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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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blicken, deren Wasser in der Herbstsonne funkelte und in der ein paar große Schiffe vor Anker lagen. Hinter ihm hörte man das kultivierte Stimmengewirr und das Klappern des Bestecks der anderen Gäste. Wie aus dem Nichts kam ein Ober herbeigeeilt, der die Speisekarten austeilte und sich zu Pieters hinüberbeugte. „Fragen Sie die Herren, was sie als Aperitif wünschen“, sagte Pieters, „und bringen Sie mir den Aperitif des Hauses. Und bitten Sie doch den Kellermeister, einmal zu uns zu kommen.“
    „Was nimmt man hier als Aperitif?“, fragte Maarten, als sich der Ober an ihn wandte.
    „Alles, was Sie wünschen“, antwortete der Ober.
    Die Antwort brachte Maarten in Verlegenheit. „Dann eben einen jungen Genever!“ Er schlug die Speisekarte auf und sah sich die dort aufgeführten Gerichte an. Seine Karte enthielt keine Preise.
    „Ich schlage vor, dass wir uns auf die Suppe, eine Vorspeise Ihrer Wahl und den Hasenrücken als Hauptgericht beschränken, der ist hier nämlich sehr gut“, sagte Pieters. „Nachher können wir dann eine Entscheidung über das Dessert treffen.“
    Während jeder für sich die Karte studierte, brachte der Ober die Aperitifs. „Haben Sie bereits Ihre Wahl getroffen?“, fragte er Pieters und zog einen kleinen Schreibblock hervor.
    Maarten war durch die Aussicht, Hasenrücken essen zu müssen, obwohl er es eigentlich gar nicht wollte, so befangen, dass er nicht hörte, was die anderen bestellten, und erschrak, als er an der Reihe war. „Ich will keine große Vorspeise“, sagte er.
    „Die Vorspeisen sind hier immer bescheiden“, half Pieters. „Sie brauchen keine Angst zu haben, dass Sie sich überessen.“
    „Dann nehme ich Hummer“, sagte Maarten aufs Geratewohl und dachte dabei an den Krabbencocktail, den Nicolien im letzten Jahr zu Weihnachten gemacht hatte.
    „Ich schlage vor, dass wir auf die neue Formel für unseren Atlas anstoßen“, sagte Pieters und erhob sein Glas.
    „Wie lautet die Formel?“, fragte Maarten und nahm sein Glas in die Hand.
    „Vollständigkeit!“, antwortete Pieters.
    Sie erhoben die Gläser, nahmen einen Schluck, erhoben sie erneut und stellten sie wieder neben ihren Teller.
    Der Kellermeister kam an ihren Tisch. „Herr Stadtdirektor?“, fragte er höflich und mit einer kleinen Verbeugung.
    „Ah“, sagte Pieters. „Bringen Sie uns einen guten Weißwein, ich denke da an einen Sancerre“, er legte seine Hand auf den Arm des Kellermeisters, „und suchen Sie uns einen Rotwein, der zum Hasenrücken passt. Ich verlasse mich auf Sie!“
    Während der Kellermeister sich entfernte, wandte sich Pieters Maarten zu. „Herr Beerta wird nächstes Jahr fünfundsechzig und gibt dann seine dienstliche Stellung auf.“
    „Ja“, sagte Maarten, griff mechanisch zu seinem Glas und umklammerte es mit seinen Fingern.
    „Ich habe die Absicht, zu diesem Anlass eine Sonderausgabe von
Ons Tijdschrift
herauszubringen. Darin erwarte ich einen Artikel von Ihnen sowie einen umfassenden biographischen Abriss, in dem die Bedeutung von Herrn Beerta für die Wissenschaft ausführlich dargestellt wird. Zusätzlich werde ich auch die Mitglieder Ihrer Kommission einladen, einen Beitrag zu liefern, so dass es eine Ausgabe wird, die den großen Verdiensten von Herrn Beerta für unser Fach angemessen Rechnung trägt.“ Er sah Maarten aus der Nähe an.
    Maarten hatte das Gefühl, als stürze die Welt über ihm zusammen. Er erstarrte, betrachtete sein Glas und nahm einen Schluck. Für einen kurzen Moment sah er Beerta auf der anderen Seite des Tisches sitzen, wie er etwas rot angelaufen mit einem vergnügten Gesicht an seinem Aperitif nippte. „Darüber werde ich erst einmal nachdenken müssen“, sagte er und sah Pieters wieder an.
    „Denken Sie darüber nach“, sagte Pieters in einem warmen Ton und tippte ihm auf den Arm, „und lassen Sie mich so bald wie möglich wissen, wie Ihre Entscheidung ausgefallen ist. Ich zähle auf Sie!“ Er wandte sich von ihm ab und richtete das Wort an Beerta. „Herr Beerta!“
    Was er zu Beerta sagte, entging Maarten. Abwesend sah er zu, wie der Kellner die Suppe austeilte und ein Sortiment an Gabeln, Zangen und Haken rund um seinen Teller legte. Er löffelte seine Suppe ausund sah kurz darauf zu seinem Entsetzen, dass man einen vollständigen Hummer vor ihn hinstellte. De Brouckere sagte etwas zu ihm. Er reagierte darauf mit einem Lächeln und gab irgendeine Antwort, an die er sich bereits im nächsten Augenblick nicht mehr

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