Das Büro
fragte Boesman.
„Loat us dat man eerst doun“, fand Hoiting.
Boesman stand auf. Er teilte Tassen aus, die er vom Teetisch an der anderen Seite des Ofens holte, und stellte einen Zuckertopf und ein Kännchen Milch mitten auf den Tisch. Die Kaffeekanne stand auf dem Ofen. „Un miene Frouw heeft doar noch een poar Plätzken biedoan“, sagte er. „Dat mögt gie doch woll?“ Er stellte eine Schale mit Plätzchen dazu.
„Ik bruuk doar niks bie“, sagte Zwiers.
„Hes’ du Tähnenkählte, mien Jungen, dat du nich mehr bieten kanns’?“, fragte Hoiting.
„Ik eet me’läwe kien Plätzken“, erklärte Zwiers. „Ik heb ’n Gebit, un dat set sick aal faste in ’t Gebit.“
„Kump dat nu aal up ’n Apparoat?“, erkundigte sich Boesman besorgt.
„Was wir nicht brauchen, löschen wir wieder“, beruhigte ihn Maarten.
Hendrik tastete in seine Innentasche und zog eine Kiste Elisabeth Bas heraus. „Draf ik deij Heeren villich ’n Zigar’n anbeijen?“
„Deij heb ik ook noch woll“, sagte Boesman, während er die Tassen vollschenkte.
„Oawer wie willt ook wat teröge gäben“, sagte Hendrik. Er ließ die Schachtel herumgehen.
„Dat sünt wekke vör sönndoags“, stellte Zwiers zufrieden fest.
„In Amsterdam neemt se ’t aal van ’n groten Hopen“, meinte Boesman.
„Aber auch nur, wenn wir bei Ihnen zu Besuch sind“, sagte Maarten. Er schämte sich.
Die Zigarren wurden mit Umsicht angezündet, man tat Zucker und Milch in die Tassen und rührte um.
„Schall ik dann eens anfangen?“, fragte Zwiers.
„Joa, gerne“, antwortete Hendrik.
„Schall ik dann eens mit dat Pleugen anfangen?“, fragte Zwiers noch einmal.
„Joa, un dann ook gern, wie dat genau güng“, sagte Hendrik. „An wekke Siete se anfangen sünt, inne Mitte oder anne Siete, un of sedann vörn oder achtern noch ’n lüttket Stück öwerbehoël’n hebt, un wat se doar tou seg’ hebt, un dat aal.“
Zwiers nickte. Er nahm einen Zug von der Zigarre, richtete sich ein wenig auf und sah auf das Mikrofon. „Dann fang ik moal mit dat Pleugen an“, sagte er laut, als hielte er einer kleinen Menge einen Vortrag. Das grüne Lichtsignal am Tonbandgerät flackerte auf, Maarten drehte am Regler. Es war heiß im Zimmer. Er zog auch den Pullover aus und hängte ihn über seine Jacke. Während Zwiers das Jahr durchging, döste er ab und zu ein. Die Wärme und der Alkohol, den sie vor und während der üppigen Mahlzeit in ihrem Hotel zu sich genommen hatten, machten ihn schläfrig. Allmählich, nach einer Woche, in der sie zu dritt von einem Bauernhof zum nächsten gezogen waren, begann er Details zu erkennen, wunderte sich jedoch noch immer jedes Mal über die Leichtigkeit, mit der Hendrik reagierte und Fragen stellte, als wäre er selbst ein Bauer. Während er zuhörte, achtete er vage auf das grüne Lämpchen. Seine Augenlider fielen zu, er schrak auf, beugte sich nach vorn, um den Zähler abzulesen, und sank wieder zurück, dabei gegen den Schlaf ankämpfend. Er wachte von der lauten Stimme Boesmans auf: „Eerst noch eens een Tass’ Kaffee? Un dann vertelt Hoitink öwer freuher?“ Er stand auf, holte die Kanne vom Ofen und schenkte die Tassen wieder voll. „Hebt Seij sick dat ungefähr so vörstellt?“
„Ja, ausgezeichnet“, sagte Maarten.
„Ik wüss’ nich, wat ik noch mehr froagen kunn“, sagte Hendrik.
„Bin ik nu anne Rege?“, fragte Hoiting.
„Joa“, sagte Boesman, „und denk doaran, ’t gaait um deij Tied vör’n Eersten Weltkrieg, so als du dat noch kennt hest.“
„Dat begriep ik“, sagte Hoiting. Er zog das Mikrofon zu sich heran und sah in die Runde. „Kann ik anfang’n?“
„Ja“, sagte Maarten, ein Auge auf das grüne Licht gerichtet.
„Als ik so teröge denk an deij Tied vör den Eersten Weltkrieg“, begann Hoiting in getragenem Ton, „dann was dat, vergläken mit vandoage, ruhig un friedlich. Un besünders hier in u Dörp. Us Dörp bestünd domoals bloß ut ’n poar Hüser, deij Rest was Land: Haaide, Haaide un noch eens Haaide, kilometer- un kilometerwiet. Un wennik mie öwerdag eens ümm’nkeek up dat grote Haaidestück, dann dacht ik, woahnst du hier nu alleijn ünner den wieten Himmel in deij grote Welt? Un dann was het so still, dat man deij Immen hör’n kunn un deij Vögel singen. Un bie Elling, dat is deij Imker, deij annen Rand vanne Haaide woahnde, stünn’n domoals noch hoge Dannen un Eijken, un doar up de Drift wüssen wilde Rousen, Bickelbeer’n un Orchideen,
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