam noch dazu, die Armbrust gegen eine kurze Klinge einzutauschen – den wütenden Hieben, mit denen Conn auf ihn eindrang, hatte er jedoch nichts entgegenzusetzen. Mit einer stark blutenden Schulterwunde sank er nieder.
    Rasch kehrte Conn zu Remy zurück.Den hünenhaften Gefährten, der zwar kein Freund großer Worte gewesen war, der ihm jedoch stets treu zur Seite gestanden und ihn nicht zuletzt den Umgang mit dem Schwert gelehrt hatte, leblos in seinem Blut zu sehen, war entsetzlich. Conn merkte, wie ihm die Knie weich wurden. Keuchend fiel er bei ihm nieder. »Remy! Du dämlicher Kerl! Was hast du nur getan…?«
    Conn war noch zu sehr im Kampfesrausch, um echte Trauer zu empfinden. Die Tränen, die ihm in die Augen schossen, waren die blanker Wut, wobei er nicht wusste, wem sein Zorn eigentlich galt. Sich selbst, weil er sich Baldrics Ratschlag widersetzt hatte, dem starrsinnigen Remy, weil er ihn begleitet und damit sein eigenes Ende heraufbeschworen hatte, oder den feigen Mördern, die in der Gasse gelauert hatten… oder dem Allmächtigen, weil er ein solches Unrecht zuließ.
    Mit vor Aufregung bebenden Händen schloss Conn dem Freund die Augen und sprach ein leises Gebet, das zugleich Wehklage und Bitte um Vergebung war. Dann erhob er sich, um zum Haus Ezra Ben Salomons zurückzukehren. Es widerstrebte ihm, den Leichnam des Freundes zurückzulassen, aber er wollte Chaya suchen, wollte sie beschützen und bei ihr sein, wenn sie ihr Kind zur Welt brachte …
    Doch das Schicksal wollte es anders.
    C onn hatte das Ende der Gasse gerade erreicht, als ihn etwas von hinten ansprang.
    Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass er ins Taumeln geriet, während er gleichzeitig das Gefühl hatte, etwas würde ihn mit messerscharfen Zähnen in die linke Schulter beißen.
    Ein lauter Schrei entfuhr ihm, und er brach zusammen. Sich am Boden windend und unfähig, sich wieder zu erheben, tastete er nach der Stelle, von der der Schmerz ausging – und berührte den hölzernen Schaft eines Armbrustbolzens!
    Die Erkenntnis, einen folgenschweren Fehler begangen zu haben, durchzuckte ihn – er hatte einen der beiden Schützen am Leben gelassen. Conn merkte, wie ihn die Kraft verließ, und obwohl ein neuer Tag herandämmerte, fiel er in Dunkelheit zurück.
    Sein letzter Gedanke, ehe er das Bewusstsein verlor, galt

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