Das Büro
beschäftigt?“, fragte Ansing.
„Mit der Organisation des Erzählvorhabens. Ich muss die Leute besuchen, die sich angemeldet haben.“
„Das wird noch ein schönes Stück Arbeit werden.“
„Ja. Ich denke, dass ich Nicolien mitnehme.“
Sie schwiegen erneut.
„Dann ans Werk“, sagte Ansing.
Maarten stand auf. „Ja. Ich gehe eben zu Bart.“
Sie verließen den Raum. Maarten ging weiter in das erste Zimmer. Bart stand an seinem Schreibtisch und unterhielt sich mit de Gruiter. Maarten schlenderte an ihnen vorbei, ging durch die rückwärtige Tür hinaus und kam durch den zweiten Raum zurück. Er setzte sich Ansing gegenüber an den Tisch. Ansing hatte für sich einen eigenen Tisch ergattert und ihn vor das Bücherregal gestellt, zwischen zweiRegistraturschränke, außerhalb des Blickfelds von Fräulein Haan. „Bart spricht mit de Gruiter“, sagte er.
Ansing hatte seine Arbeit unterbrochen. Sie schwiegen.
Maarten zog die Karte zu sich heran, an der Ansing gerade gezeichnet hatte und betrachtete sie aufmerksam. „Es ist eine schöne Karte geworden.“
„Ach, es sagt mir nicht so viel.“ Er sprach mit lauter Stimme, ohne sich um Fräulein Haan zu kümmern, die an ihrem Schreibtisch saß und arbeitete.
„Mir auch nicht, aber es ist schließlich unsere Aufgabe.“
„Das schon.“
„Was hält dein Vater von der Arbeit, die du hier machst?“
„Ich glaube nicht, dass er sich damit beschäftigt.“
„Er hält also nichts davon“, stellte Maarten fest.
„Warum sollte er nichts davon halten?“, fragte Ansing ein wenig erstaunt.
Maarten lachte. „Weil es nichts darstellt.“
„Ach.“
„Vielleicht hätte es dein Vater lieber gesehen, dass du auch Pfarrer geworden wärst.“
„Das ist gut möglich, aber dann hat er es sich jedenfalls niemals anmerken lassen.“
„Hast du nie darüber nachgedacht?“
„Nein, darüber habe ich nie nachgedacht.“
„Merkwürdig.“
„Warum ist das merkwürdig?“
Maarten lachte. „Ich finde es merkwürdig.“
Ansing dachte nach. „Ich habe schon mal daran gedacht, Arzt zu werden, aber das ist auch so eine Sache.“
„Nachts aus dem Bett und so.“
„Zum Beispiel. Und das ständige Klagen.“
„Ich wollte auch Arzt werden“, erinnerte sich Maarten. Er lachte. „Ich werde mal nachsehen, was Bart jetzt macht.“ Er stand auf. Während Ansing sich wieder über seine Arbeit beugte, verließ er den Raum. Vom Flur aus sah er durch die Glasscheibe in der Tür, dassBart und de Gruiter noch in derselben Haltung dastanden wie vorher und sich unterhielten. Er ging zur Toilette und danach in sein Zimmer. Eine Stunde später, als er Milch holen wollte, traf er Bart allein an. Er stellte die Flasche auf dessen Schreibtisch, zog einen Stuhl zu sich heran und setzte sich. „Wann bist du mit deinem Studium fertig?“, fragte er.
Bart sah ihn erschrocken an. „Darüber wage ich noch keine Prognose abzugeben.“
„Du bist im vierten Studienjahr.“
„Ja, aber ich muss erst noch meine Zwischenprüfung machen.“
Maarten nickte. „Hast du dir schon mal überlegt, was du danach tun willst?“
„Nein. Dafür ist es noch zu früh.“
„Lehrer?“
„Ja, vielleicht.“
Maarten zögerte. „Wäre es für dich, wenn es dann so weit ist, vorstellbar, hier eine Stelle anzutreten?“
Die Frage überraschte Bart sichtlich. „Darüber habe ich noch nie nachgedacht.“
„Ja, aber nehmen wir an, dass es möglich wäre.“
„Dann würde ich das sicherlich ernsthaft in Erwägung ziehen … Aber ich möchte mich auf nichts festlegen“, fügte er rasch hinzu.
„Das verstehe ich. Es war auch nur eine Frage.“
Beerta war zurück und saß an seinem Schreibtisch.
„Bart kann sich vorstellen, hier zu arbeiten, wenn er mit dem Studium fertig ist“, sagte Maarten, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Wenn auch unter Vorbehalt.“
Beerta drehte sich um und sah ihn über die Brille hinweg an. „Das ist keine schlechte Wahl. Wann ist er fertig?“
„In zwei oder drei Jahren.“
„Dann trage ich ihn schon mal in den Haushaltsplan ein.“
„Das ist zu früh.“
„Nein, das ist nicht zu früh, denn beim ersten Mal wird so etwas immer abgelehnt. Überlass das mal mir.“
Maarten setzte sich hin. „Ich habe noch jemanden für diese Assistentenstelle, eine Niederlandistin.“
Beerta drehte sich erneut um. „Wo hast du die denn her?“
„Von Hendrik Ansing.“
„Frauen sind nicht so mein Fall.“
„Das weiß ich.“
Beerta
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