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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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besser, als wenn es eine Weiße wäre. Dagegen kann man nichts machen.“
    „Ja, so geht es mir auch“, sagte Frans mit einem scheuen Blick zu Nicolien.
    „Aber nett ist es natürlich nicht.“
    „Nein“, gab Frans zu, „nett ist es nicht.“
    „Eigentlich müsste man solche Dinge genau notieren“, fand Maarten. „Dann bekommt man ein Bild von den Kräfteverhältnissen in derGesellschaft, denn das Ganze ist natürlich auch noch in Bewegung, zum Beispiel, wenn jemand, der stark ist, alt wird. Was geschieht dann? Was passiert mit Beerta, wenn er demnächst alt ist? Das ist verdammt interessant. Allein dafür ist es schon die Mühe wert, am Leben zu bleiben.“ Er sah Frans an.
    Frans lachte verlegen.
    Sie tranken einen Schnaps und aßen ein Stück Käse.
    „Ist das dein Teddybär?“, fragte Frans und zeigte mit dem Kopf auf einen verschlissenen kleinen Teddybären auf dem Kaminsims. Er wurde rot. „Oder darf ich das nicht fragen?“
    „Nein, es ist
mein
Teddy“, sagte Nicolien. „Den habe ich bekommen, als ich ein Jahr alt wurde.“ Sie stand auf, um ihn zu holen, und gab ihn Frans. „Ist das nicht ein hübscher Teddy?“
    Frans betrachtete ihn. „Manchmal kriege ich einen Teddybären zum Übernachten. Von meinem Neffen.“ Er lachte verlegen. „Ihr kennt doch den Reim?“
    „Welchen Reim?“, fragte Nicolien.
    Frans wurde rot. „
Wenn ich abends schlafen geh
“, sagte er hastig, „
kommt der Teddy mit ins Nest. Und der kleine Bärenmann schläft als Erster, tief und fest. Als ich heut’ morgen aufgewacht, hatte Teddy Langeweile! Wir sind dann eins, zwei, hoppsassa aus dem Bett in Windeseile.
“ Er lachte und legte den Teddy vorsichtig auf den Tisch, als hätte er Angst, ihm weh zu tun.
     
    Als er wegging, begleitete Maarten ihn nach draußen. Frans beugte sich über sein Fahrrad und öffnete das Schloss. Es war still an der Gracht. „Ist das das Fahrrad von deiner Mutter?“, fragte Maarten. Seine Stimme klang laut in der Stille.
    „Nein, das ist mein eigenes Fahrrad.“ Er lachte. „Roland Holst fährt doch auch auf einem Damenfahrrad?“
    „Findest du es einfacher?“
    „Findest du es denn nicht komisch, mit so einer Stange vor deiner Hose zu fahren? So als hätte man eine Dauererektion.“
    Daran hatte Maarten noch nie gedacht. „Dann musst du den Lenker etwas höher stellen.“
    Sie standen nebeneinander und schauten auf das Fahrrad.
    „Noch lieber hätte ich natürlich ein neutrales Fahrrad, aber die gibt es nicht.“
    „Doch, es gibt welche mit Kreuzstangen.“ Er deutete an, wie das Ganze aussah.
    „Das sind Transportfahrräder.“
    „Wie sie der Metzger hat“, verdeutlichte Maarten. „Das geht natürlich gar nicht.“
    Frans lachte. „Nein.“ Er schob das Fahrrad auf die Straße. „Na, dann werde ich mal fahren. Mach’s gut.“ Er schwang das Bein nach hinten, als stiege er auf ein Herrenfahrrad, und fuhr los.
    Maarten ging über die Fahrbahn zur Grachtenseite und schaute noch eben auf das Wasser, bevor er wieder ins Haus ging.
    *
    „Asjes hat sich dieses Buch hier ausgeliehen“, sagte er. Er war mit dem Buch, in dem Bart das Archiv des Bischofs von Roermond gefunden hatte, am Schreibtisch von de Gruiter stehengeblieben.
    De Gruiter hob langsam den Kopf und sah Maarten geistesabwesend an. „Ich lese gerade das Buch über die Hexenprozesse, das wir für Sie angeschafft haben“, sagte er träge, „das ist doch furchtbar. Pfui!“
    „In der Tat“, sagte Maarten schmunzelnd. Er hob das Buch, das er bei sich hatte, etwas hoch.
    „Damit haben wir doch eine schreckliche Schuld auf uns geladen.“
    Maarten wusste nicht, was er darauf entgegnen sollte.
    „Und nicht nur alte, sondern auch hübsche, junge Frauen“ – als ob das die Schuld noch größer machte – „weil sie mit dem Teufel gebuhlt haben sollen. Ich frage mich, was wir uns darunter vorstellen müssen?“ Er sah Maarten mit glasigen Augen an.
    „Ich habe keine Ahnung.“ Der Mann und die Frage gefielen ihm nicht. „Asjes hat sich dieses Buch hier ausgeliehen“, wiederholte er. „Wissen Sie, wo es gestanden hat?“
    De Gruiter legte das Buch über die Hexenprozesse hin. „Darf iches mal eben sehen?“, fragte er mit unbehaglicher Stimme. Er nahm es Maarten aus der Hand, sah sich das Titelblatt an, blätterte darin, betrachtete die Signatur und stand dann langsam auf.
    Maarten sah zu Nijhuis, der schräg gegenüber von de Gruiter saß und Zeitung las, die Beine ausgestreckt, so dass seine Füße unter

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