Das Büro
Bart den Raum betreten und blieb an der Tür stehen.
Beerta legte seine Brille hin. „Lass Bart nur hereinkommen.“
„Wenn es Ihnen ungelegen kommt, kann ich natürlich auch ein andermal kommen“, sagte Bart höflich.
Beerta stand auf und drehte sich um. „Es kommt nicht ungelegen.“ Er nickte in Richtung der Sitzgruppe. „Setz dich mal eben.“
Bart ging zur Sitzgruppe, Maarten blieb am Schreibtisch stehen.
„Kommst du auch dazu?“, fragte Beerta.
Sie setzten sich zu dritt um den kleinen Tisch, Bart mit den Händen auf den Knien.
„Ich habe dich lange nicht gesehen“, sagte Beerta. „Bist du krank gewesen?“
„Ich hatte ziemlich viel zu tun“, entschuldigte sich Bart, „und dadurch habe ich nicht die Gelegenheit gefunden, auch noch hierher zu kommen.“
„Viel zu tun?“
„Ich hatte Prüfungen.“
„Richtig.“ Er sah Bart prüfend an. „Und wann bist du nun mit deinem Studium fertig?“
„Oh, dazu kann ich noch nichts sagen.“
Beerta spitzte die Lippen. „Ich frage dich das, weil ich von Herrn Koning gehört habe, dass du hier nach deinem Studium arbeiten willst.“
„So habe ich das nicht formuliert“, sagte Bart erschrocken, „das muss Herr Koning dann nicht richtig verstanden haben.“
„Wie hast du es denn formuliert?“
„Ich habe gesagt, dass ich es ernsthaft in Erwägung ziehen würde, aber dass ich mich noch nicht festlegen könne.“
Beerta sah Maarten an. „Hat er das so gesagt?“
„Ja“, sagte Maarten.
„Gut.“ Er wandte sich wieder Bart zu. „Du weißt, dass wir einen Haushaltstitel für dich beantragt haben?“
„Das ist sehr freundlich von Ihnen.“
„Aber wusstest du das?“
„Nein, das wusste ich nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt annehmen kann.“
„Der Titel wurde uns zuerkannt“, sagte Beerta feierlich.
„Das kommt etwas überraschend“, sagte Bart.
„Für uns auch. Und darum möchten wir wissen, wann du mit dem Studium fertig bist.“
„Das verstehe ich. Und ich finde es sehr freundlich von Ihnen, dass Sie so großes Vertrauen in mich setzen, aber ich kann wirklich noch nichts dazu sagen.“
„Kannst du darüber denn nicht einmal mit Professor Springvloed sprechen?“
„Ich will gern darüber nachdenken, aber ich fürchte, das geht nicht.“
„Denk einmal darüber nach.“
„Wenn Sie es wünschen“, sagte Bart zögerlich, „will ich gern darüber nachdenken, aber ich kann Ihnen nicht versprechen, dass ich es auch machen werde.“ Es war ihm anzumerken, dass ihm die Situation über den Kopf wuchs.
„Gut.“ Beerta stand auf. „Dann höre ich von dir, wie es weitergeht.“
Bart und Maarten standen ebenfalls auf.
„Ich habe auch noch etwas mit dir zu besprechen“, sagte Beerta, als Maarten Bart folgen und den Raum verlassen wollte.
Maarten blieb stehen.
Beerta nahm einen Kasten mit Fragebogen von seinem Schreibtisch und stellte ihn auf Maartens Tisch. „Hast du diesen Kasten bearbeitet?“
Maarten sah sich die Beschriftung an. Es war ein Kasten mit Fragen zum Kinderschreck. „Ja“, sagte er.
„Den kannst du doch so nicht wieder wegstellen“, sagte Beerta irritiert und zeigte auf den Inhalt: Einige der Fragebogen ragten seitlich aus dem Stapel heraus, so dass sie gegen den Rand des Kastens hochgedrückt wurden. „Ich wollte sie mir gestern ansehen und finde das hier! So gehen sie kaputt!“
„Ich sehe es.“ Er nahm die Fragebogen aus dem Kasten, stieß den Stapel mit der Unterkante ein paarmal auf den Tisch und glättete ihn anschließend mit der flachen Hand. „So?“
„So ist es besser. Und pass auf, dass es nicht noch einmal passiert.“
„Brauchen Sie den Kasten noch?“ Er legte den Stapel zurück. „Oder kann ich ihn wieder wegstellen?“ Er fragte sich, was Beerta mit dem Kasten gemacht hatte.
„Nein, ich brauche ihn nicht mehr. Stell ihn ruhig wieder weg.“
„Der Kasten!“, sagte van Ieperen, als Maarten damit den Raum betrat. Er kicherte. „Du hast wohl schwer einen auf den Deckel gekriegt?“
„Ach, halb so wild.“ Er ging zum Schrank mit den Fragebogen und zog eine kleine Trittleiter unter die Stelle, wo der Kasten hingehörte.
„Als ich Deetje gestern mit dem Kasten zu Anton hineingehen sah, dachte ich: Da blüht ihm was.“
„Hat Fräulein Haan mit dem Kasten gearbeitet?“, fragte Maarten erstaunt.
„Ja, aber das darfst du nicht wissen.“
„Nein, natürlich nicht.“ Er spürte Wut aufsteigen, während er in sein Zimmer zurückging. „Ich
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